Partner Hund - Vom ICH und DU zum WIR von Alexandra Sigmund-Wild | Indie-Autoren Bücher
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Partner Hund - Vom ICH und DU zum WIR von Alexandra Sigmund-Wild

Partner Hund - Vom ICH und DU zum WIR

Details:

Genre: Ratgeber
Format: gebundene Ausgabe, Taschenbuch
Seiten: 304
Distributor: Books on Demand
ISBN/ASIN: 978-3746074306
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Klappentext:

Die Wissenschaft glaubt, durch Beobachtung das Lebewesen Hund „durchleuchten“ zu können. Hundetrainer versuchen durch Konditionierung unsere Hunde zu formen. Ein ECHTES Miteinander kann jedoch nur auf der Grundlage der Kommunikation mit dem Hund gelingen. Dieses Buch möchte Ihnen keine Erziehungstipps vermitteln, keine weiteren Konditionierungsmöglichkeiten aufzeigen. Vielmehr soll es Ihnen zeigen, was ein ECHTES MITEINANDER bedeutet, wie eine harmonische Mensch-Hund-Beziehung aussehen kann.

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Leseprobe

ÜBERFORDERUNG UNSERER HUNDE
ÜBERFORDERUNG DURCH ZU VIEL AKTIVITÄT
Nicht selten erlebe ich im Training Hunde, die kaum zur Ruhe kommen können. Sie zeigen sich sehr lebhaft, sind den Beschreibungen ihrer Be-sitzer nach sehr aktiv (teils hyperaktiv) und ständig auf Achse.
Hündisch gesehen ist solch ein Verhalten jedoch alles andere als normal. Doch woher kommt dies?
Bei Hunden – wie auch bei uns Menschen – gibt es sowohl eine Unter- als auch eine Überforderung. Eine Unterforderung sehe ich vor allem dann, wenn ein Hund in seinen Fähigkeiten nicht anerkannt wird. Was viele klassisch als Unterforderung betiteln, ist sehr viel häufiger eine echte ÜBERforderung.
Besitzer vermeintlich unterforderter Hunde kommen mit einer ganzen Liste an Symptomen, die in ihren Augen dafür spricht, dass der Hund nicht genug ausgelastet ist. Solche Symptome sind beispielsweise:
• Unruhe / Hund kann sich nicht stillhalten
• Hektisches oder hyperaktives Verhalten
• Bellen
• Zerstören von Gegenständen
• Aufreiten
• Ständiges Winseln
• Stereotypien usw.
Nicht wenige Besitzer beschreiben mir dann auf Nachfrage einen Tagesablauf, der einen schon vom Zuhören alleine schwindelig macht. Der komplette Zeitplan ist rund um den Hund herum aufgebaut, ständig in der Angst lebend, dass der geliebte vierbeinige Freund zu kurz kommen, dass man etwas in der Erziehung versäumen oder er sich langweilen könnte.
Auch das kennen wir heutzutage nur zu gut aus der menschlichen Welt. Kinder werden beinahe ab dem ersten Lebenstag, kaum geboren, der Frühförderung ausgesetzt. Es gibt diverse Kursangebote für Eltern mit Kleinkindern, man versucht den Kleinsten schon im Kindergarten möglichst viel Lernangebot zu bieten, Grundschulkindern ermöglicht man das Lernen einer Fremdsprache usw. Dazu kommt ein sehr straffer Stundenplan, den die Eltern zusammenbasteln, um ihr Kind nur ja ausreichend zu fördern. Von Ballett, Tennis, Schwimmen, Flötenunterricht bis hin zu Sprachkursen ist hier alles vertreten. Den Kindern bleibt oftmals kein einziger freier Nach-mittag, um Luft zu holen, um einfach nur Kind zu sein.
Und genau so geht es auch oft genug un-seren Hunden. Überambitioniert, ständig im Kopf, aus dem Hund nur ja ein gut funktionierendes Familienmitglied zu machen und nur nichts zu versäumen, überfordern sie ihren Hund. Übersehen dabei, dass sie ein VÖLLIG falsches Bild vom Lebewesen Hund haben.
Rassebeschreibungen tun hier noch ihr Übriges. Hier erfährt man, wie wichtig es ist, den Hund unbedingt rassegemäß auszulasten, was passieren kann, wenn man dies nicht tut.
Kein Wunder, dass manch ein Hundebesitzer ständig vom schlechten Gewissen getrieben, seinem Hund zu wenig anzubieten, von Hundetraining zu Hundetraining und von Kurs zu Kurs rennt.
Viele Hunde zeigen sich derart überfordert, dass sie kaum mehr selbst zur Ruhe kommen können, zu Hause alles auf den Kopf stellen und regelrecht am Rad drehen. Besitzer befürchten dann, dass sie ihren Hund zu wenig Auslastung bieten und steigern das Programm sogar noch weiter. Ein regelrechter Teufelskreis beginnt. Und genau hier liegt das Problem! Hunde sind – würde man sie Hund sein lassen – im Grunde sehr faule Zeitgenossen. Hunde sind Jagdraubtiere, die – ließe man sie – im Grunde eher sehr faul wären. Kein Hund würde auf die Idee kommen zum Zweck der Auslastung sich mit anderen Hunden zu treffen und gemeinsam laufen zu gehen.Ein Jagdraubtier versucht durch Beutefang sein Überleben zu sichern. Wenn die Beute erlegt und gefressen ist, dann gibt es nichts Schöneres, als faul sein zu dürfen, weil man weiß, dass man für die nächsten Tage satt sein wird. Das Rassedenken ist so sehr in den Menschen verankert, dass sie diese Tatsache einfach übersehen.
