
Fatura Fantasma - Der zweite Fall von Ex-Kommissarin Kerstin Seeliger in Portugal von Manfred Grebe
Details:
Genre: | Krimi |
Format: | eBook, Taschenbuch |
Seiten: | 484 |
Distributor: | Amazon KDP, Eigenverlag |
ISBN/ASIN: | 978-9895320837 |
Bewertungen: | Bisher noch keine BewertungSchreibe etwas über das Buch |
Klappentext:
Der portugiesische Unternehmer Jaime Bertrand stolpert über eine angeblich offene Rechnung seiner Firma, die diese gar nicht ausgestellt hat. Er misstraut der schnellen Information des Kunden, es handele sich um einen Buchungsfehler ihrerseits, und beauftragt Kerstin, Ex-Kommissarin der deutschen Kriminalpolizei, der Sache nachzugehen.
Alles deutet auf ein perfides Unterschlagungssystem hin. Aber als dann die Beteiligten tödliche Unfälle erleiden, kommen Kerstin Zweifel.
Sie erkennt, dass die Unterschlagungen nur die Spitze des Eisbergs sind. Ein viel grösseres Geheimnis muss sich hinter der ‚fatura fantasma‘ verbergen.
Irgendjemand hat bedeutend mehr zu verlieren als ein paar tausend Euro …
Inhalt:
Der erste Fall von Kriminalkommissarin Kerstin Seeliger (Titel: Die dunkle Seite der Quinta) führte sie nach Portugal. Sie verliebte sich in Mano, einen jungen Portugiesen, und blieb bei ihm in Portugal. Gemeinsam mit ihm betreibt sie ein kleines Beratungsunternehmen im Bereich der IT-Sicherheit. Über die Kundenkontakte bekommt sie regelmäßig weiterführende Ermittlungsaufträge.
In diesem zweiten Fall verdächtigt ein portugiesischer Unternehmer einen Mitarbeiter, schwarze Rechnungen auszustellen und zu kassieren. Schnell findet Kerstin heraus, dass es sich um ein wohldurchdachtes Unterschlagungssystem handelt, in das Mitarbeiter seiner Firma und des Kunden verwickelt sind. Bevor sie die Verdächtigen befragen kann, erleiden sie tödliche Unfälle. Zusammen mit Chefinspektor Rodrigues kann Kerstin nachweisen, dass es geplante Mordanschläge waren. Sie glaubt nicht, dass die Unterschlagungen diesen Aufwand rechtfertigen, es muss mehr dahinter stecken …
Über den Piloten eines privaten Firmenjets und einer schwarzen Schönheit aus Burkina Faso deckt sie einen Sumpf von Verbrechen unter dem Deckmantel seriöser Firmen auf. In Lissabon, Porto, Bulgarien, Angola und Burkina Faso spielen sich ungeheure Dinge ab. Die Verantwortung reicht bis in die Firmenspitzen.
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Leseprobe
Kerstin hatte sich fest vorgenommen, den Sekretärinnen bei Transpofarma eine Show zu liefern, die sie so schnell nicht vergessen würden. Sie war sich darüber im Klaren, dass es weder professionell noch angebracht war, was sie vorhatte, aber es war ihr ein persönliches, sehr feminines Bedürfnis.Mano hatte sie für verrückt erklärt, als sie den halben Abend damit verbrachte, die Bluse und das Kostüm zu bügeln, aber als sie sich heute Morgen fertig gekleidet und geschminkt präsentierte, war er sprachlos.
„Die perfekte femme fatale“, war alles, was Mano hervorbrachte, und dann hatte er sie ein Dutzend Mal fotografiert.
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Fünfundzwanzig Minuten vor zwei betrat Kerstin das Gebäude von Transpofarma, ihren Mantel lässig über dem linken Arm tragend.
