
Narren der Gerechtigkeit - Schweiß, Blut und Tränen von Harley Kindred
Details:
Genre: | Historische Romane |
Format: | eBook, Taschenbuch, gebundene Ausgabe |
Seiten: | 564 |
Distributor: | Tolino Media |
ISBN/ASIN: | 978-3754629246 |
Bewertungen: | 1 BewertungSchreibe etwas über das Buch |
Klappentext:
„Ich kann nichts; nicht jagen, nicht einmal mich selbst beschützen und es gibt nirgendwo einen Ort, zu dem ich hingehöre!“
„Das Schicksal führt jene zusammen, die füreinander bestimmt sind.“
Die multiperspektive Heptalogie „Narren der Gerechtigkeit“ handelt von einer bekannten Legende des britischen Mittelalters, die jeweils aus der Sichtweise einer Nebenrolle dargestellt wird.
In „Schweiß, Blut und Tränen“ geht es um den Tagelöhner und geschickten Handwerker Will, der sein Leben lang auf der Suche nach einem Zuhause, einer Familie ist. Der Außenseiter tut alles daran, um ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft zu sein, und baut sich eigenhändig mit Schweiß und Blut sein Heim auf.
Als er eines Tages einer Räuberbande begegnet, wird sein Weltbild vollkommen auf dem Kopf gestellt. Dadurch gerät er in einen Zwiespalt zwischen seiner Sehnsucht nach Sicherheit und dem Bedürfnis, dazu zugehören und seine Werte werden auf eine harte Probe gestellt. Obendrein erfährt er die Wahrheit über seine Familie und wird Zeuge einer tödlichen Fehde.
Inhalt:
Ich habe mich oft zum Narren gehalten, weil ich eine Situation nur aus meiner eigenen, beschränkten Sicht wahrgenommen habe. Genauso war ich schon mal in eine Idee oder eine Vorstellung vernarrt und konnte sie nicht mehr loslassen. Ich glaube, so geht es vielen Menschen und darum handelt die Heptalogie „Narren der Gerechtigkeit“.
In „Schweiß, Blut und Tränen“ ist der Protagonist viel in seiner eigenen Gedankenwelt unterwegs und stellt viele Fragen, weil dies zum Charakter der Figur gehört. William versucht die Welt sachlich und logisch zu erklären, was ihm jedoch nicht immer gelingt.
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Leseprobe
Wie ein schüchternes Mädchen blickte die Sonne hinter den Hügeln hervor und begann zögerlich mit ihren Strahlen das Land zu wecken. Die Luft war erfrischend kühl und es roch nach feuchter Erde. Die Tiere waren bereits putzmunter; wie kleine Kinder jagten die Schwalben einander am Himmel und die Feldlerchen tauchten in ein grünes Meer unreifen Weizens, aus dem vereinzelt roter Mohn und blaue Kornblumen hervorstachen.Träumend blickte William über dieses friedliche Bild, das ihn an seine Heimat Studley erinnerte, und spürte, wie ihm die Sonne seine Haut wärmte. Er gähnte herzhaft und überhörte die rasch näherkommenden Hufschläge. Es war ein Reiter, der nach Doncaster wollte.
„Aus dem Weg, du Lump!“
William drehte sich nach der Stimme um. Beim Anblick der drohenden Gefahr riss er die Augen auf und konnte gerade noch rechtzeitig zur Seite springen, bevor ihn die Hufe des Pferdes erreichten. Er landete auf der feuchten Erde des Weizenfeldes. Der Reiter aber ritt unbeeindruckt weiter. William sah erschrocken an sich herab; der vom Morgentau genässte Weizen klebte an seinem Leinenhemd, seine Hände und Knie waren braun von der Erde, ebenso die Hose. So hatte er sich seinen Auftrag nicht vorgestellt. Er war auf dem Weg in den Barnsdale Forest, um dort ein Reh für seinen Herrn zu jagen. Dabei war William gar kein Jäger; er war ein Handwerker, ein Tagelöhner, dem keine Arbeit zuwider war. Der alte Barbier aus Doncaster gab ihm Arbeit, ein Dach über den Kopf und eine Mahlzeit am Tag. Deshalb stand er in dessen Schuld. Diese neue Aufgabe verwunderte ihn nun aber, da er eher mit einem Rauswurf als mit einem weiteren Auftrag gerechnet hatte. Am Vortag hatte sein Herr ihn nämlich mit dessen Tochter Isabella hinter der Scheune beim Küssen überrascht. William glaubte schon, der alte Barbier würde ihn aus dem Haus jagen oder töten, da er Isabellas Lippen mit seinen berührt hatte. Stattdessen war sein Herr jedoch stumm ins Haus gegangen. Erst an diesem Morgen in aller Frühe hatte er sein Schweigen gebrochen: „Du bist bestens für diese Aufgabe geeignet, William. Zieh los und jage mir ein Reh!“ Jetzt erhoffte sich William, mit einer erfolgreichen Jagd dem alten Barbier beweisen zu können, dass er für Isabella sorgen konnte. Sobald er das geschafft hatte, wollte er für sich und Isabella ein Haus bauen, ein Zuhause für seine kleine Familie, die er bald zu haben hoffte.
