
Eine Geschichte Akt I: Laras Flucht von Bonnie C. Elgengard
Details:
Genre: | Fantasy |
Format: | Taschenbuch |
Seiten: | 300 |
Distributor: | Epubli |
ISBN/ASIN: | 978-3745081794 |
Bewertungen: | Bisher noch keine BewertungSchreibe etwas über das Buch |
Klappentext:
Was passiert ist, ist passiert. Man schließt damit ab und geht seinen Weg voran.
Was so einfach klingt, wird tatsächlich zu einer Herausforderung, die Mut erfordert.
Lara hat eine schwere seelische Verletzung erlitten. Anstatt sich den Folgen dieser Verletzung zu stellen, beginnt sie eine abenteuerliche Reise ins Ungewisse. Aber wie lange wird sie vor ihrem Schmerz fliehen können?
Inhalt:
„Mit Brandwurz kannst du unsterblich werden!“
Worte, die ihre Großmutter oft sagte, wenn sie auf die zahlreichen Fragen ihrer Enkelin keine Antwort fand oder den Faden der Unterhaltung verloren hatte.
Worte, die Lara verzaubert hatten. Von früher Kindheit an, seit sie versehentlich das Kräuterbeet mit Unkraut verwechselt und nach dem Ausrupfen sämtlicher Pflanzen ein Donnerwetter erlebt hatte, war sie fasziniert von Kräuterkunde.
Wer hätte gedacht, dass ihr das unerschöpfliche Wissen ihrer Großmutter einmal auf einer abenteuerlichen Reise von Nutzen sein würde? Und wer hätte gedacht, dass sie überhaupt einmal auf eine abenteuerliche Reise gehen würde?
Denn eigentlich hatte sie nicht vorgehabt, ihre Heimat jemals zu verlassen. Doch nachdem ihre erste Liebe ein jähes und scheußliches Ende genommen und ihr Zuhause ein grausiges Geheimnis offenbart hatte, verblieb Lara nunmal nur das eine im Kopf: Sie musste fort!
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Leseprobe
Die Nacht lag über den Weiten, nur der Horizont wies noch einen hellen Streifen auf. Dünn, und bald verschwunden.Wie ein Traum erschien es Lara, als sie über einen der vielen schmalen Pfade durch das hohe, baum- und strauchlose Gras ging, über dem hier und da das zirpende Geräusch der Grillen wie Nachtmusik lag. Hundert Glühwürmchen schwirrten tanzend und singend zum Rhythmus, wobei das Singen mehr einem melodischen Summen ähnelte. Die Insekten ließen die niedrigen Steinmauern erleuchten, die die Pfade einseitig begleiteten und sich endlos über die grasbewachsenen, sanft hügeligen Weiten erstreckten. Aus der Ferne ertönte sanft das gemächliche Rauschen der Wellen, die ihre Gischt gegen die hohen Felswände warfen, bevor sie sich zurückzogen, um mit neuem Schwung gegen die steile Küste zu preschen.
Mit Trauer schritt Lara dem vertrauten Heim entgegen, ihr langes braunes Haar durcheinander geweht von der leichten salzigen Brise. Nun war der helle Streifen fort. Die Dunkelheit hatte die Oberhand gewonnen und das Mädchen eingehüllt. Es kannte den Weg, das machte ihm nichts, denn es hätte ihn mit geschlossenen Augen finden können. Doch das Vorankommen fiel Lara schwer. Sie wollte noch nicht nach Hause, nicht jetzt. Jetzt wollte sie alleine sein, einsam und verlassen, so, wie sie sich fühlte. Die Ereignisse der vergangenen Stunde mochte Lara vergessen und so, wie es das Mädchen immer tat, wenn die traurige Realität sein Innerstes erschütterte, in einem schönen Traum versinken.
Jedoch gelang es Lara nicht, den Erinnerungen zu entfliehen. Es musste Schicksal sein, dem sie, da von den Arkadda ihr vorherbestimmt, nicht entfliehen konnte. Die mächtigen Herrscher der Welt, die von weit oben aus ihrem Reich Ovanfor auf Lara hinabsahen und ihr Schicksal sponnen, mussten wissen, was gut für sie war. Und offenbar hatten die Arkadda entschieden, dass diese kurze Liebe nicht Teil ihrer Zukunft werden, sondern in ihrer Vergangenheit den Staub der Zeit ansetzen sollte. Ihr Blick schweifte hinüber zum Meer. Jenseits der gefährlich zerklüfteten Bruchkanten der Klippen lag ein Glitzern in der Nachtschwärze. Es tanzte mit den Wogen.
‚Hach, das Meer!‘, dachte Lara bei sich. Wie oft schon hatte sie stundenlang zu ihm hingesehen und sich auf seine Weiten fortgeträumt. Mit Fernweh im Anblick seiner Unendlichkeit führte der Ozean die Sechzehnjährige fort in andere, fremde Welten voller unbekannter Orte und Dinge und in die Gefahren der wildesten und meist unerwarteten Abenteuer, fernab all ihrer Sicherheiten. Freiheit wartete in der Ferne, doch die Geborgenheit eines Zuhauses hatte Lara entscheiden lassen, dieser Freiheit nur in ihren fantasievollen Träumen nachzugehen, um immerzu im Schoß der elterlichen Sicherheit erwachen zu können.
