Tom und die Schildkrötenschmuggler. Abenteuerliche Ferien an der türkischen Küste von Ines Balcik | Indie-Autoren Bücher
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Tom und die Schildkröten­schmuggler. Abenteuer­liche Ferien an der türkischen Küste von Ines Balcik

Tom und die Schildkröten­schmuggler. Abenteuer­liche Ferien an der türkischen Küste

Details:

Genre: Kinderbücher, Jugendbücher
Format: Taschenbuch, eBook
Seiten: 156
Distributor: Epubli
ISBN/ASIN: 978-3754107706
Bewertungen: Bisher noch keine BewertungSchreibe etwas über das Buch

Klappentext:

»Ein Geräusch ließ Tom und Aygül zusammenzucken. Nervös sahen sie sich um und lachten gleich darauf erleichtert auf. Eine große Schildkröte schob sich sehr langsam und ungelenk auf den Pfad. Aber diese Schildkröte war nicht gesund, am hinteren Bein klaffte eine Wunde.«

Ferien mit den Eltern? Die hat sich der zwölfjährige Tom nicht gewünscht. Aber dann lernt er Aygül kennen – und die Schildkröten im Jachthafen von Antalya. Eine Bootsreise mit Aygül und ihrer Familie fängt harmlos an und wird zum gefährlichen Abenteuer, als die beiden ein altes Bergwerk besuchen wollen.

Die Geschichte spielt vor der Jahrtausendwende an der türkischen Südwestküste – in einer Zeit vor Smartphones und Internet.

Inhalt:

Fernweh, Sehnsucht nach blauem Himmel und Meer? Die spannende Geschichte um Schiffe, Schildkröten und Schmuggler ist genau die richtige Lektüre – für deutsch-türkische Familien und für alle, die die wunderbare türkische Küste lieben.