Es gibt Studien, die sich mit dem Aktivitätsbudget von Hunden beschäftigt haben. Hier wurden verwilderte Haushunde beobachtet. Was bei dieser Studie deutlich wird, dürfte bei manch einem Hundehalter Verwunderung hervorrufen. Die Studie führt auf, was ein Hund pro Tag (also 24 Stunden) macht, wenn ihn kein Mensch dabei stört:
• Mindestens die Hälfte (bis 70%) des Tages verbringt der Hund mit Schlafen.
• In etwa sechs Stunden liegt ein Hund wachsam herum (Kopf oben, Sinne auf Empfang)
Zusammen sind das inzwischen schon mindestens 18 Stunden Inaktivität.
• Etwa eineinhalb Stunden verbringt der Hund mit der Futtersuche, die sehr gemächlich abläuft. Er geht ruhig herum auf der Suche nach Nahrung, darauf bedacht, Energie zu sparen.
• Bei Hunden hat man auch eine „echte Aktivitätszeit“ festgestellt, die ca. zwei Stunden umfasst. In dieser Zeit findet sämtliches Sozialverhalten statt: soziale Zuwendung, Sozialverhalten mit Artgenossen, Spiel allgemein und auch heftiges, temperamentvolles soziales Spiel.
• Die restliche Zeit wird mit Spazierengehen, Revierverhalten bzw. Revierverteidigung, Herum-schlendern und Schnüffeln, Markierverhalten verbracht.
Ich denke, diesem Aktivitätsbudget kann man deutlich entnehmen, dass Hunde alles andere sind, als sehr aktiv. Daher gibt es meiner Meinung nach weniger häufig eine echte Unterforderung, als vielmehr eine Überforderung bei Hunden.
Eine Überforderung kennzeichnet sich zudem in genau den Symptome, die viele Hundebesitzer einer Unterforderung zuschreiben würden.
Hunde, die überfordert sind, zeigen Stressverhalten. Dieses Stressverhalten kann die unterschiedlichsten Symptome aufweisen. Sehr häufig – so sehe ich das selbst oft im Training – sind überforderte Hunde ständig auf „on“. Es fällt ihnen wahnsinnig schwer, sich auch nur für wenige Augenblicke ruhig zu verhalten, ruhig zu sitzen oder gar zu liegen. Sie wirken wie getrieben, ihr Blick ist unruhig, ihr ganzer Körper ständig in Alarmbereitschaft. Stressanzeichen sind oftmals auch ein geschwächtes Immunsystem und damit verbunden kränkelnde Hunde, Durchfall, starkes Hecheln trotz Kälte, Schuppen, Haarausfall/Haaren usw.
Solche Hunde leiden! Und zwar extrem! Um das verstehen zu können, braucht man sich nur einmal in das Leben eines Hundes versetzen, der einen völlig überfüllten Tagesplan hat. Wie würde es uns selbst gehen? Wie geht es uns, wenn wir aufgrund von viel zu vieler Termine, anstehenden Arbeiten überhaupt nicht mehr wissen, was wir zuerst tun sollen? Geht es uns denn dabei gut? Bestimmt nicht!
Warum gibt es denn ein Burnout-Syndrom? Warum erleidet manch gestresster Mensch einen Herzinfarkt? Burnout gibt es übrigens auch bei Hunden. Auch Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sind nicht selten auf übermäßigen Stress zurückzuführen, genauso wie Allergien oder andere Erkrankungen auch.
Ein Beispiel, das hier stellvertretend für sehr viel steht, möchte ich an dieser Stelle schildern.
Der überforderte Australian Shepherd
„Ich brauche dringend Hilfe, mein Australian Shepherd stellt mir zu Hause alles auf den Kopf. Ich brauche dringend etwas zur Auslastung für ihn. Bieten Sie denn sowas an? Eventuell Agility?“, war die erste Frage, die mir eine Hundehalterin stellte, als sie mich anrief.
Die Dame am Telefon kam dann auch, obwohl wir kein Agility in Form von Hundesport anbieten, tatsächlich in unsere Hundeschule. Mit der Kundin kam ein Hund, der völlig am Rad drehte, hibbelig und überhaupt nicht mehr an-sprechbar war. Selbstredend, dass er selbstverständlich „rassegerecht ausgelastet wurde“. Das Ergebnis war schlicht schockierend. Der Stresspegel, dem dieser Hund ausgesetzt war, war in meinen Augen tierschutzrelevant. Ihm war es schlicht nicht möglich, auch nur drei Sekunden ruhig zu stehen oder gar zu sitzen. Ständig auf „On“ zappelte er neben seinem Frauchen herum. Armes Tier!
Das Training gestaltete sich für diese Hundebesitzerin dementsprechend auch nicht ganz einfach, weil es ohnehin kaum möglich war, die Aufmerksamkeit des Hundes zu bekommen. Während andere Hunde gelassen auf eine Aufgabe warteten, zappelte der „gut ausgelastete“ Aussi wie ein Fisch an der Leine herum.
„Jetzt mach ich doch schon so viel mit ihm. Der wird aber auch einfach nicht müde“, war die Entschuldigung der Dame für das Ver-halten ihres Hundes. Und genau DARIN lag der Fehler. Hunde, die keine Ruhe bekommen, können auch kaum mehr Ruhe finden. Mit ohnehin schon aufgeregten Hunden wird dann noch gejoggt, radgefahren usw., um sie „müde“ zu bekommen. Sehr kontraproduktiv, denn der Hund wird lediglich deutlich an Ausdauer und Kondition zulegen, jedoch kaum ruhiger werden.
Als die Dame nach zwei Wochen wieder-kam, bot sich ein völlig anderes Bild: Ein gelassener und entspannter Hund an der Leine. Leicht abgehetzt entschuldigte sich die Hundehalterin bei mir.