Nach etwa drei Stunden erreichte William die ersten Bäume des Barnsdale Forest. Je mehr er sich dem Wald näherte, umso langsamer wurden seine Schritte, bis William, mit seinem Jagdmesser in der Hand, schließlich vor den Bäumen stehen blieb. Er fuhr herum und betrachtete versonnen den Weg, den er bis hierher gegangen war. Mit leeren Händen konnte er nicht zurückkehren. Der Tag war jung, also musste er es versuchen.
‚Möglicherweise‘, dachte er, ‚ist das Jagen nicht so schwer und ich lerne es schnell.‘ Mit plötzlicher Entschlossenheit betrat er den Wald, in dem die unterschiedlichsten Laubbäume dicht nebeneinander wuchsen. Zunächst kam ihm die Jagd fast wie ein Spaziergang vor, so wie er es sich immer vorgestellt hatte; die Vögel sangen ihre Lieder und der Wind blies pfeifend durch die Äste. Der Boden war nur mit wenig Laub und Geäst bedeckt, sodass er fast geräuschlos umherwandern konnte.
Auf der Suche nach Wild wanderte er in Gedanken versunken weiter. Das Knacken kleiner Zweige unter seinen Füßen ließ einige Eichhörnchen rasch das Weite suchen. Eine ganze Weile waren das die einzigen Tiere, die er zu Gesicht bekam, bis er endlich auf einer Lichtung ein Reh entdeckte. Er versteckte sich hinter einer Eberesche und hoffte, es nicht zu verschrecken. Das Reh beobachtend, zog er langsam sein Jagdmesser aus der Tasche.
„Das würde ich an Eurer Stelle nicht tun.“ William erschrak. Auf der Suche nach dem Ursprung der Stimme, legte er den Kopf in den Nacken, sah nach oben zu den Ästen der Bäume, nach links, rechts, hinter sich und wieder zum Reh. In aller Ruhe graste das Tier an derselben Stelle; es konnte ihm keine Antwort auf seine Frage geben. Also glaubte er, sich die Stimme eingebildet zu haben, und begann vorsichtig auf das Tier zuzuschleichen. „Wollt Ihr das wirklich tun? Bedenkt, man könnte Euch …“
Ungehalten fuhr William dem Fremden ins Wort: „Ich will. Ich muss. Ich werde!“
„Auch wenn Ihr damit gegen …“
„Pah! Niemand, den ich nicht sehen kann, sagt mir, was ich zu tun oder zu lassen habe!“
„Das hatte ich nicht vor“, fuhr die Stimme fort, „ich sagte, dass ich es nicht tun würde, und fragte Euch, ob Ihr Euch sicher seid.“
In den Ästen einer Eiche entdeckte William plötzlich einen Menschen, dessen Gesicht von einer Kapuze überschattet wurde. ‚Ein Mann‘, glaubte er. ‚Ich konnte ihn nicht sehen, weil seine Kleider die Farben der Bäume haben. Warum sollte er mir zuwinken? Ich sollte mich nicht von ihm ablenken lassen.‘ Entschlossen drehte er sich um und schaute nach dem Reh. Das Tier hatte das Gespräch der beiden nicht bemerkt und graste friedlich weiter. Er hob sein Jagdmesser und schlich zum nächstgelegenen Strauch.
