
Zwillinge in Dur und Moll von Brigitte Teufl-Heimhilcher
Details:
Genre: | Gesellschaftsromane, Humor |
Format: | Taschenbuch, eBook |
Seiten: | 412 |
Distributor: | Books on Demand, BookRix |
ISBN/ASIN: | 978-3752870015 |
Bewertungen: | Bisher noch keine BewertungSchreibe etwas über das Buch |
Klappentext:
Veränderung ist am Anfang schwer, chaotisch in der Mitte, aber am Ende einfach großartig!
(unbekannter Verfasser)
Roswitha und Vicky sind Zwillingsschwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.
Vicky, lebensfroh und tatkräftig, ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau, und obwohl sie erst vor Kurzem ihren Mann verloren hat, sieht sie vertrauensvoll in die Zukunft.
Roswitha hat scheinbar alles, um glücklich zu sein – ein großes Haus, Familie und einen Job in der Firma ihres Mannes.
Ein Schicksalsschlag führt die beiden nach langer Zeit wieder zusammen. Vicky stellt bald fest, dass ihre Schwester mit ihrem Leben unzufrieden ist. Sie versucht herauszufinden, woran das liegen könnte und macht dabei ganz erstaunliche Entdeckungen, die das Leben aller Beteiligten drastisch verändern – auch das ihre.
Inhalt:
Spätestens seit ich mit etwa 8 Jahren Erich Kästners Buch „Das doppelte Lottchen“ gelesen habe weiß ich, wie unterschiedlich Zwillinge sein können. Vicky und Roswitha sind Mitte 50 und das Leben hat die Unterschiedlichkeiten, die sich schon sehr früh gezeigt haben, noch deutlich verstärkt. Nur diese ganz besondere Verbundenheit ist geblieben und treibt Vicky dazu, genauer hinzusehen. Verstehen zu wollen, warum Roswitha mit ihrem Leben so unzufrieden ist.
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Leseprobe
1. Immer bleibt alles an mir hängen!„Die Vorhänge müssten auch wieder einmal gewaschen werden“, dachte Roswitha, während sie dem Redefluss ihrer Zwillingsschwester am Telefon lauschte. Als Vicky endlich eine Pause einlegte, antwortete sie rasch: „Natürlich freue ich mich dich zu sehen, wenn auch aus einem traurigen Anlass. Noch mehr hätte ich mich gefreut, wenn du nicht im letzten Moment und - vor allem - nicht mit Vater und dieser Silke gekommen wärst.“
Dazu hatte Vicky einiges zu sagen. Während Roswitha zunehmend ungeduldig zuhörte, betrat ihr Mann Ewald das gemeinsame Büro. Sie sah mit hochgezogenen Augenbrauen auf die Uhr und warf ihm einen bedeutungsvollen Blick zu. Dann trommelte sie mit den Fingern auf das vor ihr liegende Notizbuch. Eine Maniküre wäre auch wieder fällig. Ob ihre Friseurin das morgen noch einrichten konnte? Endlich schien Vicky Luft zu holen und Roswitha fuhr schnell dazwischen: „Also gut, ich kann es ohnehin nicht mehr ändern. Selbstverständlich hole ich euch ab. Wenn euer Flieger pünktlich ist, bringe ich euch noch ins Hotel, andernfalls müssen wir direkt vom Flughafen zur Trauerfeier fahren. Aber diese Silke kommt mir nicht mit in die Feuerhalle, nur dass das klar ist.“
„War das deine Lieblingsschwester?“, fragte Ewald, nachdem sie das Gespräch beendet hatte.
Sie nickte.
„Und warum bist du dann so geladen?“
„Weil wieder einmal alles an mir hängen bleibt. Vicky kommt jetzt doch erst am Freitag, und dann bringt sie auch noch Vater mit, samt dieser Silke. Ich finde das unmöglich.“
„Wäre er nicht zur Beerdigung deiner Mutter gekommen, hättest du es auch unmöglich gefunden, und diese Silke ist nun einmal seit etlichen Jahren seine Frau,“, meinte Ewald lapidar, während er seinen Computer hochfuhr.