Die Autorin

Mein Name ist Alexandra Sigmund-Wild und arbeite hauptberuflich als Mensch-Hund-Team-Coach. Warum ich das Wort „Hundetrainer“ vermeide? Weil es in meinen Augen nicht notwendig ist, Hunde zu trainieren. Vielmehr werden die Menschen von mir unterstützt, mit ihren Hunden artgerecht umzugehen, zu erkennen, wer ihr Hund ist und was er dementsprechend von ihrem Menschen braucht. Hunde sind soziale Tiere, die es weder verdient haben, dass man sie mit stupider Dressur versucht zu verbiegen, sodass sie vermeintlich in unsere Welt passen, noch entspricht eine Dressur in irgendeiner Form ihrem Naturell. Mir ist es ein sehr großes Anliegen, den Menschen das Wesen Hund näher zu bringen, ihnen zu zeigen, wie man mit ihnen kommuniziert, sodass es dem Hund auch möglich ist, den Menschen zu verstehen. Meine Erfahrung zeigt, dass gerade durch Hundeschultraining erst Probleme entstehen, dass gerade erst durch die Konditionierung Hunde zu „Problemhunden“ werden. Es ist ein Unding zu glauben, dass der Hund ein Problem sei oder habe. Es ist IMMER das andere Ende der Leine, der genau diese „Probleme“ bewusst oder unbewusst heraufbeschworen hat. Solange es jedoch noch die Art an Hundetraining gibt, die derzeit den Markt überschwemmt, solange wird ein harmonisches Miteinander zwischen Mensch und Hund nicht möglich sein.

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