Zündstoff von Hans H. Bischoff | Indie-Autoren Bücher
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Zündstoff von Hans H. Bischoff

Zündstoff

Details:

Genre: Krimi
Format: Taschenbuch, eBook
Seiten: 384
Distributor: Books on Demand
ISBN/ASIN: 978-3753490939
Bewertungen: Bisher noch keine BewertungSchreibe etwas über das Buch

Klappentext:

Ein kaltblütiger Attentäter am Bodensee, eine ehrgeizige Kommissarin, die im Trüben fischt und ein chronisch unpünktlicher Überlinger Scheidungsanwalt auf Mörderjagd.

Der brutale Bombenanschlag auf seine neue Mandantin erschüttert Jean Maurice Knöpfle, den erfolgsverwöhnten Scheidungsanwalt in Überlingen und zwingt ihn in Ermittlungen auf eigene Faust. Er treibt nicht nur die ehrgeizige Kommissarin aus Konstanz zur Weißglut, sondern kommt auch fragwürdigen Machenschaften in der Baubranche auf die Spur und dem Attentäter gefährlich nahe. Ein Fall mit Zündstoff. Der Erste für Jean Maurice Knöpfle.

Inhalt:

Zündstoff, der neue Krimi von Hans Bischoff ist Auftakt zu einer Reihe um Jean Maurice Knöpfle, den charismatischen Ermittler wider Willen. Knöpfle, Ergebnis des One-Night-Stands einer schwäbischen Mutter und eines französischen Vaters, ist kein Ermittler im üblichen Sinn, sondern er schlittert einfach zufällig oder neugierig in brisante Fälle rein und nervt seine Umwelt. Er liebt einen Hauch von Luxus und pflegt konsequent den engen Kontakt zur regionalen Gastronomie und zu Modehäusern rund um den Bodensee, vor allem in und um Überlingen. Knöpfle, der Mann zwischen zwei Frauen und seinem eifersüchtigen Hund. Zündstoff spielt am Bodensee, ist aber kein typischer Bodenseekrimi.

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Leseprobe

Mittwoch, 25. Oktober 2017

Sie war heute später dran, als in den letzten Tagen. Er hatte sich die Zeiten stets genau notiert. Meist war sie gegen fünfzehn Uhr aufgetaucht. Heute erst zwanzig vor vier. Es würde nichts ändern.
Er konnte jetzt sehen, wie sie aus dem Wagen stieg, ein paar Einkaufstüten aus dem Kofferraum zog und zur Haustüre lief, wo sie aus seinem Blickfeld verschwand. Gut fünf Minuten später betrat sie den großen Raum und ging ein paar Schritte zu dem Glastisch, den sie anscheinend als Arbeitstisch oder als Schreibtisch benutzte. Die raumhohe, fast komplett um den linken Flügel der Villa reichende Fensterfront machte es ihm sehr leicht, die Frau von seinem Posten aus genau beobachten zu können. Sie trug heute wieder diese hässliche rosa Jacke, die ihm überhaupt nicht gefiel. Das muss Dir egal sein, das geht Dich nichts an, sagte er sich. Scheint modern zu sein. Hauptsache, ihr gefällts.
Sie legte einen Aktenkoffer und ein paar andere kleinere Gegenstände, die er nicht identifizieren konnte, auf den Glastisch. Er sah ihr zu, wie sie einige Akten aus dem Koffer entnahm. Dann setzte sie sich in einen Sessel und begann, in einer dieser Unterlagen zu lesen.
Seine Aussicht aus dem Baumversteck wurde nur dann jeweils kurz eingeschränkt, wenn die großen Lastwagen auf der Bundesstraße vor ihm vorbei rollten. Manchmal waren das fünf oder sechs hintereinander, ganze Konvois. Heute Nachmittag war der Verkehr zum Glück insgesamt schwach. Er schaute zu, wie sie wieder aufstand, kurz zum See blickte und anschließend zum Glastisch zurück ging. Dort blätterte sie erneut in irgendwelchen Schriftstücken.
Er wusste genau, dass es sein musste. Mit ihr hatte alles begonnen. Doch plötzlich geisterte wieder diese verdammte Unsicherheit in seinem Kopf herum, die ihn schon seit Tagen quälte. Ist es richtig, was ich tue? Werde ich es schaffen?
Er trommelte hektisch mit beiden Fäusten gegen den Kopf. »Ich bin es Euch schuldig, es ist mein Schwur«, flüsterte er dabei und versuchte, danach wieder ruhig und gleichmäßig zu atmen. Seine Hand zitterte. Er durfte sich jetzt keinen Fehler erlauben. Er müsste nur den Knopf drücken, ganz einfach, nichts weiter. Er fühlte den miesen Geschmack im Mund, biss sich auf die Lippe. Sein Blick fiel auf das Tattoo an seinem Unterarm. Der Name und das Kreuz.
Sie setzte sich jetzt auf einen Stuhl an dem Glastisch.
»Sie ist schuldig.«
Er musste es tun.
Die Uhr auf dem Handy zeigte 15:58.
Er drückte den roten Button.

