Klarer Fall für Karla - Der verschwundene Hamster von Mika Sanders
Details:
Genre: | Kinderbücher |
Format: | Taschenbuch |
Seiten: | 148 |
Distributor: | Books on Demand |
ISBN/ASIN: | 978-3758370724 |
Bewertungen: | Bisher noch keine BewertungSchreibe etwas über das Buch |
Klappentext:
Begleite Karla auf ihrem 1. Krimiabenteuer!
Karla fiebert nach einem miesen Schultag dem Ende des Unterrichts entgegen. Doch bevor sie den Heimweg antreten kann, muss sich die Schülerin noch um Leopold, den Klassenhamster, kümmern. Nur zu blöd, dass der kleine Nager am nächsten Tag verschwunden ist und die gesamte Klasse die 10-Jährige dafür verantwortlich macht. Das kann Karla nicht auf sich sitzen lassen und nimmt sofort die Ermittlungen auf. Wird sie dem Verschwinden des kleinen Hamsters auf die Spur kommen?
Ein spannender Detektivroman für alle neugierigen Kinder ab 8 Jahren.
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Leseprobe
Kapitel 1 - Ein total bescheuerter MontagObwohl es erst kurz nach eins war, herrschte in dem kleinen, gelbgestrichenen Klassenzimmer der 4c eine abendliche Stimmung. Schon den ganzen Tag über hatte es wie aus Eimern gegossen und der Wind rüttelte mit aller Macht am Schulgebäude. Mindestens so schlecht wie das Wetter war auch Karlas Laune. Missmutig saß die Schülerin an ihrem Tisch und hoffte auf baldige Erlösung. Ihr Blick huschte zur großen Wanduhr, die über der Tür hing. Noch 13 Minuten. Dann hatte sie die superätzende Doppelstunde Deutsch und damit auch den Montag hinter sich gebracht, der diese Woche noch schlimmer gestartet war als sonst.
Denn am Abend zuvor hatte die 10-Jährige den neuesten Kinderkrimi ihres Lieblingsschriftstellers einfach nicht aus den Händen legen können. Es war schon fast zwei Uhr nachts, als ihre Krimiheldin den Täter geschnappt hatte und Karla beruhigt einschlafen konnte. Und so war es kein Wunder, dass sie sowohl den Wecker am Morgen als auch die Rufe ihrer Mutter überhört hatte. Pitschnass und ganze 20 Minuten zu spät war die Schülerin zum Unterricht gekommen. Da Karla ausgerechnet in der ersten Stunde bei ihrer megastrengen Klassenlehrerin Frau Manhold Englisch hatte, handelte sie sich erst mal eine ordentliche Standpauke ein.
„Die Schule beginnt um Punkt 8:00 Uhr. Nicht eine Sekunde später. Du hast nicht nur wichtigen Lernstoff verpasst, sondern auch noch den Unterricht gestört. Und das zum wiederholten Male.“ Quälend lange zehn Minuten hatte die Lehrerin was von Pünktlichkeit, Disziplin und Verlässlichkeit geschwafelt, bis sich Karla endlich setzen durfte. Dabei war das Mädchen viel zu müde gewesen, um die Predigt, die für sie nur wie „Bla, Bla-Bla, Bla“ klang, richtig aufnehmen zu können. Als Karla dann auch noch feststellte, dass sie ihr Englischbuch zu Hause vergessen hatte, wurde der Tag noch schlimmer.
„Es ist schon ärgerlich genug, dass du viel zu spät zum Unterricht erscheinst. Wenn du dann auch noch das Arbeitsmaterial vergisst, kannst du gleich zu Hause bleiben.“ Frau Manhold hatte sogleich ihren Stift gezückt und eine Verwarnung in das Klassenbuch geschrieben. Der nächste Ausrutscher bedeutete Nachsitzen.
