Sahra und Malek Aus der Reihe Krügers Fälle Teil 8 von T. D. Amrein | Indie-Autoren Bücher
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Sahra und Malek - Aus der Reihe Krügers Fälle (Teil 8) von T. D. Amrein

Sahra und Malek - Aus der Reihe Krügers Fälle (Teil 8)

Details:

Genre: Krimi, Thriller
Format: Taschenbuch, eBook
Seiten: 250
Distributor: neobooks
ISBN/ASIN: B08FX2P7YK
Bewertungen: Bisher noch keine BewertungSchreibe etwas über das Buch

Klappentext:

„Bis dass der Tod euch scheidet“ ist der ultimative Sinnspruch für fast jedes normale Paar. Bei Sahra und Malek war es indessen umgekehrt. Der Tod hat sie zusammengebracht. Malek ist Bestatter, Sahra unterstützt ihn als begabte Leichenpflegerin. Ob sich der in der modernen Welt stets verdrängte, womöglich sogar altersmilde gewordene Sensenmann mit einer solchen Konstellation auf Dauer anzufreunden vermag? Darüber macht sich keiner von beiden irgendwelche Sorgen. Vermutlich wäre es dabei geblieben, wenn man sich nicht ausnahmsweise einmal erlaubt hätte, ihm ein wenig ins Handwerk zu pfuschen. Aber lesen Sie selbst.

Inhalt:

Die Reihe Krügers Fälle handelt von kniffligen Fällen, die vorwiegend durch Fleiß und intensive Kopfarbeit zu lösen sind. Holzwege und Spuren die direkt ins Nichts führen sind normal. Aber im Verlauf der Suche hilft manchmal Kommissar Zufall oder auch mal eine Unbeteiligte, mit völlig anderer Sicht, die Lösung zu finden. Trotzdem schlüpft öfters auch jemand durch die Maschen.

Die Täter sind ganz normale Menschen, die in eine schwierige Situation gerieten oder plötzlich sehr schnell eine Entscheidung treffen mussten.

Wenn Sie glauben, Solches könnte Ihnen niemals passieren, dann dürfen Sie davon ausgehen, dass Sie sich auf einem sehr schmalen Grat bewegen. Ein gutgemeinter Schwindel oder eine kleine Notlüge kann ausreichen, um auch Sie ans Messer zu liefern.

Immer noch nicht überzeugt? Dann machen Sie ruhig weiter, wie bisher. Viel Glück!

PS: Ich werde mich gerne Ihres Schicksals annehmen und es zu einem neuen, interessanten Fall verarbeiten. Vielen Dank im Voraus.