Lara seufzte.
Die See war ruhig, doch ein Sturm hätte ihr in diesem Augenblick gefallen. Im Gegensatz zu ihrer Trauer konnten die Stürme des Meeres ganze Welten zerstören. Es war das Gefühl, dass in der vergangenen Stunde ein Sturm durch ihr Inneres gezogen war, der Chaos hinterlassen hatte. Er hatte ebenfalls eine heile Welt zerstört. Mit einer Hand griff Lara nach dem Haar, das vom Wind über ihr Gesicht geweht wurde, und schob es fort von den tiefdunklen Augen wie einen Vorhang. Am liebsten hätte sie den Sturm aus sich herausgelassen und dem Meer übergeben, doch dann wären die schönen Erinnerungen gekommen, die sie zu verdrängen suchte. Es würde sie zu sehr schmerzen, an die wundervollen Wochen zurückzudenken, die heute so abrupt und schmerzhaft endeten.
Ihre blassen, braunen Brauen zogen sich zum flachen Nasenbein zusammen und formten traurige Fältchen, die zur hohen Stirn hin ausliefen wie Berge, die ihre Wurzeln zur Ebene hin reckten. Die weiße Haut unter den wenigen hellen Laubflecken auf der Nase errötete bis über die flachen Wangen, und die Lippen ihres kleinen rundlichen Mundes drückte Lara fest zusammen, um die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Sie hob eine der zierlichen Hände vor Mund und Nase und schluchzte laut, als sie tief ein- und auszuatmen versuchte. Für einen Augenblick schloss Lara die Augen und wandte sich ab von den schlechten Gefühlen. Es gelang ihr, sie zu unterdrücken, sodass die Röte aus ihrem lieblichen, länglichen Gesicht verblasste.
Ein Mal noch atmete sie tief ein und aus, ehe sie die Augen öffnete und sich auf dem sanft von Glühwürmchen erhellten Weg umdrehte. Sie blickte betrübt in die Richtung, aus der sie gekommen war, doch außer ein paar fernen Lichtern aus den Fenstern zweier Höfe, den glühenden Insekten und einem wenig hell beschienenen ockerbraunen Weg, erkannte sie nur Schwärze.
Sich wandte sich erneut um. Der Weg voraus führte Lara nach Hause. Vor einer Stunde war sie diesen Weg in anderer Richtung mit dem höchsten Glücksgefühl entlanggegangen wie an jedem Tag der letzten vier Wochen. Wie jeden Tag der letzten zwei Monate war sie zu der alten verlassenen Scheune gegangen, in der ein Gespenst sein Unwesen treiben sollte, wie Nachbarn verkündeten. Ein paar Kinder waren zum Spielen dorthin aufgebrochen und leichenfahl schreiend zurückgekehrt. Als man sie gefragt hatte, was denn geschehen sei, sprachen sie mit zitternder Stimme von entsetzli-chem Schmerzensstöhnen, Kettenrasseln und flackernden Lichtern. Seither wagte niemand mehr einen Schritt dorthin.
In Wahrheit aber versteckte sich dort eine schwer verletzte Stadtwache, die sich im flackernden Schein zweier Kerzen ihres Kettenhemdes zu entledigen versuchte, um ihre Wunden zu versorgen. Der Mann wurde von den Piraten gesucht.
In der Hafenstadt Parabait waren die Schurken der Meere vor drei Monaten überraschend vor Anker gegangen und niemand hatte es gemerkt, da sie unter Handelsflagge gesegelt waren. Die Stadtwachen hatten versucht, sie zu vertreiben, doch sie unterlagen kläglich, denn nie zuvor hatten es Piraten gewagt, die angeblich sicherste Stadt des Südens anzugreifen. Nie zuvor war es gelungen, die dicken Mauern zu überwinden und vom Lande her in die Stadt vorzurücken. Und erst recht war es bislang niemandem gelungen, von der See her in die Stadt einzudringen, da die Tore und die dicken, hohen Kaimauern jeden Versuch, sie zu überwinden, mit feuriger Kraft zerschlugen. Die Piraten jedoch hatten es geschafft und keiner vermochte zu sagen, was seither im Innern der abgeriegelten Stadt geschah.
Der junge Wachsoldat war als einziger Überlebender der stadteigenen Truppen schwer verletzt vor der gewaltsamen Übernahme der Stadt geflohen, um Hilfe zu holen und andere Städte zu warnen, doch die Piraten hatten seine Flucht bemerkt und suchten ihn seither überall.
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Die Autorin
Seit Bonnie schreiben kann, liebt sie das Schreiben und träumt davon, ein Schriftsteller zu sein. Besonders Fantasy hat es ihr angetan!
Schon in der Schulzeit legte sie ihren Deutschlehrern Kurzgeschichten vor und ließ sich von ihnen ermutigen, das Schreiben nicht aufzugeben. Kurz vor dem Abschluss hatte sie einen ersten Romanentwurf fertiggestellt.
Bei der Entwicklung ihrer eigenen Fantasy-Welt und selbstredend auch bei der Entwicklung ihres Schreibstils hatte ihr das Archäologie-Studium ganz neue und spannende Ansatzpunkte, Denkrichtungen und Inspirationen gegeben.
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