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Leseprobe

Aufruhr im Schildkrötengehege

»Ich dachte, du wolltest gerne in ein cooles Hotel mit Aquapark, so wie alle deine Freunde? Damit hast du uns in den Deutschland ständig in den Ohren gelegen.« Seine Mutter guckte Tom scharf an. Den ganzen Morgen
über hatte sie wieder versucht, ihm ein paar Tage in einem Hotel schmackhaft zu machen, während die beiden Männer zunehmend verzweifelt nach einer Lösung für den Motor suchten.
»Ja«, sagte Tom lahm. »Aber die Freunde sind ja auch in viel cooleren Ländern.« Er zeigte mit der Hand unbestimmt auf die umliegenden Boote. »Wenn wir jetzt schon mal hier sind, dann wäre es nicht schlecht, hier noch ein paar Tage zu bleiben. Ich bin außerdem gleich mit Aygül verabredet, wir müssen uns um die Schildkröten kümmern.«
»Bei der Hitze?« Eda wunderte sich.
»Was hast du nur mit den Schildkröten?« meinte seine Mutter. »Trink wenigstens etwas, bevor du wieder gehst.«
Tom hörte sie nur noch mit halbem Ohr, er war schon auf dem Steg. Und froh, dass sie immer noch nicht mit der Dolfin rausfahren konnten. Aygül war auch schon unterwegs.
Sie stand im Schatten neben den Waschräumen und drehte den Kopf erwartungsvoll in seine Richtung.
»Da bist du ja endlich!«, rief sie ihm entgegen.
»Was ist denn los, warum bist du so ungeduldig?«
»Bist du nicht neugierig auf das Zählen der Schildkröten?«
»Doch, aber da ist noch was.« Tom erzählte ihr auf dem Weg zum Gehege von dem Motor und den neuen Plänen seiner Eltern. Dort hatten sich noch mehr Menschen als am Tag davor versammelt. Alle wollten bei der
Zählaktion helfen und unterhielten sich in verschiedenen Sprachen darüber. Die Zwillinge und ihre Schwester waren nirgendwo zu sehen. Tom vermisste sie nicht.
Helen und John versuchten, sich Gehör zu verschaffen.
»Ihr wisst ja, worum es geht«, sagte John. »Wir teilen jetzt das Gehege in zwei Teile. Zunächst schleusen wir alle Schildkröten in den einen Teil. Dann gehen wir ganz systematisch vor. Jeder bringt jeweils zwei Schildkröten
oder so viele er tragen kann in den anderen Teil, dabei zählen wir genau mit. Wer möchte die Zählliste führen?«
»Hier«, rief jetzt ein mittelalter Mann mit Brille. Er sah genauso aus, wie man sich einen Buchhalter vorstellte.
Der würde beim Zählen sicher gut aufpassen. Die Zählaktion konnte starten. Es war gar nicht so einfach, die Schildkröten von ihren Lieblingsplätzen wegzulocken und in eine bestimmte Richtung zu bugsieren, stellten sie schnell fest. Das Gelände war nicht riesig. Umso erstaunter waren die freiwilligen Helfer, wie erfinderisch die Schildkröten plötzlich beim Verstecken waren.
Schildkröten hatte wahrscheinlich noch keiner von ihnen vorher sortiert und es wurde viel gelacht. Besonders komisch war der Moment, als eine Frau erschrocken aufschrie.
Was war das Problem? Eine Schildkröte marschierte mit ihren hornigen Krallen unbekümmert über die nackten Füße der Frau mit rot leuchtenden Zehennägeln.
Die Frau war beleidigt, weil sich das Lachen nur verstärkte und niemand es für nötig hielt, sie vor dem Panzertier zu retten.
Nach einer Weile war der erste Teil ihrer gemeinsamen Aufgabe geschafft. Alle Schildkröten liefen unruhig in der einen Hälfte des Geheges umher. Nun begann das eigentliche Zählen. Nach und nach trugen alle Helfer die Schildkröten auf die andere Seite, während der Brillenträger fleißig Zahlen aufschrieb. Als endlich alle Schildkröten in den anderen Teil des Geheges gebracht waren, lief den menschlichen Helfern der Schweiß aus allen Poren. Gerade im richtigen Moment tauchten Aygüls Eltern auf und brachten Wasser und Gläser für alle Durstigen. Die Schildkröten, die nach dem Zählen wieder das ganze Gehege nutzen durften, krabbelten anfangs
noch aufgeregt durcheinander. Bald fanden sie wieder zur gewohnten Ruhe und suchten sich gemütliche Schattenplätzchen, nachdem sie an einem Salatblatt geknabbert oder Wasser getrunken hatten.
»Also wir haben dreizehn große Schildkröten, elf kleine Schildkröten und fünfzehn mittlere Schildkröten «, verkündete der Buchhalter jetzt mit wichtiger Stimme. Er war wirklich die perfekte Wahl für dieses Amt, denn er hatte die Schildkröten sogar nach Größe und damit ungefähr nach Alter eingeschätzt. Tom hatte inzwischen von Aygül erfahren, dass die kleinsten Schildkröten im Gehege zur Welt gekommen waren, worüber Tom sich sehr gewundert hatte. Die Babyschildkröten waren kaum größer als ein Fünfmarkstück.
Neununddreißig Schildkröten waren also insgesamt im Gehege. In einer Woche würden sich alle Helfer wieder treffen und erneut zählen, schlugen John und Helen vor. In der Zwischenzeit sollte jeder darauf achten, ob ihm etwas Verdächtiges auffiel. Die Leute unterhielten sich lebhaft darüber, ob sich die Zahl der Schildkröten wirklich verändert hatte.
»Wisst ihr noch, gestern waren es mehr Schildkröten,« behauptete ein Junge, den Tom nicht kannte.
»Als neulich die Tierärztin hier war, hat sie die großen Schildkröten gezählt. Wie viele gab es da noch mal?«, überlegte eine Frau in einem geblümten Strandkleid.
Genaues konnte niemand sagen. Die Zahl der Schildkröten hatte immer geschwankt, erzählten einige, die schon länger in der Marina waren. Da sich in der Umgebung herumgesprochen hatte, dass man sich hier um
Schildkröten kümmerte, wurden manchmal welche abgegeben, während andere auf sonderbare Weise zu verschwinden schienen. Schildkröten waren als geschickte Ausbruchskünstler bekannt. Aber die Gitter um das Gehege waren so hoch und auch so gut im Boden verankert, dass normalerweise selbst die größte Schildkröte nicht aus eigener Kraft entkommen konnte. Ein neues zweisprachiges Schild wies auf Türkisch und Englisch darauf hin, dass Schildkröten nicht einfach hineingesetzt werden sollten. John und Helen baten darum, dass man vorher auf ihrem Boot Sea Cloud Bescheid gab.
Alle waren sich einig, dass sie in den nächsten Tagen genauer auf die Schildkröten achten wollten und Helen und John berichten würden, wenn sie etwas Auffälliges bemerken würden. Niemand konnte sich wirklich vorstellen, dass jemand absichtlich Schildkröten entführte.
Reichlich sonderbar kam ihnen das Ganze trotzdem vor. Tom grinste in sich hinein. Hier hatte sich gerade so etwas wie eine »Soko Schildkröte« gebildet, würde seine Mutter sagen, sie guckte gerne Krimiserien im Fernsehen.
Im nächsten Moment zuckte er zusammen, denn ihm fiel wieder ein, dass er mit seinen Eltern über seine Pläne für die nächsten Tage sprechen wollte. Wieso waren seine Eltern eigentlich nicht gekommen, obwohl so
viele andere Erwachsene mitgemacht hatten? Tom stellte sich vor, dass seine Mutter schon auf der Suche nach einem Hotel war. Vielleicht funktionierte der Motor sogar wieder? Die Lage war ernst, er musste etwas unternehmen.
Tom verabredete sich für den Abend mit Aygül auf dem Gulet zur Lagebesprechung.

Die Autorin

Ines Balcik ist Lektorin und Autorin von Beruf, liebt Rechtschreibung und Grammatik (seit 2011 schreibt sie für den Dudenkalender Auf gut Deutsch), ihr mobiles Büro – und das Meer.

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