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Hab' keine Angst: Neue phantastische Geschichten und Kurzgeschichten von Harry Fehlemann

Hab' keine Angst: Neue phantastische Geschichten und Kurzgeschichten

Details:

Genre: Horror, Fantasy
Format: eBook, Taschenbuch
Seiten: 372
Distributor: Tredition
ISBN/ASIN: 978-3384014917
Bewertungen: Bisher noch keine BewertungSchreibe etwas über das Buch

Klappentext:

Angst! Jeder hat sie, niemand spricht gerne darüber und doch ist sie latent bei jedem vorhanden. In der titelgebenden Geschichte bekommt ein Junge auf sehr außergewöhnliche Weise die Chance, seine Angst zu be-siegen. Doch das hat seinen Preis. Ob er bereit ist, diesen Preis zu bezahlen? Auch der Autor, der in den spanischen Sierras neue Inspiration sucht, hat Angst. Denn jemand schreibt seine Geschichte neu. Die Überlebenden eines Ab-sturzes auf einem fernen Planeten hoffen auf Rettung. Die kommt schnell – jedoch ganz anders, als erwartet. Eine sehr globale Angst lernt ein Geschäftsmann kennen, der auf eine sehr ungewöhnliche Reise geht. Sie wird sein Leben für immer verändern.

Sanfter Grusel, ein Hauch Science-Fiction, eine Prise Fantasy und eine kräftige Portion Mystery ergeben zusammen mit einer Spur Gesellschaftskritik diesen abwechslungsreichen Genre-Mix aus 13 verrückten, teils bizarren aber stets unter-haltsamen Erzählungen. Lassen Sie sich entführen in eine Welt des Seltsamen und Ungewöhnlichen, eine Welt fern des Berechenbaren, die den Leser nicht selten auch nachdenklich zurücklässt.

Inhalt:

„Der Fluss“ ist ein Zustand, der eine besondere Art des Schreibens beschreibt. Er tritt immer dann ein, wenn die Handlungsfragmente einer Geschichte sich Stück für Stück zusammensetzen, ohne dass der Autor sich des Fortgangs wirklich bewusst wird. Die Ideen kommen für jede Bewegung eines Protagonisten, für jedes Detail des Schauplatzes und für jeden Dialog automatisch und führen am Ende zu einem Schluss, der für den Leser, wie auch für den Autor selbst oft völlig überraschend ist.

Dies ist meine Art der Erzählung. Ich möchte mich von mir selbst überraschen lassen. Dadurch wird das Schreiben unterhaltsam und spannend. Denn selbst die verrücktesten Ideen haben so eine Chance, niedergeschrieben werden. Also, lassen Sie sich gemeinsam mit mir überraschen.

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Leseprobe

Der Platz war gefüllt mit Menschen. Ein Gewimmel aus Leibern ergoss sich über den staubigen Boden. Männer und Frauen rannten, schlurften, humpelten oder schleppten sich durch die Massen und versuchten, dabei möglichst wenig Körperkontakt mit anderen zu haben. Denn Kontakt machte krank. Kontakt war unangenehm und schmutzig. So wie jeder hier schmutzig war. Es war nicht nur der allgegenwärtige Staub, der die zerschlissenen Umhänge und löchrigen Mäntel fest umschloss, es war vor allem der Geruch, der wie ein unsichtbarer Nebel zwischen den Schatten umher waberte. Jedem hier schien sein Beitrag zu dieser übelriechenden Melange peinlich bewusst und dennoch starb die Hoffnung nicht, vielleicht doch anders zu sein. Sich einzureden, die Sinne würden irgendwann nichts mehr wahrnehmen, funktionierte nur kurz. Längst wussten es alle besser. Dem Gestank zu entfliehen war unmöglich.

Niemand sprach. Und doch erfüllte ein beständiges Rauschen die Atmosphäre. Aus unerfindlichen Gründen schwoll es immer wieder kurz an, nur um dann in ein anhaltend lautes und unausgesprochenes Flüstern zurückzufallen. Es gab ohnehin nichts zu sagen. Alle strebten unbekannten Zielen entgegen, den Blick aus hungrigen Höhlen in grauen Gesichtern starr geradeaus gerichtet. Der Versuch, unsichtbar zu bleiben, war zum Überlebensprinzip geworden. Inmitten der Masse war er meist erfolgreich. Nicht auffallen hieß das Gebot der Stunde. Denn es herrschte die Willkür. Nichts war berechenbar. Leben und leben lassen war ein Relikt der Vergangenheit. Wer auffiel, lief Gefahr, sein jämmerliches Dasein anlasslos dieser Willkür zu opfern. So waren die Zeiten.

Nur selten standen Gruppen zusammen. Teil einer Gruppe zu sein, bot weder Schutz noch Geborgenheit. Menschenansammlungen, die sich zufällig bildeten, stoben in nächster Sekunde erschrocken auseinander. In Begleitung zu gehen, erregte Aufmerksamkeit – und Aufmerksamkeit war gefährlich und somit keine Option.
(Auszug aus der Kurzgeschichte "Der Junge")

Der Autor

Harry Fehlemann, Jahrgang 1962, ist schon als Kind mit viel Phantasie ausgestattet. Früh begann er mit der Lektüre von Gruselheftchen, wie dem „Dämonenkiller“. Daraus entwickelte sich im Laufe der Zeit eine wahre Leidenschaft für alles Phantastische. Science Ficition, Fantasy und der gepflegte Grusel faszinierten ihn in Literatur, Film und Spiel. Seit seinen frühen Zwanzigern bringt er die eigenen Ideen auf Papier, ohne jedoch je an eine Veröffentlichung gedacht zu haben. Mit Anfang 50 entschließt er sich dann doch, einige seiner Geschichten in einem Buch zusammenzufassen. Daraus entsteht der erste Kurzgeschichtenband „Traumbrücken“ (Erstveröffentlichung 2014). Das Buch bedient sich in erster Linie autobiografischer Alltagsgeschichten, die im Laufe der Handlung in völlig surreale Richtungen abdriften.

Harry Fehlemann ist seit mehr als 30 Jahren glücklich verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne und lebt in Niedersachsen.

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