Flugwetter von A.S. Dowidat
Details:
Genre: | Liebesromane |
Format: | eBook, Taschenbuch, gebundene Ausgabe |
Seiten: | 192 |
Distributor: | Books on Demand |
ISBN/ASIN: | 978-3758364846 |
Bewertungen: | Bisher noch keine BewertungSchreibe etwas über das Buch |
Klappentext:
Anton Schmidt lebt ein unauffälliges und zurückgezogenes Leben als Angestellter. Doch immer öfter bedrängen den Endvierziger die unklaren Todesumstände seiner Mutter, die er als Kind verlor. Und eines Nachts bricht das Chaos über ihn herein: Wie im Rausch kocht er für unsichtbare Gäste und fragt sich am nächsten Morgen, ob er sich selbst noch über den Weg trauen kann. In seiner langsamen Lebensverwirrung trifft Anton auf Pauline, die in einem See mit den Fischen über ihre Ängste und Sehnsüchte spricht. Anton ist hin- und hergerissen von ihr. Dann geschieht es: Anton hebt ab. Gleitet er erst nur nachts durch die Lüfte, probiert er seine neuentdeckte Flugfähigkeit bald auch tagsüber aus. Nur Pauline ist noch nicht überzeugt. Doch Anton weiß längst: sie oder keine.
– Über die Sehnsucht nach Freiheit und das Glück des Unmöglichen –
»Ich glaube, ich bin tatsächlich ein bisschen geflogen.« Nun war es heraus.
»Geflogen? Und nur ein bisschen?« Die Frau blickte ihn irritiert an.
»Ja, also nicht sehr hoch. Und ich hatte alles unter Kontrolle. Es kam ganz überraschend«, sagte Anton triumphierend. »So?« Die Frau schien skeptisch zu bleiben.
»Würden Sie mir das vielleicht vorführen? Wie Sie so ein bisschen herumfliegen?«
»Jetzt? Hier?« Anton erschrak.
Inhalt:
Was wäre, wenn ein Mensch plötzlich fliegen könnte? – Anton Schmidt hebt ab und entdeckt das Glück des Unmöglichen.
Leserstimmen:
„Eine herrlich skurrile Geschichte.“
„Die Protagonisten schweben über Abgründen – und werden gehalten von Witz und Lebensklugheit.“
„Zum Staunen, Lachen und Weinen gleichzeitig.“
Teile diese Buchvorstellung
Teile diese Buchvorstellung
Leseprobe
Den Sonntagvormittag verbrachte Anton damit, weitere Routen per Bahn und Schiff zu entlegenenTauchzielen zu erkunden. Später vertiefte er sich in eine Recherche menschlicher Flugversuche.
Nirgends konnte er jedoch einen Hinweis darauf entdecken, dass einem Menschen schon einmal ein längerer Flug ohne jegliches Hilfsmittel gelungen war. Wohl las er vom Fliegen in Versenkung und Ekstase, von Hexenflügen und Auffahrten in den Himmel, Anton blieb jedoch unklar, um welche Art von Erleben es sich dabei handelte und ob der Seelenflug womöglich auch ein tatsächlicher Flug war.
Schon am frühen Nachmittag schlenderte Antondurch die Innenstadt und bog dann in Richtung
Stadtpark ab. Für die Verabredung mit der Goldfischfrau, wie er sie insgeheim nannte, war es noch
zu früh. Er setzte sich auf eine Wiese, schloss die Augen und genoss die Wärme der Sonne auf seiner Haut. Um sich herum hörte er das Gejauchze Ball spielender Kinder, in der Ferne bellte ein Hund, und die ersten Grillgerüche drangen in seine Nase.
Anton genoss den Moment, und wäre nicht hin und wieder der Gedanke an die Schachtel im
Kleiderschrank durch sein Bewusstsein geschwebt, hätte er ihn für einen vollkommenen Moment
halten können. Er legte den Rucksack hinter sich und bettete seinen Kopf darauf, die Sonne stand
hinter ihm und er blickte, lang ausgestreckt auf der Wiese liegend, in den Himmel. Langsam zog eine einzelne Wolke vorüber, ein sanfter Wind strich um Antons Nasenspitze, der Lärm der Umgebung war plötzlich weit von ihm abgerückt.
