
Zwölf Monate Freiheit - Ans andere Ende der Welt ... und noch ein bisschen weiter von Frank Domnick
Details:
Genre: | Ratgeber, Sachbücher |
Format: | Taschenbuch, eBook |
Seiten: | 344 |
Distributor: | Nova MD |
ISBN/ASIN: | 978-3969663493 |
Bewertungen: | Bisher noch keine BewertungSchreibe etwas über das Buch |
Klappentext:
Es war das Beste, was uns passieren konnte: Ein Sabbatjahr! Den Alltag vergessen, grenzenlos denken und Länder bereisen, die mir als Kind unerreichbar erschienen. Namibia, Südafrika, Australien und Neuseeland, Länder voller Extreme. Wir sahen wilde Tiere, bestiegen die höchste Düne der Welt, wurden Opfer krimineller Machenschaften, schnorchelten nach Korallen, beobachteten Wale und fuhren mit einem klapprigen Bulli durch die grüne Hölle Neuseelands. Kaum zurück in Deutschland zerstörten Jahrhundertbrände die australischen Regenwälder, fluteten Wolkenbrüche die Straßen Neuseelands, schloss Corona alle Grenzen. Doch mit diesem Buch bleiben unsere Erlebnisse lebendig. Über 50 Abbildungen im ebook, über 130 im Print plus Reiserouten, Links!
Inhalt:
Wer kennt nicht des Wunsch, aus dem Alltag auszubrechen, den Schweinehund zu überwinden und es einfach nur zu tun? Es ist leichter, als man denkt. Als ich die Welt mit seinen schier endlosen Distanzen, die sagenhafte Evolution, die unbeschreibbare Schönheit und Faszination der Natur, die fremden Kulturen und ihre Menschen erlebt hatte, verstand ich erst, was es bedeutet, neue Perspektiven zu bekommen und den geistigen Horizont zu erweitern. Multimediale Eindrücke sind vom Sofa aus schön und faszinierend, aber die Welt leibhaftig zu erleben und zu spüren dagegen eine komplett andere Dimension. Eine Erfahrung, die mich süchtig auf noch andere unbekannte Orte gemacht hat. Lasst uns gemeinsam staunen und dieses Ereignis nacherleben. Vielleicht erwächst daraus der Impuls, es uns nachzumachen. Den Lesern erwartet ein persönlicher Bericht, in dem ich unsere Vorbereitung und Reiseerfahrungen schildere sowie Fotos, Hinweisen, Tipps, Routen und eine Link-Liste.
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Leseprobe
AustralienSchon der antike Wissenschaftler Ptolemäus vermutete, dass neben den nördlichen Landmassen ein noch unbekannter südlicher Kontinent für das Gleichgewicht auf der Welt sorgen müsste. Diese Terra australis incognita, vor gut 50.000 Jahren von Aborigines bevölkert, fand erst im siebzehnten Jahrhundert in den Karten europäischer Seefahrer konkrete Erwähnung.
Für mich als Kind war Australien mit seinen hüpfenden Kängurus ein unerreichbares Land, das so tief unten lag, dass es von der Erdkugel zu rutschen drohte. Ich liebte es, wenigstens mit dem Finger über weite Ozeane hinweg in Gedanken dorthin zu reisen.
Thomas und ich gehören einer Generation an, in deren Lebensspanne die Welt so rasant und eng zusammengerückt ist, dass wir uns das kindliche Staunen beim Gedanken an ferne exotische Länder noch bewahrt hatten.
Ich sah, wie Thomas das Känguru aus der Tasche holte und mich bat, ein Blogfoto für seine Schulkinder zu machen. Sie warteten auf eine neue Nachricht ihres Lehrers. Mit dem Flugzeug
im Hintergrund, meinem Symbol für Reisen in die weite Welt, drückte ich auf den Auslöser.
Wir hatten dazugelernt und einen Platz in einer Mittelreihe der Premium Economy gewählt, sodass ich meine Beine bequem unter dem Sitz des Vordermannes ausstrecken konnten.
