Nordfriesentote von Hannah Mauritz | Indie-Autoren Bücher
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Nordfriesen­tote von Hannah Mauritz

Nordfriesen­tote

Details:

Genre: Krimi
Format: Taschenbuch, eBook
Seiten: 220
Distributor: Twentysix
ISBN/ASIN: 978-3740783877
Bewertungen: Bisher noch keine BewertungSchreibe etwas über das Buch

Inhalt:

Bennet hasst das Inselleben. Doch was er noch mehr hasst, sind Möwen, Katzen und Sand. Sein Albtraum beginnt, als er auf Sylt aufwacht, in einem Hundekörper steckt und nun ausgerechnet mit einer Katze, einer Möwe und einem Seehund einen Mordfall lösen muss. Kann es noch schlimmer kommen?

Bennets schlimmster Albtraum wurde wahr. Gefangen im Körper seines Hunde muss er nicht nur einen Mordfall lösen, sondern auch noch bei seiner besten Freundin Anne leben. Diese weiß natürlich nicht, dass er ihr bester Freund ist, was zu vielen peinlichen Situationen führt. Von der ersten Gassirunde samt „großen Geschäft“ über peinliche Gespräche und Flirts zwischen Anne und Bennets Kollegen, wird er definitiv von nichts verschont.

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Leseprobe

Das Sterben am Strand

„Im nächsten Leben werde ich ein Hund. Den gan-zen Tag fürs Schlafen, Fressen und Gassi Gehen geliebt zu werden, klingt verlockender, als hinter Ak-ten zu verschwinden und dem Chef für einen Apfel und ein Ei die Füße zu küssen“, fluchte Bennet auf dem Weg zum Ellenbogen auf Sylt, dem nördlichsten Punkt der Insel. Er bretterte mit seinem Wagen vor-bei an Dünen und aufgeschreckten Vögeln, während Rooster auf dem Beifahrersitz die Nase aus dem Fenster hielt und seine Lefzen im Wind flattern ließ. Dass Rooster ein Polizeihund war, der Verbrechern auf Kommando in Arme und Beine gebissen hatte, konnte Bennet in solchen Momenten nicht glauben. Wenn er es denn nicht selbst gesehen hätte.
„Wenn es deine einzige Sorge ist, süß auszusehen und dafür bewundert zu werden, weil du einem Stock hinterherrennen kannst, kann es doch nur besser sein, ein Hund zu sein. Mensch sein ist Mist. Totaler Mist.“
Bennet parkte schief auf dem Schotterplatz, riss seine Tür auf und knallte sie wieder zu, nachdem er ausge-stiegen war. Er lief um das Auto herum, ließ Rooster aussteigen und stampfte zum Strand am Ellenbogen, wo er sich schnell die Schuhe auszog, die Schnürsen-kel verknotete und an der Leine festband.
„Rooster“, fluchte Bennet, während Rooster einem Strandläufer hinterherrannte. Bennet stemmte die Hände in die Hüften und sah Rooster kopfschüttelnd an, als dieser kleinlaut zu ihm zurücklief.
„Wieso tust du das immer? Die armen Vögel. Du kriegst sie sowieso nicht. Versuche es gar nicht.“
Rooster setzte sich vor Bennet in den Sand und sah ihn mit nach hinten gelegten Ohren an. Sein typischer Blick, wenn er wusste, dass er etwas angestellt hatte. Bennet verdrehte die Augen, während der Strandläu-fer hinter Rooster im Sand landete und ihn provozie-rend ansah.
„Der weiß ganz genau, dass du ihn nicht kriegst, Rooster.“
Der Hund spitze seine Ohren, wobei sich das Fell um seinen Hals wie ein Kragen aufstellte. Er drehte sei-nen Kopf zu dem Vogel, doch er schien zu wissen, dass er ihm nicht hinterherrennen durfte. Denn Ben-net beobachtete ihn kritisch.
„Du scheinst das Leben auf deine alten Tage noch richtig genießen zu wollen, oder? Mach das. Hauptsa-che du verschwendest nicht deine Zeit.“