Je länger Anton in den Himmel und auf die Wolke blickte, desto weniger spürte er sich noch auf
der Wiese liegen. Ja, fast hatte er das Gefühl, der Himmel sei ihm näher gerückt, und auf einmal
meinte er, wenn er nur die Hand ausstrecke, direkt in die Wolke greifen zu können. Und wenn es doch möglich wäre …? Nein, rief er sich innerlich zur Ordnung, das durfte ja gar nicht sein. Aber er
spürte augenblicklich eine unbändige Neugierde, eine nicht mehr zu zügelnde Lust zu erfahren, wie
es nur wäre, wenn …
Anton schloss die Augen und breitete die Arme aus. Er fühlte keinerlei Schwere, und schwebte er
nicht tatsächlich schon? Er ruderte mit den Armen, fast war er sich sicher, er würde die Wiese unter sich erblicken, wenn er die Augen wieder öffnete. Da stieß etwas an sein Bein, Anton zuckte zusammen, sofort sah er um sich, und natürlich lag er noch auf der Wiese. Ein Kind griff ent-schuldigend nach dem Ball, der ihm eben ans Bein gerollt war. Anton setzte sich auf und schaute dem Kind hinterher, das zu einer Gruppe von Kindern zurücklief. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es Zeit wurde, den Weg zum Café einzuschlagen. Langsam stand Anton auf, schulterte den Rucksack und ging quer über die Wiese. Seine Schritte federten auf dem weichen Gras, fast hatte er das Gefühl, leicht zu hüpfen und dann …
Ein Schreck durchfuhr ihn. Abrupt blieb er stehen und sah nach unten. Mit beiden Füßen stand er fest auf dem Boden. Doch hatte er nicht eben für einen kurzen Moment abgehoben? Hatten nicht, in der Mitte eines Schrittes und nur für einen winzigen Augenblick, plötzlich beide Füße den Kontakt zum Boden verloren? Anton verharrte eine kleine Weile still, dann wagte er einen weiteren Schritt, den er betont langsam ausführte. Und wieder! Bevor sein rechter Fuß erneut auf dem Boden auf-setzte, schien Anton etwas anzuheben, eine Kraft musste ihn für einen Moment und fast unmerklich in die Höhe heben, sodass auch der linke Fuß kurzzeitig die Berührung mit dem Boden verlor.
Anton blieb stehen. Er blickte sich um. Noch schien niemand von ihm Notiz genommen zu haben. Doch auch das Stehenbleiben half nicht, Anton fühlte sich immer leichter, Zentimeter um Zentimeter schien er höher zu schweben, bis er sich ungefähr einen halben Meter über dem Boden befand. Anton sah, dass die Gruppe der spielenden Kinder auf ihn aufmerksam geworden war, schon zeigte eines der Kinder zu ihm hin, ein anderes begann, in seine Richtung zu laufen. Im gleichen Moment setzte Anton hart auf dem Boden auf, mit einem weiten Schritt nach hinten konnte er gerade noch verhindern, bei der Landung die Balance zu verlieren.
»Bist du geflogen?« Atemlos und mit staunendem Gesicht stand das Kind vor ihm.
»Natürlich nicht! Kein Mensch kann fliegen!« Anton schüttelte den Kopf.
»Aber du kannst es! Ich habe es doch gesehen!«
»Aber nein. Ich bin nur in die Luft gesprungen.«
»Tatsächlich?«
»Ja, sicher. Wenn ich fliegen könnte, würde ich doch jetzt nicht zu Fuß gehen.«
Das endlich schien dem Kind einzuleuchten, langsam ging es zu den anderen Kindern zurück, die in sicherer Entfernung geblieben waren. Dabei blickte es sich mehrmals nach Anton um. Anton hatte sich zwischenzeitlich den Rucksack auf die Füße gestellt, um damit ein weiteres unbeabsichtigtes Abheben zu verhindern.
Die Autorin
A.S. Dowidat wurde 1970 in Duisburg geboren und lebt in Bonn. Sie studierte evangelische Theologie und Rechtswissenschaften und arbeitete bislang als Zeitungsbotin, Psychiatriepförtnerin, Verwaltungsjuristin, Pfarrerin und Klinikseelsorgerin. Wenn sie nicht schreibt, denkt sie über Gott und die Welt nach. Zwischendurch lauscht sie auf die leisen Töne und freut sich an langsam vorbeiziehenden Wolken.
Teile diese Buchvorstellung
Teile diese Buchvorstellung
Das könnte dir auch gefallen
Über Indie-Autoren Bücher
Indie-Autoren-Buecher.de ist ein Portal, auf dem sich interessierte Leser:innen über Bücher von Indie-Autor:innen und Selfpublisher:innen informieren können. Nach und nach soll so ein Verzeichnis entstehen, das alle Bücher von Indie-Autor:innen umfasst.
Indie-Autor:innen haben die Möglichkeit ihre Bücher vorzustellen und sie zu bewerben, zu vermarkten und dadurch ihre Reichweite zu erhöhen.
Mehr erfahren
Der Blogbereich meiner Website befindet sich hier. Dort findest du informative Artikel rund um das Thema Indie-Autor:in und Selfpublishing.
Im Dienstleister-Bereich findest du eine Übersicht aller Anbieter, die Dienstleistungen für Autor:innen anbieten.
Schreibe etwas über das Buch