Vom Grusel des Andersseins oder ein Skelett namens Tobi von Carina Iris Kautz | Indie-Autoren Bücher
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Vom Grusel des Anders­seins oder ein Skelett namens Tobi von Carina Iris Kautz

Vom Grusel des Anders­seins oder ein Skelett namens Tobi

Details:

Genre: Jugendbücher
Format: Taschenbuch, eBook
Seiten: 180
Distributor: neobooks, Epubli
ISBN/ASIN: 978-3752980851
Bewertungen: Bisher noch keine BewertungSchreibe etwas über das Buch

Klappentext:

Tobi ist ein Skelett von 12 Jahren. Da er das einzige Skelett an seiner Schule ist, wird er dort oft wegen seiner Andersartigkeit gehänselt. Als es einmal besonders schlimm wird, läuft Tobi mitten am Tag einfach weg. Weil er nicht nach Hause kann, ohne zu erklären, warum er nicht in der Schule ist, stromert Tobi nun Stunde um Stunde durch seine Heimatstadt Bimmelingen, die mitten in der von ihm ungeliebten Vorweihnachtszeit steckt.

Bei seiner ziellosen Wanderung trifft Tobi auf allerlei seltsame Gestalten, darunter einen sprechenden Nussknacker, den ersten aller Lokomotivführer und nicht zuletzt den Weihnachtsmann höchstpersönlich. Sie alle erklären Tobi, warum es eigentlich gar nicht so schlecht ist, ein wenig anders zu sein als die anderen, wie wichtig es ist, weiterzumachen, wenn man nicht weiterweiß, und nicht zuletzt, worin der eigentliche Zauber von Weihnachten liegt.

Inhalt:

Jeder will dazugehören, und Ausgrenzung tut weh – das gilt auch für kleine elfjährige Skelette wie Tobi. Wie soll man damit umgehen, wenn man sich, ob innerlich oder äußerlich, so dolle von „den anderen“ unterscheidet?

Darum geht es in meinem Buch – ein Thema, das gerade in unserer heutigen, auf Äußerlichkeiten fixierten Welt sicherlich viele Kinder und Jugendliche kennen. Ihnen allen ist dieses Buch gewidmet, und vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen auf die eine oder andere Weise weiter.

Und ganz nebenbei ist es auch noch eine Weihnachtsgeschichte – denn, so toll der Sommer ist, ist Weihnachten nicht einfach die tollste Zeit des Jahres?

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Leseprobe

Tobi und die Schule

Wir befinden uns an jenem Dienstagmorgen im mittleren Dezember, der Tobis knöchernes Leben gehörig durcheinanderrütteln sollte.
Nach einem ausgedehnten Geburtstags-Mohnkuchenfrühstück mit seinen Verwandten hatte er sich etwas verspätet in Richtung Schule aufgemacht, wo die ganze Misere ihren Lauf nahm.
Es begann mit einem langen scharfen Gegenstand, der für Kinder eigentlich verboten war, und endete mit einem schlechten Wortspiel.
Ausgerechnet an diesem Tag nämlich war der Unkraut-Kantenschneider des Gärtners kaputt gegangen, und das noch vor dem Frühstück. Das wäre nicht weiter schlimm gewesen, wenn nicht ausgerechnet heute Nachmittag der große Winter-Weihnachtsbasar geplant gewesen wäre und das letzte, tote Unkraut in den Ecken und eigentlich überall somit gemäht und entfernt werden musste. Aber da das Wetter bisher noch ausgesprochen gut, unkrautfreundlich und unwinterlich gewesen war – und dabei war immerhin schon der zwölfte Dezember – hatte der Gärtner das dringend notwendige Unkrautentfernen immer wieder aufgeschoben. Bis heute.
Und da von allen Instrumenten in der Gartenlaube des Schulgärtners ausgerechnet die Sense jenes Instrument war, welches nun einmal gängig zum Schneiden des Rasens verwendet wurde – zumindest in den Zeiten vor der Industriellen Revolution und in Gebieten, in denen der schuleigene Unkraut-Kantenschneider spontan und unglücklicherweise zu Bruch ging – nahm das Unglück seinen Lauf.