Auf dem Flug nach Australien dachte ich an meinen Vater. Nach allem, was wir wussten, schien sein Gesundheitszustand stabil zu sein. Sollte sich dieser lebensbedrohlich verschlechtern,
würde von nun an eine Rückkehr vom anderen Ende der Welt viel Aufwand bedeuten. Wir müssten überlegen, ob wir nach der unfreiwilligen Unterbrechung ein weiteres Mal nach Ozeanien aufbrechen oder den Traum von Australien und Neuseeland für immer begraben wollten. Um mich nicht in bislang unnötige Sorgen hineinzusteigern, malte ich mir stattdessen das fünfzig Kilometer nördlich von Sydney gelegene Avalon aus. Von Natur umgeben, stand uns eine geruhsame Woche bevor, in der wir das hohe Reisetempo einen Moment lang aussetzen wollten. Das Haus unserer Gastgeber Margie und Ross schien dafür perfekt zu sein. Außerdem beabsichtigten wir, in einer beschaulichen Umgebung die Verunsicherung durch die kriminellen Erfahrungen in Kapstadt abzustreifen und uns behutsam der Metropole Sydney zu nähern. Schließlich hatten wir keinen blassen Schimmer, wie die Sicherheitslage dort sein würde und was uns erwartete.
Auf dem zwölfstündigen Flug machte ich kein Auge zu und versuchte mit diversen Filmen die Zeit zu überbrücken, während Thomas öfter einnickte.
Als wir am anderen Ende der Welt aus dem Flugzeug stiegen und mit den Massen in die Ankunftshalle strömten, begriff ich, was es hieß, stehend k.o. zu sein. Alle drängten inzwischen an die wenigen besetzten Einreiseschalter. Über eine Stunde trotteten wir im Stop-and-go die geschlängelte Absperrung entlang, bis wir dem Zollbeamten gegenüberstanden, er uns eisern ansah und durchwinkte. Im Gegensatz zu amerikanischen Beamten hätte ich eine lächelnde Begrüßung der Australier erwartet. Doch diese Eigenschaft schien der Berufsgruppe grundsätzlich zu fehlen.
Zu glauben, nun seien wir in Australien eingereist, stellte sich als verfrüht heraus. Im Flugzeug hatten wir das Formular mit Daten über uns, unser Gepäck und dessen Inhalt ausgefüllt.
Wir wussten, dass in Australien falsche Angaben aufgrund der besonders strikten Vorgaben große Unannehmlichkeiten nach sich ziehen konnten. Da wir die Dokumente aber immer
aufmerksam und korrekt ausfüllen, hatten wir uns nichts vorzuwerfen. Bis ich die Schilder entdeckte, dass nur fünfundzwanzig Zigaretten pro Person statt der von uns angenommenen fünfzig erlaubt waren. Wir erlitten einen kleinen Schock, es gab aber kein Zurück mehr und vor allem keinen Mülleimer, um die überschüssigen unauffällig zu entsorgen. Als wir an der Reihe
waren und intensiv befragt wurden, gaben wir die Anzahl an, die wir mitführten, sodass wir zur Seite genommen wurden.
Unsere Aufregung stieg. Was passierte, wenn sie den vermeintlichen Betrug zum Anlass nahmen, eine saftige Strafe zu verhängen, uns wegzusperren oder nicht einreisen zu lassen? Während die anderen weitergehen durften, winkte uns eine streng dreinschauende
Zollbeamtin zu sich. Als sie auf das Formular und die Anzahl der Zigaretten Bezug nahm, entschuldigten wir uns höflichst und gestanden, anders informiert gewesen zu sein. Erst
jetzt sei uns die korrekte Tabakmenge bekannt. Darauf folgte die Frage der Beamtin, ob wir etwa ganze Stangen Zigaretten mit uns führten. Wir verneinten auf Ehre und Gewissen. Da winkte
sie gelangweilt ab und schickte uns zum Gepäckscanner. Dieser röntgte sämtliche Gepäckstücke. Wir wussten, dass die Behörden die unerlaubte Einfuhr pflanzlicher und tierischer
Produkte sowie Drogen rigoros ahndeten. Auch die Frage, ob wir in den letzten vier Wochen Wildreservate oder Nationalparks anderer Länder besucht hätten, schien für die Einreiseerlaubnis
von Bedeutung zu sein. In keinem Fall durfte die endemische Flora durch das Einschleppen von Sporen, Bakterien und ähnlichen Erregern gefährdet werden. Ob wir selbst aber hochansteckend und virenbelastet durch die Kontrolle gingen und Australier anstecken konnten, scherte niemanden. Ebenso wenig erregten meine vielen Insulinampullen Aufsehen. Waren die australischen Behörden hysterisch oder vorbildlich? Ich neige dazu, sie als glühende Bewahrer ihrer »sauberen« Heimat zu betrachten.
