Manifest der Radikalen Mitte von Wätzold Plaum | Indie-Autoren Bücher
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Manifest der Radikalen Mitte von Wätzold Plaum

Manifest der Radikalen Mitte

Details:

Genre: Sachbücher
Format: eBook, Taschenbuch
Seiten: 261
Distributor: Eigenverlag
ISBN/ASIN: 979-8361486113
Bewertungen: Bisher noch keine BewertungSchreibe etwas über das Buch

Inhalt:

Wir leben in politisch aufwühlenden Zeiten. Multiple Krisen erfassen den Westen. Jahrzehnte relativen Wohlstands und Sicherheit scheinen auf der Kippe zu stehen. Die Polarisierung in der Gesellschaft nimmt zu. Der Ton wird rauer, unter Bürgern wie auf der politischen Bühne.

In verwirrenden Zeiten justiert Wätzold Plaum den politischen Kompass neu: Die Ideologie der „Radikale Mitte“ wendet sich ebenso gegen Fanatismus wie gegen Relativismus. Ihre Kritik zielt auf die dominierenden Ideologien der Gegenwart: Kapitalismus und Vulgärsozialismus. Über das Politische hinaus brauchen wir eine Philosophie der Mitte, die ähnlich der Stoa oder dem Konfuzianismus individuelles Leben und politisch-gesellschaftliche Partizipation auf eine philosophische Grundlage stellt.

Das Manifest beinhaltet nach der Klärung begrifflicher Grundlagen eine Diskussion der drei großen Lehren der politischen Philosophie: Konservativismus, Liberalismus und Linksprogressivismus. Diese Lehren sind im Sinne der „Radikalen Mitte“ nicht als wahr oder falsch anzusehen, sondern als verschiedene legitime Perspektiven auf Politik und Gesellschaft. Zur Abwehr des Relativismus werden ferner vier gedankliche Modelle entwickelt, welche als Orientierungshilfen und geistige Leitplanken dienen können: die vier Ebenen der Betrachtung, die drei Stufen der Sittlichkeit, die drei Aspekte des guten Lebens und die vier fundamentalen Dimensionen des Menschseins. Schließlich arbeitet der Autor anhand der gesellschaftlichen Bereiche Digitalisierung, gemeinschaftliches Wohnen und Ökonomie konkrete Lösungsansätze für gesellschaftliche Probleme heraus.

Dieses Buch ist für alle kritischen Geister, die sich in keinem ideologischen Lager wiederfinden.

Jedoch nicht nur.