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Leseprobe

1. Kapitel

Angelehnt an eine massive Buche, schloss Sahra Kruse für einen Moment die Augen, um ungestört in die Düfte und Geräusche des Waldes eintauchen zu können. Irgendwo in der Ferne erklang das unverkennbare Hämmern eines Spechtes. Ein leiser Luftzug streichelte ihre Haut. Den Geruch des dichten, grünen Moosteppichs kannte sie genau, weil sie sich manchmal hineinlegte, um die Baumkronen von unten zu betrachten. Vor allem an heißen Sommertagen. Sie fand dies mindestens so effektiv abkühlend wie ein Bad in einem der Baggerseen in der Nähe. Die waren einfach zu klein, um das Wasser im Sommer nicht zu einer lauwarmen, mit schleimigen Algen durchsetzten Brühe, verkommen zu lassen. Und im Wald brauchte sie sich kaum über schamlose Gaffer zu ärgern. Was natürlich nicht zwangsläufig bedeutete, dass sie niemals heimlich beobachtet wurde, wenn sie sich genüsslich im Moos räkelte.
Sahra nutzte inzwischen jede Gelegenheit, um rauszugehen. Jedoch keineswegs, um auf Menschen zu treffen. Sondern, um in Ruhe die Natur zu genießen. Fast zwanzig Jahre lang hatte sie sich möglichst Zuhause verkrochen, um den angewiderten Reaktionen von Passanten zu entgehen, die sich hemmungslos über ihre zahllosen Horror-Tattoos mokierten. Wohlgemerkt, bloß über diejenigen, die sich nicht so leicht verstecken ließen. Im Freien einen Bikini zu tragen, blieb für Sahra schlicht unmöglich.
Wie konnte man nur?
Sie war es längst leid, jedem zu erklären, dass sie von einer Bande Halbstarker als junges Mädchen, "zum Spaß verziert" wurde. Mit unauslöschlichen Tätowierungen, die den größten Teil ihres Körpers bedeckten. Natürlich tauchte immer gleich die Frage auf, weshalb sie sich nicht dagegen wehrte, als man ihr eine Höllenfratze direkt unterhalb des Kinns in die Haut gestochen hatte? Die ehrliche Antwort: Sie lag während der Prozedur im Drogenkoma. Dies erweckte öfters anstelle von Mitleid mit ihr, eher mehr Verständnis für die Täter.
Nur weil Sie sich noch irgendwie an der Bande rächen wollte, war sie damals nicht gleich von einer Brücke gesprungen. Doch bald darauf erfuhr sie von ihrer Schwangerschaft. Wer dafür die Verantwortung trug, lag gleichermaßen im Dunkeln. Sahra versuchte das Unmögliche. Und entgegen jeder Erwartung schaffte sie den Absprung.
Ein Student aus besserem Haus unterstützte sie dabei. Er, beziehungsweise seine Eltern, hatten ihm eine kleine Wohnung direkt neben der Uni angemietet. Ohne Bedingungen zu stellen, ließ er sie bei sich wohnen. Er sorgte dafür, dass sie zu den Vorsorgeuntersuchungen ging, sich zweckmäßig ernährte und diente als Gesprächspartner, wenn sie nicht mehr weiterwusste. Er freute sich ganz offenbar mit ihr auf das Kind. Als Einziger. Ihre eigenen Eltern hatten sie längst verstoßen und Freundinnen aus früheren Tagen wollten ebenfalls nichts mehr mit ihr zu tun haben.
Es kam, wie es kommen musste. Er stellte sie seinen Eltern vor. Mit bis unters Kinn hochgeschlossenem Kleid. Die Wangen dick gepudert. Dazu trug sie Handschuhe und lange Ärmel. Die Schwiegermutter in spe erkannte natürlich gleich, dass mit ihr etwas nicht stimmte. Als die dann auch noch erfuhr, dass nicht ihr verwöhnter Liebling Sahra geschwängert hatte, brach die Hölle auf. Er knickte sofort ein. Wagte nicht einmal einen Versuch, seiner Mutter zu widersprechen.
Sie durfte noch bis zur Geburt die Wohnung nutzen. Seine Familie befürchtete einen Skandal, wenn herauskommen sollte, dass sie eine Hochschwangere auf die Straße gestellt hatten. Aber danach musste sie verschwinden. Endgültig. Man riet ihr, den Balg sofort zur Adoption freizugeben. Sahra hatte selbst daran gedacht. Nun kam es nicht mehr infrage.
Heute war sie froh darüber. Es war hart gewesen. Sehr hart. Die Not hatte sie jedoch auch fest zusammengeschweißt. Und seit er verdiente, unterstützte er seine Mutter mit einer regelmäßigen Überweisung. Dadurch verschwand das bisher alles überlagernde Thema in den Hintergrund. Der einzige Wermutstropfen, sein Arbeitsplatz befand sich auf einem Schiff. Auf hoher See. In geschlossenen Räumen oder dauernd an derselben Stelle hielt er es nicht lange aus.
Sie tröste sich insgeheim damit: Besser weit weg, dann brauchte er sich nicht für seine Mutter zu schämen. Obwohl er das niemals getan hatte.

Der Autor

Der Autor lebt mit seiner Familie in der Nähe von Bern, Schweiz. Geboren wurde er 1960 im Aargau. Schon als Kind waren ihm Bücher eine überaus wichtige Sache. Damals befürchtete man, dass zu intensives Lesen dem Gehirn schaden könnte. Mutmaßlich aus den gleichen Gründen, wie später das Fernsehen oder schließlich das Gamen der heutigen Jugend Unbehagen auslöst. Die Leidenschaft hielt sich jedoch ungebrochen über die Jahrzehnte, ohne jemals abzuflachen. Mit dem Verfassen von eigenen Kriminalgeschichten begann er, bevor es die Möglichkeit gab diese im Netz zu veröffentlichen. Aus diesen Anfängen ist die Reihe Krügers Fälle entstanden, an der er immer noch Jahr für Jahr weiterschreibt.

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