Wir passierten die Schranken, und der dreimonatigen Freiheit in Australien stand nichts mehr im Wege.
Wir gingen zur Autovermietung, um unser vorbestelltes Fahrzeug abzuholen. Die Angestellte bot uns ein Upgrade an. Der Wagen sei noch größer und komfortabler. Ich war müde und gar nicht mehr richtig bei der Sache. Als Thomas fragte, ob unser SUV denn so klein sei, zeigte sie auf das gebuchte Modell. »No upgrade, please!«, riefen wir unisono. Wir hatten nicht vor, mit einem Panzer durch Sydney zu fahren.
Als wir im Auto saßen, unser Navigationssystem installierten und die Strecke nach Avalon eingaben, lagen fünfzig Kilometer mit einer Fahrzeit von fünfzig Minuten vor uns.
Noch heute fragen wir uns, was wir ohne unser Navi auf dieser Weltreise gemacht hätten. Das nostalgische Kartenlesen aus Kindheitstagen hatte seinen berechtigten Charme. Doch mit
einem überdimensionierten Fahrzeug völlig übermüdet nach einem zwölfstündigen Flug die achtspurigen Stadtautobahnen während der Rushhour in die richtige Richtung im Linksverkehr
zu befahren, war Herausforderung genug und für mich an diesem Tag eine absolute Grenzerfahrung. Dass wir fast zweieinhalb Stunden nach Avalon brauchten, nervte nicht nur uns,
sondern irritierte auch unsere Gastgeber, die uns eine WhatsApp-Nachricht schickten, ob es uns gut gehe und wo wir denn blieben. Als die Nachricht eintraf, näherten wir uns bereits ihrem
Haus.
Unsere Glückssträhne, herzliche und sympathische Gastgeber zu finden, setzte sich mit Margie und Ross fort. Eine Woche lang würden wir nicht nur in einem wunderschönen Haus mit blau
gestrichener Holzfassade und Veranda wohnen, sondern auch die ersten Tage von einem halb gefüllten Kühlschrank zehren. Mit Letzterem hatten wir überhaupt nicht gerechnet.
Während wir das Willkommensgespräch mit den beiden führten, spürte ich, wie wenig ich der Unterhaltung folgen konnte und dass ich gedankliche Aussetzer hatte. Der Flug, der
Zeitunterschied, die Einreisekontrollen und die lange Fahrt nach Avalon forderten ihren Tribut. Für mich standen nur noch Essen und Schlafen im Vordergrund.
Um zwei Uhr in der Nacht wachte ich kurz auf und sah Thomas kerzengerade im Bett sitzen ...
Der Autor
Frank Domnick, 1965 in Münster geboren, ist gelernter Speditionskaufmann und studierte nach der Kaufmannslehre klassischen Gesang. Als Opernsänger ist er Mitglied des Staatsopernchores Hannover und steht seit über 25 Jahren auf der Opernbühne.
Das Schreiben von Gedichten und Kurzgeschichten entwickelte sich seit dem Studium und wurde mit einer Platzierung in der Finalrunde eines Schreibwettbewerbs belohnt. Im Mai 2018 erschien sein literarischer Debütroman „Das stille Leben des Karl Rosenbaum“, in dem er die Innensicht eines alten traumatisierten Mannes beschreibt, dessen vermeintlich stilles Leben am Ende noch eine ungeahnte Dramatik erfährt.
Spätestens seit dieser Veröffentlichung wurde dem Debütanten klar, dass das Schreiben neben dem Operngesang ein unverzichtbarer Teil seines Lebens geworden war.
Nach einem Sabbatical 2018/2019, in dem er ans andere Ende der Welt gereist ist, um fremde Kulturen und faszinierende Natur zu erleben, schrieb er seine Erfahrungen im Reisebericht „Zwölf Monate Freiheit“ nieder. Darin entführt Frank Domnick den Leser nach Namibia, Südafrika, Australien, Neuseeland, macht eine Stippvisite in Thailand, um das letzte Vierteljahr in Spanien zu verbringen. 2021 startet Frank Domnick ein neues Buchprojekt.
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