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Leseprobe

Vorspiel: Das Wesentliche

Es ist Zeit für ein neues Denken. Dieses Denken stemmt sich gegen eine Stimmung, die in allgemeinen politischen Fanatismus zu kippen droht. Die Scharfmacher scheinen das Feld zu übernehmen. Linksprogressive verabsolutieren die Gleichheit, Libertäre die Freiheit, Nationalisten das Volk, Religiöse den Glauben, Globalisten die eine Menschheit und Ökologisten den Umweltschutz. Für Fanatiker gibt es ein alles beherrschendes Problem, dessen Lösung sich alles unterzuordnen hat. Naturgemäß haben sich die Fraktionen in einem Klima der Fanatisierung immer weniger zu sagen. Das politische Gegenüber dient nur noch dazu, verbal delegitimiert und mit immer maßloseren Forderungen überzogen zu werden. Die gesellschaftliche Mitte wird zur Kampfzone. Immer mehr Menschen verbarrikadieren sich hinter geschlossenen Weltbildern.
Das führt zum Niedergang der Gesprächskultur, einer Kultur des Kompromisses und des gegenseitigen Verständnisses. Dieser Niedergang bedroht unsere Freiheit. Er entzieht einer freiheitlichen, egalitären und gemeinschaftlichen Gesellschaft den Boden. Er befördert autoritäre Herrschaftsformen. Die Demokratie ist in Gefahr! Diese Gefahr ist weder rechts noch links, weder national noch international. Denn ob der Staat die Wirtschaft vereinnahmt oder die Wirtschaft den Staat, macht im Ergebnis wenig aus. Ob wir über den Nationalismus oder den Internationalismus in den Autoritarismus abgleiten, gleicht der Wahl zwischen Pest und Cholera. Im Europa Erdogans und Brüssels braucht man beides nicht lange suchen!
Die Gefahr legt sich wie ein Totentuch über die westlichen Gesellschaften. Die bestehende Ordnung droht sich in eine technokratische Diktatur zu verwandeln. Schleichend. Leise. Deswegen sollten diejenigen ihre Kräfte bündeln, die den drohenden Niedergang vor Augen haben und willens sind, ihn abzuwenden. Die Lage ist ernst, wenngleich nicht hoffnungslos. Dieser Ernst erfordert radikale Maßnahmen. So wie ein global ausbrechendes Virus radikale politische Maßnahmen rechtfertigen mag, so rechtfertigt sich unser Radikalismus durch den Ausbruch eines geistigen Virus.
[...]
Ja, wir sind radikal. Das heißt für uns, sich nicht mit den herrschenden Eliten gemein zu machen. Radikalität steht für die Überzeugung, dass unsere gesellschaftliche und staatliche Ordnung von einer schwerwiegenden Krise gezeichnet ist. Daraus folgt, dass grundlegende Kursänderungen notwendig sind. Daraus folgt nicht, dass hierfür Gewalt, Verfolgung und Verfemung Andersdenkender, Unterhöhlung demokratischer Entscheidungsprozesse, Diskursverbote oder jede noch so niederträchtige Form der Propaganda für uns legitim wären.
[...]
Für jeden Standpunkt, für jede Meinung, jedes noch so moralisch unantastbare Plädoyer gilt: Audiatur et altera pars! Man möge auch die andere Seite hören! Denn alles historisch Gewordene hat ein Recht, wodurch es entsteht, und eine Schuld, an der es zugrunde geht. Dies nennen wir das Prinzip der historischen Zweischneidigkeit. Oft ist es klüger dem politischen Gegner das Recht zu nehmen, indem man sich selbst zum Anwalt des dahinter stehenden Guten macht, als ihn ob seiner Schuld anzuklagen.
[...]
Wir wägen ab und streben nach der goldenen Mitte. In politischer Hinsicht ist dies der Ort, an dem sich die weltanschaulichen Lager wie Linksprogressivismus, Liberalismus und Konservativismus zum Dialog treffen. Keines dieser Lager hat per se recht oder unrecht oder ist per se gut oder böse. Jedes Lager repräsentiert eine legitime Sicht auf Kultur und Gesellschaft. Vielmehr gleichen die politischen Lager unterschiedlichen Sinnen – Hören, Sehen, Fühlen – und führen zu unterschiedliche Therapien des politisch-gesellschaftlichen „Körpers“. Wer kocht, muss mit allen Sinnen kochen: schmecken und riechen, hören und sehen. In der Politik ist es nicht anders. Nur wenn verschiedene „Sinne“ zusammenfinden, kann eine konstruktive Politik entstehen. Ohne die politische Mitte kann es keine freiheitliche Politik im Sinne einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung geben, da ohne lagerübergreifenden Dialog immer nur die Minderheit eines Lagers über die Mehrheit der anderen Lager herrschen kann.