Mittwoch, 25. Oktober 2017

»Wo wollen die denn schon wieder hin«, maulte Jean Maurice Knöpfle, als ihn der Streifenwagen mit Sirene und Blaulicht von der Straße zwang. Wahrscheinlich muss der Leberkäse noch warm auf die Wache, dachte er kichernd und zog den Jaguar wieder auf die übliche Fahrspur zurück.
Er würde heute ausnahmsweise fast pünktlich, das hieß bei ihm höchstens eine Viertelstunde zu spät, zu seinem Mandantengespräch mit Frau Obermüller, der erfolgreichen Architektin, in ihrer Villa oberhalb Nußdorf eintreffen. Jean Maurice Knöpfle war zwar wegen seiner Erfolge als Scheidungsanwalt, jedoch nicht wegen seiner Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit geschätzt. Nun ja, damit konnte er leben. Besser unpünktlich, als erfolglos. Diese eigene Einschätzung gefiel ihm. Ein gutes Image für einen Mann wie ihn, wie er fand, als er durch Nußdorf, einem der Überlinger Ortsteile fuhr. »Unpünktlich, aber erfolgreich, meine Damen!«, hörte er sich selbstbewusst sagen. Man könnte das auch als arrogant auslegen, kam ihm in den Sinn. Warum eigentlich nicht?
Fünfhundert Meter weiter, kurz nach der Abzweigung von der Hauptstraße in die am Sonnenhang liegende Wohnstraße, fiel sein Blick abrupt auf ein völlig irreales Bild und riss ihn aus seinen Gedanken. Er starrte auf zwei Feuerwehrfahrzeuge, einen Notarztwagen, die Polizeistreife, die ihn soeben überholt hatte und auf einen rauchenden Berg eingestürzter Mauerteile, zerrissener Fensterrahmen und zerlegter Möbelstücke.
Der Anwalt stieg im letzten Moment viel zu hart in die Eisen und stoppte das schwere, in die Jahre gekommene Cabrio. Den Jaguar XK, sein ›Kätzchen‹, das er seit sechs Jahren fuhr. Er blieb wie angewurzelt hinter dem Lenkrad sitzen, unfähig sich zu bewegen, bis einer der Feuerwehrleute mit den Armen ruderte und ihn energisch anwies, zu verschwinden. »Du bisch em Weg!«, hörte er ihn rufen, was ihn wieder in die Realität zurückbrachte.
Die Realität. Das waren die Reste des Südflügels der Obermüllerschen Villa. Der große Raum mit der einzigartigen Panoramaaussicht über den Bodensee. »Sie wohnen hier schon begnadet, Frau Obermüller«, hatte er bei seinem ersten Besuch begeistert gesagt, während er den Blick über den Überlinger See in Richtung Südosten schweifen ließ. Unteruhldingen, die Mainau und dahinter das schweizerische Ufer mit dem Säntis, der alles überragte. Jetzt lag der Seeblick in Schutt und Asche. Zerborsten, verbrannt, tot.
Tot? Mein Gott, er hatte vor lauter Zerstörung überhaupt nicht mehr an seine Mandantin gedacht. War sie …? Knöpfle schnallte sich hektisch los, schob sich etwas ungelenk aus dem niedrigen Sitz und stieg aus. Er machte vorsichtig ein paar Schritte über den Rasen, bis er wieder angehalten wurde. Diesmal stand ihm einer der Polizeibeamten im Weg.
»Sie können hier nicht weiter! Wer sind Sie überhaupt und was suchen Sie hier?« Dabei stellte sich der Polizist mit ausgebreiteten Armen vor den Anwalt, der einen Schritt zurück machte und im Matsch stand. Einer der Feuerwehrwagen musste über den perfekt geschnittenen Rasen gefahren sein und Knöpfle hatte genau die verschlammte Fahrspur erwischt.
»Scheiße, meine Schuhe! Das sind Budapester. Die Hose ist auch verspritzt. Schauen Sie sich das mal an!«, motzte er den völlig unschuldigen Beamten an.
»Dann ziehen Sie halt Gummistiefel an, aber was gehen mich Ihre Schuhe an? Sie haben hier nichts zu suchen, also hui, verschwinden Sie! Abflug!«
Jean Maurice Knöpfle hatte im Grunde genommen nichts gegen staatliche Organe wie Staatsanwälte, Richter und Polizisten. Aber von so einem jungen Rotzlöffel, wie er sein Gegenüber nach oberflächlicher Musterung im Geiste bezeichnete, ließ er sich nicht vorschreiben, was er zu tun hatte. In solchen Situationen kam unweigerlich sein altes Revoluzzerdenken zum Vorschein.
»Jetzt hören Sie mal gut zu. Ich bin der Anwalt von Frau Obermüller, der Architektin und Eigentümerin dieser Ruine, die vorgestern noch eine traumhaft schöne Villa war. Und ich hätte mit ihr jetzt einen Besprechungstermin gehabt. Also …«
»Das ist mir egal«, versuchte der Beamte, ihn zu unterbrechen, was ihm jedoch nicht gelang.
»Was ist mit Frau Obermüller? Ich will sofort zu ihr. Ist sie in Ordnung? Ich will das jetzt wissen!« Jean Maurice wurde laut, der junge Polizist wurde leise und winkte hilflos einem weiteren Beamten in Uniform. »Komm mal rüber!«
»Was ist hier los? Sie behindern unsere Arbeiten. Wer sind Sie und warum wird es hier laut?« Der ältere Kollege kam mit finsterem Blick auf die beiden Streithähne zu.
»Mein Name ist Jean Maurice Knöpfle und ich bin der Anwalt von Frau Obermüller, der Eigentümerin des Hauses.«
Der Beamte starrte ihn mit einem leichten Grinsen im Gesicht an. Blödmann, dachte Knöpfle, der diese Reaktion auf seinen Namen allzu oft miterleben musste und sie nicht mehr als lustig empfand.
»Wer hat Sie denn schon gerufen und warum eigentlich?«, fragte der Polizist.
»Ich habe es bereits versucht, Ihrem jungen Kollegen hier nahezubringen. Ich hatte einen gestern vereinbarten Termin mit meiner Mandantin. Und stehe hier jetzt vor einem Schutthaufen. Und da ich nicht von einem Erdbeben ausgehe, muss ja was anderes passiert sein. Und vor allem, was ist mit der Architektin? Die war ja sicher im Haus und hat auf mich gewartet.« Knöpfle schaute auf seine Rolex. Ein bisschen Luxus muss sein, war sein Credo. Er musste für den Blick auf die Uhr stets die Hemdmanschette hochschieben. »Obwohl ich fast pünktlich gewesen wäre.«
Der Polizeibeamte schüttelte den Kopf. »Das ist ja alles recht und schön, aber ich darf Ihnen im Rahmen unserer Ermittlungen im Moment …, es war ja auch erst gerade.«
»Mein Gott! Was heißt, erst gerade? Das bedeutet ja – wann war die Explosion? Da wäre ich mit …?«
Sein Gegenüber atmete laut und vernehmlich aus. »Das war vor gut fünfzehn Minuten erst, laut Zeugen.«
Knöpfle starrte ins Leere. »Da wäre ich angekommen! Wenn ich pünktlich gewesen wäre.« Mehr sagte er nicht dazu.

