Fresko - Engel blinzeln gerne von Anita Lang | Indie-Autoren Bücher
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Fresko - Engel blinzeln gerne von Anita Lang

Fresko - Engel blinzeln gerne

Details:

Genre: Fantasy, Historische Romane, Krimi
Format: eBook, Taschenbuch
Seiten: 224
Distributor: Epubli
ISBN/ASIN: 978-3757531232
Bewertungen: Bisher noch keine BewertungSchreibe etwas über das Buch

Klappentext:

Das Mittelalter-Feeling gehört für die Kunstexperten Roswitha und Mike zu ihrem Alltag. Ein Fresko im Stephansdom wird freigelegt, dessen Herkunft unbekannt ist. Möglicherweise wurde es von Leonardo da Vinci gemalt?

Die Nonne und der Franziskanerpater sind fasziniert von dem neuen Fund. Unfreiwillig lernen sie das Mittelalter hautnah kennen und werden bei einem Kriminalfall zu Rate gezogen, der sich in unmittelbarer Nähe ereignet hat.

Mit zahlreichen recherchierten Details zeichnet die Autorin die Geschehnisse im Alten Wien.

Inhalt:

Roswitha ist Salvatorianerin und hat in der Zeitung von dem neu entdeckten Fresko gelesen. Angeblich soll es von Leonardo da Vinci gemalt worden sein. Roswitha und Pater Mike von den Franziskanern besichtigen es. Die beiden restaurieren Kunstwerke, soweit es der Klosteralltag erlaubt.

Plötzlich zwinkert ihnen der linke der beiden Engel zu. Beim Augenaufschlag finden sie sich im Spätmittelalter wieder. Sie orientieren sich am Stadtbild und erkennen, dass sie im Alten Wien gelandet sind. Vergeblich versuchen sie, über das Fresko zurückzukommen.

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Buchtrailer

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Leseprobe

1. Morgen im Dom

Du entkommst diesem Gefühl nicht. Es ergreift dich, umrundet dich und nimmt dich in Besitz. Ob du willst oder nicht. Dabei bist du ein Insider, eine der Ihren, Teil der Gemeinschaft. Die sich gewohnheitsmäßig in Gotteshäusern aufzuhalten pflegt. Jeder Laut, den du von dir gibst, steigt hoch und hallt in diesen Gemäuern und in ihren oberen Gefilden. Bricht sich an schmucken, lieblich-bunten Glasfenstern. Erzählt von der Weite, der Höhe, der Ehrfurcht gebietenden Größe Gottes. Selbst nüchterne, aus anderen Ländern angereiste Fremde verlangsamen ihre Schritte. Sie blicken nach oben in die heiligen Darstellungen, rätseln über den Legenden, die sagenhafte Motive zu berichten wissen. Ihre fragenden Mienen, wer und wie viele dieses bauliche Wunderwerk errichtet haben mögen. Im Schweiße ihres Angesichts, biblisch wirklichkeitsnah gesprochen. Staunende Betrachter verharren vor den Altären in den Seitenschiffen. Manche von ihnen kramen Münzen hervor, stecken sie in die Sammelbüchsen, zünden ein Teelicht an. Die Betenden am Marienaltar sitzen in Bänken, rühren sich kaum und sehen sich nicht um. Andächtig. Die Orgel hebt an. Ihr morgendlicher Klang ringt brabbelnde Stimmen nieder. Als wollte sie deutlich sagen: „Kein Geschwätz hierorts in diesen Hallen!“ Ein Priester im violetten Messgewand tritt an den Altar. Vor dem rückwärtigen Bereich schließt ein Ministrant die Gittertore. Touristen, die den Steffl besichtigen möchten, bitte stören sie nicht die Messzeremonie. Es ist eine dieser Morgenstunden, in der Neuigkeiten wie Feinstaub in der Luft liegen.

Wo bleibt bloß Pater Mike? Roswitha bewegt sich langsam auf den schmucken Altar auf der rechten Seite zu, an dem sie sich verabredet hatten. Kurz überlegt sie, ob sie alles richtig verstanden hat. Zweiter Seitenaltar rechts. Der, über dessen Altarbild, Blick links nach oben, die Statue eines Rokoko-Engels herabsieht. Mittig eine Komposition weiterer Putti. Doch, an diesem, das hat er zugesagt. Ansonsten wäre es witzlos. Hier haben sie das Fresko freigelegt, von dem in der Österreich-Zeitung die Rede war.
„Guten Morgen“, flüstert er und lächelt.
„Guten Morgen nochmal, Mike.“ Er zeigt mit dem ausgestreckten Arm in die Nische. Blasse Farben, kaum auszumachen in dem schattigen Winkel neben dem Sockel, der die marmorne Altarplatte stützt. Der Altar wird sporadisch genützt, zurzeit unbeleuchtet. Auf dem Boden an der Wand liegen Utensilien und Bestecke bereit. Vermutlich für die Untersuchungskommission, die eilig beauftragt wurde.
„Glaubst du, es stammt echt von Leonardo da Vinci“, fragt Roswitha. In ihren Augen liegt ein Glanz, der von Erlebnishunger erzählt. Es wäre wirklich das Ereignis des Jahrhunderts, auch nur für eine Sekunde einen Blick in diese Zeit zu werfen. Sie versucht, sich den Künstler vorzustellen, der sich einst selbst portraitiert hatte. Die hatten eine Mode voll von Details, die ihr gefallen könnten. Pluderärmel zum Beispiel, die ihre Oberarme kräftig aussehen ließen, als ließen sie ihre Muskeln spielen. ‚Genug‘, denkt sie, ‚eitler Tand.‘
„Näheres weiß man nicht. Wir sollten es genauer betrachten“, meint Pater Mike. Er geht um die Gebetsbank herum, an dem dunkelgrünen, Marmorsockel vorbei. „Na komm, Schwester! Oder hat dich die Neugier verlassen?“