Die goldene Mitte ist für uns, die Radikale Mitte, aber noch mehr. Das menschliche Sein, die menschlichen Verhältnisse werden geprägt von zahllosen Gegensätzen: Körper und Geist, Intuition und Verstand, Selbstbehauptung und Mitgefühl,[...]. Aus dem Verständnis derartiger Gegensätze streben wir nach einem tieferen Verständnis des Menschseins. Nur wo der Mensch verstanden wird, kann Politik mehr sein als eine Ansammlung von geschichtlich zusammengewürfelten Bestimmungen und Unterteilungen. Auf der Suche nach der goldenen Mitte suchen wir die Erkenntnis des Menschen. Jeder in sich. Und so weit als möglich auch gemeinsam. Dies ist die Mitte, aus der heraus eine positive, das Leben fördernde Politik fast zu einer nebensächlichen Folge wird.
Denn Politik ist nicht alles. Es gibt das Private, das dem Zugriff durch die Politik entzogen bleiben sollte. Sittliche und politische Ordnungen sind voneinander zu trennen. Wo das moralisch Richtige mit dem gesetzlich Gebotenen gleichgesetzt wird, befinden wir uns in einer totalitären Diktatur. Das überzogene Moralisieren in der Politik trägt also den Keim der Diktatur in sich. Propaganda ist immer moralisierend und in ihrer Absolutheit quasi metaphysisch. Die Religion, die individuellen philosophischen Überzeugungen, der Glaube oder Unglaube müssen Gegenstand der freien Entscheidung des Individuums bleiben. Wir sehen in der Gegenwart starke Tendenzen, das Politische wieder erneut mit den Elementen der Religion anzureichern. Der unvoreingenommene Diskurs wird ersetzt durch unisono gebrüllte Parolen. Gerade auch bei politischem Aktivismus jenseits der Parlamente sind symbolische Handlungen, Glaubensbekenntnisse, pastorale Ehrerbietungen, moralgeschwängerte Predigten auf dem Vormarsch. Besonders in Deutschland sollte man vor dem Hintergrund des Traumas des Dreißigjährigen Krieges sowie zweier totalitärer Diktaturen diesen Tendenzen entschieden entgegentreten!
[...]
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Vielen Menschen fehlt eine Sinnperspektive – individuell wie gesellschaftlich – ein positives und die Selbsterkenntnis förderndes Menschenbild, Freiraum jenseits des Hamsterrades der beruflichen und familiären Verpflichtungen. Wir brauchen eine Kultur, die innere Welten erschließt und ergründet. Hier verbirgt sich der Kraftpol für das Zustandebringen von kulturellen Höchstleistungen, von Mitmenschlichkeit und Zuversicht. Die innere Sonne wärmt uns durch Geborgenheit, das Gefühl, aufgehoben zu sein, die Zuversicht, dass es „schon gut gehen wird“. Diese innere Sonne kann viele Gesichter haben. Für den einen ist es die Musik, für den anderen der Glaube, für den dritten die meditative Erfahrung, für den vierten offenbart sie sich im Naturerleben, für den fünften in tief empfundener Freundschaft und Gemeinschaft. All dies sind Gefilde der Seelenkultur.
Die innere Sonne aber wird durch das Spektakel der Gegenwärtigkeit verdunkelt. Denn Seelenkultur sieht sich in der Moderne an den Rand gedrängt, zur Nebensache erklärt, zur Modeerscheinung oder einer Angelegenheit des individuellen Geschmacks, ebenso banal wie eine Lieblingsfarbe.
[...]
Im linksprogressiven wie im liberalen Lager finden sich heute Varianten des Modernizismus, dieser ins Fanatische gesteigerten Form der Moderne. Konservative haben sich hier entweder angepasst, ergehen sich murrend in Nostalgie oder in trotzigem Reaktionismus. Kaum einer spürt dem Gegensatz von Moderne und ihrem psychischen Widerpart, den romantisch-gemüthaften Seiten des menschlichen Geistes in ernsthaftem intellektuellem Bemühen nach. Die radikale Mitte erkennt ausdrücklich beide Seiten an und widerspricht in diesem Sinne dem Modernizismus, ohne die Moderne zu verwerfen. Gleichwohl müssen die herkömmlichen Einsprüche des Konservativismus als ungenügend angesehen werden, wenn sie sich nicht aus gereiften philosophischen Überzeugungen ergeben, sondern aus spontan empfundenen Vorbehalten. Wir erkennen hier eine wesentliche Baustelle der aktuellen politischen, gesellschaftlichen und philosophischen Auseinandersetzung. Hier gibt es viel zu tun!

Der Autor

Wätzold Plaum studierte Physik und promovierte 2010 in Mathematik an der Universität Regensburg. Er arbeitet im Bereich und Software- und Fahrzeug-Entwicklung. 2012 erschien sein Buch „die Wiki-Revolution“ zum Thema Digitalisierung und Politik. Seit 2013 betreibt er den YouTube-Kanal „Wätzolds Welt“. 2019 promovierte er im Fach Philosophie zu einem eigenen geschichtsphilosophischen Modellentwurf. Wätzold Plaum betätigt sich auch als Musiker.

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