„Ich habe um 14:00 Uhr einen Termin mit Comendador Alfredo Vasconcelos“, meldete sie sich bei einer freien Empfangsdame. Das Personal am Empfang trug die Uniform einer privaten Sicherheitsfirma. T-Segurança stand auf den Brusttaschen der Jacken und Hemden. Das ‚T‘ war im gleichen Stil geschrieben wie im Logo von Transpofarma.
„Wie ist ihr Name, bitte?“
„Kerstin Seeliger Costa“, antwortete Kerstin mit betont blasierter Stimme.
„Es tut mir sehr leid, aber sie stehen nicht auf der Liste der Besucher von Comendador Vasconcelos.“
Damit hatte Kerstin gerechnet, da die Sekretärin nicht nach ihrem Namen gefragt hatte.
„Dann ist ihre Liste nicht vollständig, das ist nicht mein Problem“, antwortete sie indigniert.
„Ich habe strikte Anordnung, nur die Personen durchzulassen, die mir vorher vom Sekretariat avisiert wurden. Was meinen sie, wie viele Leute hier täglich erscheinen und vorgeben, mit dem Comendador verabredet zu sein.“
„Wollen sie mir unterstellen, ich hätte gelogen?“
Kerstins Stimme war schneidend und laut genug, dass jeder in der Empfangshalle sie verstehen konnte. Die Empfangsdame versuchte ruhig zu bleiben.
„Natürlich nicht, ich befolge nur meine Anweisungen.“
„Und was gedenken sie jetzt zu tun? Sie glauben doch wohl nicht ernsthaft, dass ich mich von ihnen abweisen lasse, nur weil in diesem Hause jemand nicht sorgfältig gearbeitet hat?“
Jeder in der Halle hörte jetzt gespannt zu, wie es wohl weitergehen würde. Die Frauen grinsten schadenfroh, die Männer zeigten unverhohlen ihre Neugier. Die Empfangsdame fühlte sich sichtlich unwohl.
„Also bitte“, setzte Kerstin sie weiter unter Druck, „entweder sie klären die Sache jetzt mit dem Sekretariat von Sr. Vasconcelos, oder ich rufe ihn direkt persönlich an.“
Sie holte ihr Handy aus der Aktenmappe und tat als suche sie seine Nummer.
„Einen Moment, ich rufe sofort dort an.“
Die Aussicht, dass Kerstin direkt mit Vasconcelos sprechen könnte, hatte sie zutiefst erschreckt. Sie sprach leise in ihr Telefon, nickte ein paar Mal mit dem Kopf, dann legte sie auf und erhob sich von ihrem Stuhl.
„Kommen sie von Sr. Jaime Bertrand?“, fragte sie, und als Kerstin das bestätigte, rief sie einen Kollegen.
„Bitte entschuldigen sie die Umstände, die wir ihnen gemacht haben, mein Kollege wird sie sofort zu Comendador Vasconcelos führen.“
Erhobenen Hauptes folgte Kerstin dem Wachmann zu den Aufzügen. Die Männer in der Halle feixten und tuschelten miteinander, die Frauen schauten verbissen drein.
Es fehlten zehn Minuten an zwei Uhr, als Kerstin das Sekretariat betrat. Die beiden Sekretärinnen betrachteten sie feindselig von oben bis unten und brachten kein Wort hervor. Kerstin stellte sich höflich vor und fragte, mit wem sie gestern gesprochen hätte.
Eine der beiden sagte, sie sei Francisca und erhob sich, um ihr den Mantel abzunehmen.
„Ich muss ihnen ein Kompliment machen“, sagte Kerstin freundlich zu ihr, „sie sorgen sehr effektiv dafür, dass ihr Chef ungestört arbeiten kann, das ist bewundernswert.“
Francisca hatte mit allem gerechnet aber nicht damit, von dieser Dame, die am Empfang und gestern am Telefon einen solchen Aufstand gemacht hatte, gelobt zu werden. Sie wollte sich entschuldigen, aber Kerstin unterbrach sie gleichbleibend freundlich.