Ein weiterer Blick Richtung Uhr verriet der Schülerin, dass es immer noch sieben Minuten waren. Tick Tack – Tick Tack. Die Zeit schlich nur so dahin. Wie gerne hätte sie sich jetzt schon auf den Heimweg gemacht, um sich schnellstmöglich auf ihrem großen Bett unter die Decke kuscheln und einen neuen Krimi beginnen zu können.
„Wie siehst du das, Karla?“
„Eh, was?“ Karla wurde durch die schneidende Stimme ihrer Lehrerin jäh aus den Gedanken gerissen und fuhr erschrocken hoch. Ungeduldig trommelte Frau Manhold, die nicht nur ihre Englisch- sondern auch ihre Deutschlehrerin war, mit den Fingern auf dem Lehrerpult. „Sorry, können Sie das wiederholen?“
Der Blick von Frau Manhold verfinsterte sich. „In meinem Unterricht wird nicht geschlafen.“ Einige Schüler fingen an zu kichern.
„Entschuldigung“, murmelte das Mädchen kleinlaut.
Frau Manhold atmete tief durch und versuchte ihr Glück als Nächstes bei Karlas Klassenkamerad Louis. „Louis, ich hoffe, du kannst mir mehr dazu sagen als Karla.“
Doch der Schüler nahm die Lehrerin noch nicht einmal wahr, da er unter dem Tisch in sein Handy tippte. Frau Manholds Gesicht nahm eine gefährlich purpurrote Farbe an und ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. Stille erfüllte den Klassenraum. Alle hielten den Atem an. Erst als sein Nachbar ihn anstupste, horchte Louis auf und fing entgeistert Frau Manholds Blick ein. In einem bescheidenen Versuch, dem Donnerwetter zu entgehen, rutschte er ein paar Zentimeter tiefer in seinen Stuhl.
„DAS IST JETZT DAS DRITTE MAL, DASS ICH DICH ERWISCHE! DAS BEDEUTET EINE WOCHE NACHSITZEN! NACH DER STUNDE KANNST DU DICH DIREKT BEI HERRN SCHUBERT MELDEN!“, brüllte die Klassenlehrerin den Schüler an.
„EINE WOCHE!“, japste Louis fassungslos. „Das können Sie nicht machen!“
„Das kann und werde ich. Anders scheinst du es ja nicht zu verstehen“, entgegnete ihm die Lehrerin kalt. Louis Augen funkelten vor Wut.
Auch wenn Karla Mitleid mit Louis empfand, war sie doch froh, dass die Manhold ein anderes Opfer gefunden hatte. Die Schülerin hoffte inständig, dass die Lehrerin nicht auf den Gedanken kam, sich erneut an sie zu wenden. Nur noch drei Minuten, tröstete sich die Schülerin. Zum Glück sorgte Marie dann endlich für Rettung. Auch wenn Karla von der streberhaften Art ihrer Mitschülerin oft genervt war, freute sie sich nun darüber, dass Marie die richtige Antwort gab.
Ding – Dang – Dong. Na endlich! Karla räumte schnell ihre Sachen in den Rucksack. Doch während die ersten Schüler bereits Richtung Tür stürmten, musste das Mädchen sich noch um Leopold, den Klassenhamster, kümmern. Denn diese Woche hatte Karla Käfigdienst.
In den Ferien waren im örtlichen Tierheim mal wieder zahlreiche Hunde, Katzen, Hamster und Kaninchen abgegeben worden. Und da die Rektorin der Schule den Tierheimbesitzer gut kannte, hatte sie ihm ihre Hilfe angeboten. Alle Klassen im 4. Schuljahr hatten vor zwei Wochen ein Nagetier übernommen, welches nun von den Schülern versorgt werden sollte. Karlas Begeisterung hielt sich anfangs stark in Grenzen. Sie mochte Tiere zwar im Allgemeinen sehr gerne, aber viel konnte die Schülerin mit dem fiependen, weiß-braunen Knäuel nicht anfangen. Wäre es ein Hund oder eine Katze gewesen, hätte Karla mit dem Tier wenigstens spielen können. Doch der Hamster verkrümelte sich die meiste Zeit nur in seiner Behausung und schlief. Karla konnte ihm das bei dem todlangweiligen Unterricht nicht vorwerfen, kämpfte sie doch selbst oft genug gegen das Einschlafen. Schnell stellte sie allerdings fest, dass der Nager gar nicht sooooo übel war. Zumindest hatte er keine großen Ansprüche.