Rooster bellte.
„Kann ich verstehen, du Glückspilz. Und ich habe noch dreißig Jahre bis zur Pensionierung. Und jeder Tag ist eine Qual mit diesen Vollpfosten von Chefs.“
Rooster spitzte wieder die Ohren, als ob er genau zuhörte, was Bennet ihm sagte. Dann grinste Bennet ergeben.
„Nimm es mir nicht übel, Kumpel. Du bist ein Schä-ferhund und hast fast dein ganzes Leben bei der Polizei verbracht. Das wollte ich damit sagen.“
Rooster drehte sich um und schnüffelte an einem Busch. Bennet schüttelte den Kopf.
„Wieso rede ich eigentlich mit dir? Du bist ein Hund. Du frisst Pferdeäpfel.“
Bennet folgte Rooster den Strand entlang und lief mit den Füßen im Wasser. Die Wellen brandeten im Sand und spülten Algen und Muscheln um seine Beine. Rooster schnüffelte sich von Sandhaufen zu Sand-haufen, was Bennet ratlos beobachtete. So ein intelli-gentes Tier. Rooster konnte genüsslich an einem Grashalm schnüffeln, während sich Bennet die Beine in den Bauch stand. Diese Begeisterung für Kleinig-keiten hätte er auch gerne. Bennet hatte immer nur seine Arbeit im Kopf. Als Polizeikommissar war er diesen Sommer auf Sylt eingeteilt, weil einer der Kol-legen wegen einer schweren Verletzung aussetzen musste. Bennet hatte zwar sein ganzes Leben im Norden verbracht, doch er war nie der Inselmensch gewesen. Eingesperrt auf einem Fleckchen Land, umringt von Wassermassen? Nein, das war nicht seines. Dazu der Wind und die vielen Möwen. Auf dem Land hatte er wenigstens immer die Möglichkeit, so viel Abstand zur Küste zu halten, wie er wollte.
Rooster war dagegen glücklich auf der Insel. Ein gro-ßer Sandkasten vor der Haustür und jede Menge Vögel, die er beobachten und jagen konnte. Zwar hatte er noch nie einen erwischt, aber das raubte ihm nicht die Motivation. Im Gegenteil, Niederlagen schienen ihn noch anzuspornen.
Rooster spielte mit den Wellen und schnappte nach ihnen. Bennet verdrehte erneut die Augen.
„Aus! Vom Salzwasser bekommst du nur Bauch-schmerzen.“
Rooster sah auf.
„Salzwasser ist pfui. Hörst du?“
Rooster rannte durch das Wasser den Ellenbogen hinauf, wo er an der nördlichsten Spitze ankam und sich wie König Napoleon auf einen Sandhaufen stell-te und über das Meer blickte. Bennet eilte hinterher, bevor Rooster wieder Blödsinn anstellte.
Dann sah er etwas Glitzerndes im Sand. Eine Mu-schel, die in der untergehenden Sonne glänzte. Ben-net packte Rooster am Halsband und zog ihn von der Muschel weg, denn er hatte sie bereits entdeckt.
„Rooster! Nein. Das kannst du nicht fressen.“
Rooster zog an seinem Halsband, fest entschlossen sich diese Muschel näher anzuschauen.
„Nein! Pfui.“
Bennet verdrehte genervt die Augen, als er plötzlich zwei Männer in seine Richtung laufen sah. Rooster bellte und Bennet hielt ihn am Halsband fest.
„Ruhig jetzt. Komm schon.“
Die Männer kamen näher und Rooster wurde immer aggressiver. So kannte Bennet ihn nicht. Langsam wurde auch er nervös. Die Männer trugen dunkle Kleidung und sahen Bennet finster an. Was zur Hölle sollte das? Wollten sie ihn ausrauben? Bennet hatte doch nichts, was für die interessant sein könnte. Sie sahen sich kurz an, dann liefen sie in einem schnelle-ren Tempo auf ihn zu.
Schließlich standen die Männer um Bennet herum, und dieser hielt Rooster so fest es ging.
„Kann ich Ihnen helfen?“
Plötzlich spürte Bennet einen Stoß auf den Kopf und er fiel in den Sand. Dann wurde es dunkel.