Es ist montags in der Früh. Roswitha hat, entgegen ihrer Ordensregel, nicht Bescheid gesagt, wohin sie ginge. Ein kleines Geheimnis muss der Mensch haben, sagt sie sich. Ein harmloses Stelldichein mit dem Kunstabenteuer wird doch noch erlaubt sein. Selbst für eine Salvatorianerin wie sie. Ehe es jemand bemerken könnte, wäre sie wieder zurück, noch vor acht. Dessen war sie sich sicher. Einen derartigen Fund musste man einfach unter die Lupe nehmen. Pater Mike von den Franziskanern war auch ganz aus dem Häuschen, als er sie vorher angerufen hatte. Er fügt sich nahtlos in das Blickfeld um den Seitenaltar ein. Ein Taukreuz aus hellem Holz hebt sich von dem braunen Habit ab, das von einem weißen Zingulum gegürtet ist. Dieses baumelt spielerisch über seiner rechten Sandale. Sie überlegt, ob sie ihn schon einmal mit hochgezogener Kapuze gesehen hat. Vermutlich trägt er sie nicht allzu gerne. Eine Leinentasche in mattem Grün hängt an seiner Hüfte. Sie und der Pater restaurieren Kunstwerke in der knappen Freizeit, die sie in ihrem von Pflichten erfüllten Klosteralltag erübrigen können. So haben sie sich kennengelernt. Es gab ein Workshop in der Handwerkskammer und sie waren die einzigen aus dem Klerus. Das Fußvolk des Herrn, zu diesem Anlass war er weltlich gekleidet. In schwarzen Jeans, weißem Rollkragenpulli und Tweedjacke. Einzig die silberne Anstecknadel an seinem Revers verriet, dass er ein Geistlicher war. Roswitha durfte ihre Tracht nicht ablegen, was ein wenig zu ihrer Isolierung im Team beitrug. Man wusste nicht so recht, worüber man mit ihnen reden konnte. Außer natürlich das Fachliche. In modernen Zeiten erlauben die Ordensvorschriften den Klosterfrauen, eine kürzere Rocklänge, etwa eine Handbreit unter dem Knie, zu tragen. Schwarz zum Ausgehen, weiß an Arbeitstagen. Der Kurzschleier rückte aus der Stirn. Roswithas brünetter Haaransatz ist zu sehen. Wie ein einseitiger Vorhang legt er sich über den Schwung ihrer rechten Augenbraue.

Sie betrachten es schweigend, nebeneinander stehend, als wären sie Teil einer Kunstkommission. Eine Armlänge von dem Abbild entfernt, das vor langer Zeit hier entstanden war. Das verblichene Farbbild in Ocker- und Rottönen zeigt zwei Engel, die einander zugewandt sind. Sie halten blass-gelbe Lilien in den Händen. Aus nächster Nähe sieht es bestechend aus in seiner Schlichtheit. Es birgt ein Geheimnis, das Rätsel um seine Machart, um seine Herkunft. Deshalb sind sie am Lernen, am Puls der Kunst und ihrer Methoden. Gab es Menschen, die dafür Modell gesessen haben? Welche Farben so ungefähr verwendet wurden, wissen sie aus alten Schriften. Lapislazuli, Purpur und Erdfarben, am ehesten bekannt. Auf einmal regt sich etwas. Der linke der beiden Engelsgestalten zwinkert ihnen zu. Mit einem Auge, ein Zeichen der Vertrautheit, doch worin? Dann ist alles unverändert, als wäre nichts geschehen.
„Hast du das eben auch gesehen“, fragt Roswitha, die sich keine Blöße geben will. Pater Mike überlegt noch, ob er es zugeben will. Es könnte so aussehen, als wäre er nicht so ganz bei Sinnen.
„Doch“, formuliert er diplomatisch. „Sie sehen so lebendig aus. Es könnte an der Farbgebung liegen.“ Plötzlich bewegt sich die Lilie des rechten Engels langsam zur Seite, dann wieder in die Gegenrichtung. Gebannt starren die Nonne und der Klosterbruder auf die Blume, die sich wie ein Taktzähler hin und her wiegt. Ihre Augenlider werden schwer, fallen zu. Wie in einem Traum tut sich ein Rot auf, hell und warm. Roswitha wehrt sich gegen die Müdigkeit. ‚Was könnte geschehen, wenn ich im Stehen einschlafe‘, schießt es ihr durch den Kopf.
„Mike“, ruft sie, als sich ihre Ohren, wie in Watte gepackt, beschlagen. Im Bruchteil einer Sekunde sieht sie, wie auch er seine Augen geschlossen hält.
„Was war“, schreckt er auf. Sie sehen einander an, ungläubig über dem Geschehnis. Erkennen blitzartig, dass sie sich woanders befinden. Es ist leise, unverkennbar ein Kirchenraum. Doch es ist nicht Sankt Stephan.

Die Autorin

Anita Lang kommt aus Wien und setzt sich für spannende Lektüre ein.

Sie arbeitete als Assistentin und Trainerin. Befeuert durch die Fernstudien „Journalismus“ und „Kreatives Schreiben“, widmete sie sich der Schriftstellerei.
Bisher erschienen vier Romane, zwei Novellen und ein Kurzgeschichtenband.

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