Denn ausgerechnet an jenem besagten Tag, als der Unkraut-Kantenschneider kaputtgegangen war und der Gärtner das Gras mit der Sense mähte, hatte Tobi sich frühmorgens bei der Kleiderauswahl für einen schwarzen Kapuzenpulli mit einer wirklich großen, schwarzen Kapuze entschieden. Und da der Wind wirklich scharf pfiff an diesem düsteren Wintermorgen, hatte Tobi ausgerechnet heute seine schwarze Kapuze über den knochigen Kopf gezogen – es war schon ein unangenehmes Gefühl, wenn der Wind gleichzeitig zu den Ohrlöchern in den Kopf hinein- und durch die Nasenhöhle wieder hinauspfiff!
Und als Tobi so, die Hände in den Taschen, den Kopf gesenkt und den mageren Körper dem wütenden Winterwind entgegengestemmt, das fast leere Schulgelände überquerte, hörte er plötzlich die Hilferufe des Gärtners.
Dieser hatte, überfordert vom Umgang mit so einer riesigen Sense, beim Blätterschneiden auf seiner Leiter den Halt verloren und war ganze sieben Stufen in die Tiefe gestürzt.
Mit so einer Sense musste man eben erst einmal umgehen können, wie man eben mit so einer Sense umging.
Also war Tobi schnellstmöglich in Richtung der Schreie gerannt, hatte den am Boden liegenden Gärtner gefunden und einen langen Moment nur hilflos dagestanden.
„Ohh, Tobi, du bist's“, hatte der Gärtner, der übrigens Herr Kleinschnitt hieß und ein Faible für gelbe Tulpen hatte, geächzt. „Ich kann nicht aufstehen, mein Rücken, du weißt ja... Holst du bitte irgendjemanden?“
Tobi, der den Gärtner Herrn Kleinschnitt gut leiden konnte, hatte eingeschüchtert genickt und war zurück über das Schulgelände gestolpert, wo er schließlich heftig und laut gegen die Tür des Hausmeisterbüros klopfte.
Tobi hatte kein Handy, mit dem er Hilfe hätte rufen können; seine knochigen Finger rutschten beständig von den kleinen, knubbeligen Tasten ab, und Touchscreens reagierten ärgerlicherweise überhaupt nicht auf ihn. Das hatte ihn schon einmal ein ganzes Wochenende lang fast wahnsinnig gemacht.

Nachdem eine halbe Stunde später der Rettungswagen nicht nur verständigt, sondern auch eingetroffen und wieder abgefahren war, sich die ganze Schule nicht nur vor dem Schauplatz des Unfalls versammelt hatte, sondern langsam wieder am Abtröpfeln und Tobi allmählich wirklich, wirklich spät dran war, fiel ihm gerade noch rechtzeitig etwas ein.
Die lange Sense, die Herr Kleinschnitt fallengelassen hatte, konnte man ja nicht einfach hier liegen lassen. Immerhin war dies eine Schule, und da gingen nun einmal auch kleinere und jüngere Kinder hin...
Tobi war sogar richtig stolz auf sich, dass ihm so ein verantwortungsbewusster Gedanke gekommen war, und er dachte sich nichts dabei, als er sich jetzt bückte, um die Sense des Gärtners aufzuheben.
Mittlerweile war aus dem lausig kalten Winterwind ein leises und immer lauteres Unwetter geworden, und als Tobi sich jetzt im Schein der Blitze mit der Sense in der knochigen Handschuhhand aufmachte in Richtung Geräteschuppen, die schwarze Kapuze fest um den Schädel gezogen, rief plötzlich eine durchdringende Stimme:
„Seht mal, da hinten, da hinten – ist das – oh Gott, der Tod?“
Irritiert wandte Tobi den Schädel, als sich jetzt alle auf einmal umdrehten, um nach dem Tod Ausschau zu halten, und wie eine einzige, große Menschenköpfewolke wichen sie vor ihm zurück. Einige schrien leise auf, einige etwas lauter, und zwei kleine Mädchen aus der fünften Klasse brachen sogar in Tränen aus.
Tobi brauchte einen Moment, um zu verstehen, dass sie ihn meinten. Von einer Sekunde auf die andere wurde ihm ganz heiß; und als er jetzt hastig die Sense wegwarf und dabei langsam rückwärts stakste, war ihm sogar ein bisschen schlecht.
Ein paar Lehrer hatten sich auch unter die Menge gemischt, um die Klassen in die Klassenräume zurückzuscheuchen; sie hatten ebenfalls die Hände vor den Mund geschlagen und trugen den Schrecken im Gesicht, als sie nun mit schützenden Gesten die Schüler in Richtung Schulgebäude dirigierten.
„Es ist nur Tobi“, rief schließlich eine Stimme, und inmitten der erstarrten Menge begann sich erleichtertes Getuschel breitzumachen. „Es ist nur Tobi, nur Tobi“, war immer wieder zu hören, und „Wer?“ „Na, Tobi, der Grufti, der nur aus Knochen und Knochen besteht!“
„Todi, sozusagen“, sagte schließlich irgendjemand kichernd, ein Mädchen aus Tobis Klasse, so ein eingebildetes mit hochgezogenen Augenbrauen und zu viel Schminke, und jemand anders griff das auf. „Todi, Todi“, riefen jetzt einige, und langsam begann sich die angespannte Stimmung zu lösen, erst in leises Gekicher und dann immer lauteres Gelächter, bis schließlich der ganze Schulhof lachte.
Und auf der anderen Seite der lachenden Schule stand – Tobi, mit brennendem Gesicht, und wusste nicht, wo er hingucken sollte.
Und da vorne, in der ersten Reihe der Lachenden, stand Patrick, sein bester Freund, und auch Patrick – auch Patrick lachte.