„Ich bitte sie, sie müssen sich doch nicht dafür entschuldigen, dass sie ihren Job gut machen, ich weiss doch mit welchen Schwierigkeiten das manchmal verbunden ist, besonders wenn solch aufdringliche Personen wie ich sich wichtigmachen“, sagte sie mit einem Augenzwinkern, „aber ich versichere ihnen, es ist wirklich wichtig.“
Francisca hätte sich fast bedankt. „Sie sind keine Portugiesin“, sagte sie stattdessen, „wo haben sie so gut unsere Sprache gelernt?“
„Ich bin Deutsche aber mit einem Portugiesen verheiratet“, antwortete Kerstin, „und es ist doch selbstverständlich, dass ich mich bemühe, so gut wie möglich die Sprache des Landes zu sprechen, das mich so liebevoll aufgenommen hat.“
Eigentlich hatte Kerstin sich darauf vorbereitet, den beiden eine arrogante Schau vorzuspielen, um sie ganz klein zu machen. Aber diese Attitüde entsprach so ganz und gar nicht ihrer Persönlichkeit. Sie hätte sich dabei nicht wohlgefühlt. Es brachte auch keine Vorteile, sich Sekretärinnen zum Feind zu machen.
Punkt 14:00 Uhr klopfte Francisca an die Tür ihres Chefs und avisierte seine Besucherin. Kerstin hörte durch die offene Tür ein schroffes ‚que entre‘, sie möge eintreten.
Francisca verdrehte die Augen, als sie Kerstin die Tür aufhielt. „Schlechte Laune“, flüsterte sie ihr zu, „Senhora Kerstin Costa, Sr. Comendador“, avisierte sie laut die Besucherin.
Alfredo Vasconcelos sass an seinem Schreibtisch und unterzeichnete Dokumente oder Briefe. Er sah kurz auf und wies mit seinem Mont Blanc Füllfederhalter auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch. Sofort blickte er ein zweites Mal auf, musterte Kerstin mit unverhohlenem Interesse, legte seinen Mont Blanc zur Seite und kam hinter seinem Schreibtisch hervor, um sie mit Handschlag zu begrüssen.
„Comendador Alfredo Vasconcelos“, stellte er sich vor, „erfreut, ihre Bekanntschaft zu machen, Senhora Costa. Bitte nehmen sie doch Platz.“
Ohne ihre Hand loszulassen, führte er Kerstin zu dem breiten Sofa der Sitzgruppe in der Fensterecke seines Büros. Das Büro war riesig. An zwei Seiten reichten dunkel getönte Fenster vom Boden bis zur Decke. Der Schreibtisch und die verglasten Buchregale an einer Wand waren aus dunklem Rosenholz, an der anderen Wand hingen Dutzende von Fotos, die Vasconcelos meist mit Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft zeigten. Einige davon erkannte Kerstin, zum Beispiel Mário Soares, Durão Barroso, José Socrates, den noch Präsidenten von Angola, José Eduardo dos Santos. Auf dem Boden aus breiten hellen Bohlen lagen mitten im Raum ein feiner grosser chinesischer Seidenteppich und unter der Sitzgruppe aus rotem Leder ein fast weisser Berber.
Kerstin stand auf, ging zu der Wand mit den Fotos und würdigte sie angemessen. Auf einem Foto stand Vasconcelos zwischen zwei Piloten vor einem kleinen Düsenjet. Sie merkte sich die Kennzeichnung: CS-DPU.
„Sie haben eindrucksvolle Bekannte, Sr. Comendador“, sagte sie bewundernd, „ist das ihr Privatflugzeug?“
„Ja, das ist ein Lear Jet 60“, erwiderte er stolz, „bei meinen vielen Reisen erspart mir das viel Zeit. Ich komme am Flughafen an und zehn Minuten später bin ich schon in der Luft.“
Kerstin setzte sich wieder auf den ihr zugewiesenen Platz.