Als Karla an den Käfig herantrat, der in der hintersten Ecke des Klassenzimmers aufgebaut war, versteckte sich der Hamster in seinem Häuschen mit dem roten Dach. Doch noch bevor sie sich an die Arbeit machen konnte, wurde Karla von ihrem Mitschüler Tom gestört.
„Hast ja Glück gehabt, dass es diesmal Louis erwischt hat. Bin mir ziemlich sicher, dass du auch bald dran bist mit Nachsitzen“, spottete er gehässig.
„Halt doch die Klappe“, antwortete Karla verächtlich und wandte sich wieder dem Käfig zu.
Aber Tom ließ nicht locker: „Pass auf, dass dir das Mistvieh nicht abhaut. Denn die Strafe dafür wäre deutlich schlimmer. Für so etwas wird man von der Schule geschmissen“, sagte der Schüler lachend.
„Hast du nichts Besseres zu tun?“, fragte das Mädchen genervt.
„Das habe ich heute tatsächlich“, entgegnete Tom und hievte sich seine Tasche auf den Rücken. Doch bevor der Klassenkamerad endlich verschwand, rief er dem Mädchen noch grinsend zu: „Übrigens, der Putzjob steht dir wirklich gut. Viel Spaß noch dabei.“
„So ein Blödmann“, murmelte Karla zu sich selbst, war aber froh, ihre Arbeit jetzt ungestört fortsetzen zu können.
Leopold hatte über das Wochenende zahlreiche, stinkende Hinterlassenschaften produziert. Aber während andere Kinder vor so etwas zurückschreckten, hatte Karla diesbezüglich keine Berührungsängste. Sie war von ihrem Kater Nepomuk deutlich Schlimmeres gewohnt. Vorsichtig hob sie Leopold hoch und beruhigte das vor Angst zitternde Tier mit einer sanften Kopfmassage, bevor sie ihn in einen Schuhkarton setzte. Karla reinigte den Käfig im Nu und füllte diesen mit frischem Streu, Wasser und Futter auf. Als sie den kleinen Nager wieder zurück in den Käfig hob, erschien Karlas Musiklehrer Herr Alkan in der Tür.
„Ach, Karla, gut, dass ich dich noch sehe. Ich benötige noch immer die Einverständniserklärung deiner Eltern für das Konzert in zwei Wochen.“
„Ähm, ach ja. Die bringe ich morgen mit.“ Schnell nahm Karla ihren Rucksack und spurtete zur Tür. Sie hatte keine Lust auf eine weitere Standpauke zum Thema Zuverlässigkeit.
„Aber morgen wirklich, ja? Sonst kannst du nicht mitkommen“, rief der Musiklehrer noch hinter ihr her.
„Ja, mache ich.“
Karla wollte den miesen Schultag so bald wie möglich beenden und eilte Richtung Ausgang.
Die Autorin
Mika Sanders lebt mit ihrer Familie am Niederrhein, wo sie 1984 geboren und aufgewachsen ist. Nach ihrer Ausbildung zur Industriekauffrau und einem Geschichtsstudium verließ Mika Deutschland und lebte für fast 3,5 Jahre in London. Seit ihrer Rückkehr in die alte Heimat, verbringt sie viel Zeit mit dem Schreiben. Mit Klarer Fall für Karla legt sie ihren ersten Kinderroman vor. Mehr über Mika Sanders findest du unter www.mikasanders.de
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