Bennet öffnete seine Augen nicht, er hörte nur das Rauschen der Wellen. Unter ihm Sand und über ihm Wind, der über seinen Körper wehte.
Bennet versuchte seine Finger zu bewegen, doch er spürte sie nicht.
Vorsichtig bewegte er seinen Kopf, um in den Him-mel zu sehen.
Aber irgendetwas war merkwürdig.
Er versuche sich aufzurichten, doch irgendwie gelang es ihm nicht.
Er öffnete seine Augen und sah den Strand entlang zum Meer.
Meine Augen. Irgendetwas stimmt mit meinen Augen nicht. Wieso sehe ich so schlecht?
Unruhig zappelte er im Sand, versuchte sich auf den Rücken zu drehen.
Verdammt! Was ist hier los? Wo ist Rooster?
Als er sich endlich auf die Beine gedreht hatte und aufgestanden war, starrte er geschockt in die Dunkel-heit. Dann sah er an sich hinab.
Wie ... wie zur Hölle geht das?
Er steckte im Körper von Rooster? Wirklich? Er schüttelte den Kopf.
Nein. Nein, das kann nicht sein. Wie soll das gehen? Ich träu-me doch.
Er versuchte sich zu kneifen, doch er hatte keine Finger. Bennet sah auf seine haarigen Pranken.
Das kann doch nicht wahr sein.
Vorsichtig setzte er sich in Bewegung und lief zum Wasser. Er stellte seine Füße in das kalte Wasser, doch als er immer noch nicht aufwachte, lief er wie-der zurück den Strand hinauf.
Was ist passiert? Wie kann ich im Körper von Rooster stecken? Ich meine ... wie?
Er lief hin und her. Der kalte Wind wehte scho-nungslos durch sein Fell und ließ ihn leicht frösteln. Der Sand grub sich zwischen seine Zehen. Er schüt-telte erneut den Kopf.
Das ist doch Blödsinn. Das kann nicht real sein. Ich muss träumen. Ich habe Wahnvorstellungen - Genau! Das muss es sein. Ein Schlaganfall oder ein Hirntumor. Oder ich bin ge-stürzt und auf den Kopf gefallen. Irgendetwas davon.
Er nickte, als müsse er sich selbst überzeugen. Ei-gentlich lag er immer noch im Sand und wartete, dass er gefunden wurde. Vielleicht war Rooster auch schon losgelaufen und holte Hilfe.
Rooster wusste immer, was zu tun war. Genau, er war schon unterwegs, Hilfe holen. Das nächste Haus war in List, er musste also einige Zeit laufen. Um diese Uhrzeit waren sicher keine Spaziergänger mehr un-terwegs, also musste er bis in die Stadt laufen. Und dann mussten die Leute erst einmal verstehen, was Rooster von ihnen wollte. Und das konnte dauern.
Er musste einfach nur warten, bis er wach wurde.
Er nickte erneut und setzte sich in den Sand. Er musste nur warten. Bis ihn jemand rettete.

Die Autorin

Hannah Mauritz, geb. 18.07.1993 in Haltern am See, lebt in Nordrhein-Westfalen. Sie ist gelernte Laborassistentin und verbrachte mit ihrer Hündin Sophie viele Sommer an der Nordsee. Ihr Debütroman ist eine Hommage an ihre Liebe zu Tieren und der Nordsee. Aktuell arbeitet sie ehrenamtlich im Tierschutz als Igelpflegestelle.

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