Vasconcelos bestellte telefonisch Wasser, Café und Tee, bevor er sich im Sessel gegenüber von Kerstin niederliess. Er war ein grosser schlanker Mann mit stahlgrauem vollem Haar. In seinem leichten hellgrauen Anzug mit weissem Hemd und dunkelblauer Krawatte wirkte er sehr elegant. Kerstin wusste, dass er die sechzig schon überschritten hatte, sonst hätte sie sein Alter auf ungefähr fünfzig geschätzt.
„Nun, was hat mein Freund Bertrand auf dem Herzen, dass er mir eine so schöne Frau als Boten schickt“, begann er das Gespräch.
Kerstin bedankte sich zunächst dafür, dass er sie so kurzfristig empfangen hatte, und entschuldigte Jaime Bertrand, der gern persönlich gekommen wäre, aber durch den schweren Unfall seines Schwiegersohnes verhindert war. Vasconcelos bat sie, ihm sein Mitgefühl auszudrücken.
Sie wurde unterbrochen, als Francisca die Getränke und einen Teller mit Plätzchen servierte. Beide bevorzugten Tee.
„Jetzt bin ich aber wirklich gespannt, den Grund ihres Besuches zu erfahren.“
Sie berichtete, wie sie Kenntnis von der ominösen Rechnung erhalten hatten, dass diese Rechnung nicht von Bertrands Firma in Portugal und auch nicht in Angola offiziell ausgestellt worden war, und dass sie noch nicht wussten, ob jemand von Bertrands Firma daran beteiligt war.
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Der Autor
Ich wurde 1947 in Kassel geboren und nach dem Militärdienst bei den Gebirgsjägern studierte ich Wirtschaftswissenschaften in Göttingen. Meine berufliche Laufbahn begann ich bei der Bertelsmann AG und führte Buchclubs und Verlage in Argentinien, Mexiko, Portugal und Spanien.
Meine verlegerische Arbeit war durch Respekt vor der Kultur dieser Länder bestimmt. Ich empfand es als ein Privileg, mit bekannten Autoren aus der ganzen Welt zusammenarbeiten zu können, Persönlichkeiten, die mein Selbstverständnis als Weltbürger entscheidend formten.
Ich lebte und arbeitete ausserdem einige Jahre in China und Malaysia.
Seit 2006 wohne ich ständig in der Region von Sintra bei Lissabon in Portugal.
Ich bin Witwer und habe zwei erwachsene Söhne und vier Enkel.
Mit dem Schreiben begann ich 2017 nach der Krebsdiagnose meiner Ehefrau.
Die Handlungen meiner Kriminalromane, deren Protagonistin die deutsche Ex-Kriminalkommissarin Kerstin Seeliger ist, spielen in Portugal.
Im ersten Roman ‚Die dunkle Seite der Quinta‘ folgt Kerstin einer Spur nach Portugal, wo sie José Manuel (Mano) trifft und sich in ihn verliebt.
Verschiedentlich wurde kritisiert, dass Kerstin und Mano zu schnell ‚zueinander finden‘ würden, und man hatte mir geraten, den ‚Prozess zu verzögern‘ und einige Probleme einzubauen. Liebe auf den ersten Blick gäbe es nur in schlechten Liebesromanen. Ich behaupte nicht, dass es alltäglich ist, aber unmöglich ist es ebenfalls nicht. Ich selbst habe nämlich diese glückliche Erfahrung machen dürfen.
Kerstin und Mano werden tatsächlich heiraten, zusammenbleiben und gemeinsam in anderen Fällen ermitteln.
Ich meine, dass Ermittler in einem Kriminalroman nicht zwangsläufig immer familiäre und persönliche Probleme haben müssen. Das ist ja auch in der Realität nicht der Fall, obwohl viele Publikationen, Serien und Filme genau diesen Eindruck erwecken. Was ich mittlerweile als recht ermüdend empfinde.
Ich freue mich über jeden Kommentar von Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, seien es Anregungen oder Kritik, die ich in kommenden Büchern berücksichtigen kann. Sie können diese an meine Email mgrebe@sapo.pt senden, oder auch bei Amazon eine Rezension eingeben.
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