Als der Kloß in Tobis Hals so groß wurde, dass er ihn nicht mehr herunterschlucken konnte, drehte er sich einfach um und ging weg. Erst langsam, dann immer schneller, die Schultasche immer noch über der Schulter, bis er schließlich rannte. Vorbei an der dichten Hecke neben dem Sportplatz, vorbei an Herrn Kleinschnitts zur Zeit nicht-gelben Tulpenbeeten, und vorbei an dem hölzernen Zaun, der das Ende des Schulgeländes markierte.
Tobi rannte weiter und immer weiter, bis er schließlich nicht einmal mehr das Läuten der Schulglocke hinter sich hörte. Immerhin, da Tobi keine Lunge hatte, konnte er auch nicht außer Atem kommen, das hatte ihm im Sportunterricht tatsächlich schon die ein oder andere gute Note in Leichtathletik eingebracht.
Er hielt erst an, als er den großen Stadtpark hinter dem alten Friedhof erreichte. Hier war es recht leer, aber wer wollte auch schon an einem stürmischen Dienstagmorgen im Dezember einen Spaziergang durch das nasse Gras machen?
Da Tobi sich jedoch nichts aus nassen Füßen machte, im Moment sogar noch weniger als sonst, betrat er den Park. Mittlerweile hatte es angefangen, leise und wässrig zu schneien, und er beruhigte sich so langsam.
Mit dröhnendem Kopf verlangsamte er seine Schritte, bis er schließlich gerade noch vorwärts ging.
Noch immer spürte er den Schreck und die Demütigung wie in der ersten Sekunde, noch immer zitterte er am ganzen knochigen Körper, und auf gar keinen Fall wollte er dahin zurück, wo sie ihn so schrecklich ausgelacht hatten!

Aber irgendwo musste er ja jetzt hin!...
Also wohin sollte er nur gehen?

Die Autorin

Carina Iris Kautz, geboren 1988, wuchs an der Ostsee zwischen Windmühlen und Dünen auf. Heute lebt sie in einem Vorort von Frankfurt am Main. Bereits seit der Grundschule gehören Schreiben und exzessives Lesen zu ihrem Leben; zwischen 2007 und 2016 studierte sie Geschichte und Wirtschaftswissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Nach Ende des Studiums arbeitete sie drei Jahre lang als Redakteurin, erst bei einer Finanz-Zeitung, dann bei einer PR-Agentur, bevor sie sich entschied, ihr erstes Buch „Vom Grusel des Andersseins oder ein Skelett namens Tobi“ im Self-Publishing zu veröffentlichen.

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