„Unsere Eltern waren bekanntlich geschieden, seit über dreißig Jahren.“
„Davor waren sie zwanzig Jahre verheiratet und hatten zwei reizende Töchter“, erwiderte Ewald mit einem süffisanten Lächeln. „Wenn das kein guter Grund ist, zur Beerdigung zu kommen, dann weiß ich’s auch nicht.“
Roswitha überhörte die „reizenden Töchter“ und seufzte. „Wäre ja auch ein Wunder, wenn du einmal meiner Meinung wärst. Jedenfalls habe ich alle Hände voll zu tun. Schließlich kommen nach der Trauerfeier mindestens zwanzig Gäste.“
„Auf deinen Wunsch hin. Wir hätten schließlich auch in ein Gasthaus gehen können.“
Sie warf ihm einen zornigen Blick zu und sagte scharf: „So weit kommt‘s noch. Es handelt sich immerhin um die Trauerfeier meiner Mutter.“
Er hob abwehrend beide Hände. „Schon gut, schon gut. Ich habe ja nichts dagegen. Tini kann dir am Freitagvormittag doch zur Hand gehen. Und wenn du willst, kann ich Vicky vom Flughafen abholen.“
„Tini muss am Vormittag noch zur Schule. Sie hat in der zweiten Stunde eine Entscheidungsprüfung.“
„Ich dachte, es steht schon fest, dass sie das Schuljahr positiv abschließen wird.“
Roswitha verdrehte neuerlich die Augen. „Sie steht in Bio zwischen drei und vier.“
Ewald zuckte die Schultern. „Ist doch egal.“
War ja klar, dass er das so sah. Aber Roswitha hatte nicht vor, diese Frage im Moment zu diskutieren. Er würde sich sowieso auf Tinis Seite stellen. Stattdessen fragte sie: „Wo warst du solange?“
„Ich habe nach der Verhandlung mit Hartmuth noch einen Kaffee getrunken. Stell dir vor, er hat mir erzählt, dass Michael Hausner ebenfalls nach einem strategischen Partner sucht.“
„Strategische Partner“ waren neuerdings ein Reizthema, darauf ging sie besser nicht ein. Nicht jetzt, nicht heute. „Und warum stinkst du dann nach Beisel?“
„Wir haben uns erlaubt, vor dem Kaffee noch ein Paar Würstel zu essen und ein kleines Bier zu trinken. Er lässt dich übrigens grüßen.“
Sie nickte wortlos. Hartmuth war Ewalds Anwalt und ein Freund der Familie – seit nahezu dreißig Jahren. Er genoss in der Immobilienbranche hohes Ansehen und galt als ausgemachter Kenner des Wohnrechts. Roswitha war derzeit allerdings nicht besonders gut auf ihn zu sprechen, weil er seit seiner Scheidung offenbar zu viel Zeit hatte und keine Gelegenheit ausließ, um andere Leute davon abzuhalten, am Abend nach Hause zu gehen – ganz besonders Ewald, mit dem er seither mehr als einen Abend verbracht hatte.
Während sie ihr Notizbuch in die Tasche steckte sagte sie: „Ich räume hier das Feld, hole Tini noch rasch von der Schule ab und begebe mich dann an meinen Zweitarbeitsplatz. Deine Sprechstunde beginnt übrigens in wenigen Minuten.“
Er nickte und fragte spöttisch: „Bist du sicher, dass Tini das zu schätzen weiß?“
Sie warf ihm einen genervten Blick zu. „Wir wissen beide, wie sie darüber denkt. Aber es geht einfach nicht an, dass sie täglich mit ihren Freundinnen im Donauzentrum herumhängt, fette Pommes und süßes Cola in sich hineinstopft und Lippenstift scheinbar en gros kauft. Kannst du mir übrigens erklären, woher sie das Geld für diesen Plunder hat? Von mir hat sie diesen Monat nämlich nur das halbe Taschengeld bekommen.“
Ewald gab keine Antwort und tat, als wäre er bereits in seine Akten vertieft. Dann war ja alles klar. Sie spürte Wut in sich hochsteigen und atmete tief durch. Warum mischte er sich ständig in ihre Erziehung ein? Aber das würde sie ein anderes Mal klären. Jetzt fragte sie kurz angebunden: „Wann ist heute Abend mit dir zu rechnen?“
„Ich fürchte, nicht vor acht. Ich habe um sechs noch eine Besprechung.“
„Wie immer“, dachte Roswitha, nickte ihm zu und verließ das Büro. Die innere Unruhe, die sie seit dem Tod ihrer Mutter verspürte, war heute noch stärker. Sie würde sich zu Hause einen beruhigenden Tee machen, zum Hinlegen blieb leider keine Zeit.