Der Autor

Hans Bischoff lebt mit seiner Frau in Überlingen am Bodensee. Er wurde im Mai 1949 in Stuttgart geboren, wo er auch aufwuchs. Nach einem Werbestudium arbeitete er rund 40 Jahre lang erfolgreich in der Werbung: 8 Jahre in leitender Position in der Industrie, 2 Jahre als Agenturgeschäftsführer in Stuttgart, dann führte er 27 Jahre lang von 1987 bis 2014 seine eigene Werbeagentur mit international vertretenen Kunden. Nach dem Ausscheiden aus dem operativen Geschäft begann Hans Bischoff 2015 seinen ersten Kriminalroman zu schreiben: »Die smarte Rache«. Ein Jahr später folgte mit »Das tödliche Bild« der zweite Roman einer Serie um seinen Protagonisten. Beide Krimis sind im Selfpublishing veröffentlicht. Das jetzt publizierte dritte Werk »Der Jemen Deal« verbindet das Genre des internationalen Politthrillers mit dem des klassischen Polizeikrimis. Hierbei führte die politische Situation und der Krieg im Jemen zur Romanidee. Präzise Recherche, das Entdecken interessanter Schauplätze und eine ungekünstelte klare Sprache zeichnen Hans Bischoff aus. Neben dem Schreiben von Kriminalromanen ist er als Fotograf und Videofilmer unterwegs. Bleibt dann noch Zeit übrig, beschäftigt er sich mit Grafik und Malerei und frönt der italienischen Küche.

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