„Das halte ich für keine gute Idee.“
‚Weiß er etwa, dass ich kein Jäger bin?‘, fragte sich William, ließ die angespannten Schultern sinken und suchte erneut in den Ästen der Bäume nach der Gestalt, aber dort war niemand mehr zu sehen. Ihm gingen die eindringlichen Warnungen nicht mehr aus dem Kopf. Womöglich war er jemandem mit Jagderfahrung begegnet und konnte etwas lernen. „Und sagt Ihr mir auch warum?“
Anstatt sofort zu antworten, ließ sich die fremde Person geschwind an einem Seil zu Boden gleiten und schlich zu ihm ins Versteck. „Das Reh ist schnell und geschickt.“
William beobachtete, wie sein Gegenüber das Reh nicht mehr aus den Augen ließ, einen Bogen vom Rücken nahm, um gleich darauf die Sehne einzuspannen. ‚Also ist er tatsächlich ein Jäger …‘
„Sollte es nur ein verdächtiges Geräusch hören, wird es davonlaufen. Solltet Ihr es trotz seines guten Hörsinns erreichen und mit Eurem Brotmesser angreifen, könnte es sich mit seinen Hufen verteidigen. Und glaubt mir, so ein Huf im Magen schmerzt sehr.“
‚Der will mir wohl meine Beute streitig machen!‘ Verunsichert zischte er ihn an: „Wartet!“
„Keine Sorge. Ich nehme Euch Eure Beute nicht weg. Das Reh habt Ihr zuerst entdeckt. Ich helfe Euch nur, es zu jagen.“
Erleichtert schüttelte William den Kopf. „Das ist sehr freundlich von Euch. Aber ich will nicht in Eurer Schuld stehen.“
„Ihr habt mich nicht darum gebeten, es zu tun. Ich tue es freiwillig, ohne einen Lohn dafür zu verlangen.“
„Das kann ich nicht annehmen, und auch wenn es eine Ewigkeit dauern wird, bis ich etwas gefangen habe – so muss ich es selbst tun.“ William hob sein Jagdmesser und drehte sich zu seiner Beute.
„Dann solltet Ihr Euch einen Vorteil verschaffen.“
In einer Mischung aus Dankbarkeit und Unwillen hielt William seufzend inne. „Einen Vorteil? Wie?“
„Das Reh ist schneller als Ihr und kann zudem sehr gut hören. Also solltet Ihr das Tier in eine Situation bringen, in der es Euch nicht mehr davonlaufen kann.“
„Wie in eine Grube?“, überlegte William und erntete zustimmendes Nicken. „Aber wie bekomme ich es da wieder heraus?“
„Das, mein Freund, ist der Grund, weshalb die feinen Herrschaften in Gruppen auf die Jagd gehen.“
„Ihr geht allein auf die Jagd.“
„Für mich reicht ein Kaninchen zum Abendessen oder ein Fisch. Demnach brauche ich kein ausgewachsenes Reh zu töten. Zudem würde ich meinen Bogen benutzen, um ein so schnelles Tier zu jagen. Allerdings spielt das nun keine Rolle mehr.“
Verwirrt drehte sich William um. Das Reh war verschwunden. „Verflucht. Das wird dem alten Barbier nicht gefallen.“
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Autor:in
Mein Name ist Harley und ich wurde im Jahr 1986 geboren. Ich lebe mit meiner Familie sowie meiner Katze in einer ländlichen Gegend. Als Naturmensch habe ich schon immer die Nähe zum Wald dem Leben in der Stadt bevorzugt.
Seit der Grundschule schreibe ich Geschichten, aber ich habe mich nie getraut, sie jemanden zu zeigen. Meine Familie hat mich dazu ermutigt, meine Heptalogie Band für Band zu veröffentlichen. Bereits als Kind war ich davon fasziniert, wie unterschiedlich die Menschen ein und dieselbe Situation wahrnehmen können. Darum ist es mir wichtig, die Legende jeweils aus den Perspektiven verschiedener Charaktere in weiteren Bänden zu beschreiben.
In meiner Freizeit gehe auf Mittelaltermärkte, verkleide mich, mache LARP und betreibe Bogensport. Meine Hobbys und mein großes Interesse an Legenden und Mythen inspirierten zum Schreiben.
Nicht nur als Narr versuche ich stets gute Laune zu verbreiten und andere zum Lachen zu bringen. Dabei begeistere ich mich nicht nur für Schabernack und Albernheiten, sondern liebe das Leben in allen Farben und Formen.
Ach ja: ich bevorzuge keine Pronomen. Danke.
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Harley überrascht mit einer besonderen Sichtweise auf eine altbekannte Legende. Das Buch ist von Anfang bis Ende spannend und zieht einen magisch in das alte England. Natürlich werden nicht alle Fragen geklärt, aber die Akteure handeln stimmig und nachvollziehbar. Ich liebe es, wie, aktuelle Themen, auch verarbeitet und diskutiert werden und wie viele verschiedene Sichtweisen aufeinander prasseln und miteinander auskommen müssen. Ich konnte ab Kapitel 11 gar nicht mehr aufhören zu lesen und freue mich auf die nächsten Bände.