Als sie aus dem Haus trat, schlug ihr schwül warme Luft entgegen. Hatte sie deswegen schon den ganzen Vormittag Kopfschmerzen? War es der Gedanke an die vor ihnen liegende Trauerfeier oder lag es gar daran, dass nun auch noch ihr Vater dazu anreisen würde? Sie fächelte sich Luft zu und erwiderte nur knapp den Gruß von Ewalds Sekretärin, die eben an ihr vorbeistöckelte. Roswitha warf gewohnheitsmäßig einen Blick auf ihre teure Armbanduhr. 10 Minuten nach 13 Uhr. Die Gute hatte schon wieder die Mittagspause überzogen. Und was würde Ewald dazu sagen? Nichts würde er dazu sagen. Wie immer. Diese Tussi konnte sich wirklich alles erlauben. Alle konnten sich alles erlauben, nur wenn sie einmal einen Fehler machte, dann war Feuer auf dem Dach. Sie hatte dieser dummen Kuh schließlich nicht absichtlich zu wenig Urlaubsgeld ausbezahlt, warum musste sie so einen Aufstand deswegen machen.
Für Anfang Juni war es extrem heiß. Hoffentlich würde es am Freitag etwas erträglicher sein. Zur Trauerfeier musste sie doch ihr schwarzes Kostüm anziehen. Als Tochter der Verstorbenen konnte sie schließlich nicht im T-Shirt erscheinen. Was würden denn die Leute denken?
Wenigstens stand ihr Polo im Schatten des großen Kastanienbaumes, der den gesamten Innenhof dominierte. Als Bernhard und Felix noch klein gewesen waren, hatten sie voller Eifer Kastanien gesammelt. Anschließend war sie mit ihnen quer durch die Stadt gefahren. Im Lainzer Tiergarten hatten sie dann ein paar Groschen pro Kilo bekommen. Was hatten Ewald und sie abends darüber gelacht. Aber das war lange her. Heute waren die Buben erwachsen und Ewald und sie lachten nur noch selten – zumindest nicht gemeinsam. Selbst Tini war längst in der Pubertät. Als Mutter hatte man da ziemlich schlechte Karten und stand ganz hinten in der Prioritätenliste – noch nach den Schularbeiten.
In der Zwischenzeit war Roswitha vor dem Schulgebäude angekommen. Wie zur Bestätigung kam Tini lässig auf sie zugeschlendert. „Was machst du denn hier?“
„Ich hole dich ab. Ist doch nett von mir. Schließlich hast du heute noch eine Menge zu lernen.“
Tini warf ihr einen verständnislosen Blick zu.
„Ich sage nur Bio.“
„Ach das“, sagte Tini wegwerfend und ließ sich seufzend auf den Beifahrersitz fallen. „Wär‘ echt nicht notwendig gewesen.“
Roswitha ersparte sich die Antwort und fädelte sich in den Verkehr ein.
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Die Autorin
Gestatten, darf ich mich vorstellen:
Mein Name ist Brigitte Teufl-Heimhilcher, ich bin 1955 in Wien geboren, und ebendort verheiratet.
Den größten Teil meiner bisherigen beruflichen Laufbahn habe ich mit dem Verwalten, Vermitteln und Bewerten von Immobilien verbracht – und ich habe es sehr gerne getan, auch wenn das Sozialprestige meiner Berufsgruppe zu wünschen übrig lässt. In meiner Freizeit habe ich gekocht, gelesen und mich mit Freunden über das Leben unterhalten.
Das alles hat mein Leben ausgefüllt, dennoch habe ich immer davon geträumt Bücher zu schreiben.
Vor einigen Jahren habe ich dann damit begonnen Erlebtes mit Fiktivem zu vermengen und aufzuschreiben – so entstanden meine heiteren Gesellschaftsromane, in denen ich mich – auf unterhaltsame Weise – mit dem Alltag, Beziehungen aller Art und gesellschaftspolitisch relevanten Fragen auseinandersetze. Außerdem habe ich es mir zur Aufgabe gemacht zu zeigen, dass Makler, Verwalter und Bauträger auch Menschen sind – manchmal sogar ganz nette.
Ich lese, koche und rede immer noch gerne – aber ich muss meine Zeit nun sehr genau einteilen, denn wenn ich erst einmal am PC sitze und an meinen Romanen arbeite, vergehen die Stunden wie im Fluge.
So bleibt mir nur noch zu hoffen, dass euch die Zeit beim Lesen ebenso schnell und angenehm vergeht – lasst es mich wissen!
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