Wohin mit der Angst, Bruder? von Gregor Geißmann und Michael Feuser | Indie-Autoren Bücher
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Wohin mit der Angst, Bruder? von Gregor Geißmann und Michael Feuser

Wohin mit der Angst, Bruder?

Details:

Genre: Sachbücher
Format: gebundene Ausgabe, Taschenbuch, eBook
Seiten: 306
Distributor: Books on Demand
ISBN/ASIN: 978-3754352557
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Klappentext:

Angst ist nicht nur ein meist unangenehmes Gefühl, sondern sie ist die Grundlage des Bewusstseins von uns allen, solange wir glauben, in einer Welt voneinander getrennter Einzelwesen und Dinge zu leben, die letztlich immer Tod und Zerstörung ausgeliefert sind.

Gregor Geißmann und Michael Feuser betrachten die Angst in diesem Buch aus einer spirituellen Perspektive. Seit über zwanzig Jahren sind sie miteinander unterwegs auf einer »Reise ohne Entfernung«, die in den geschützten, angstfreien Raum des Geistes führt, von wo aus der Blick auf die Welt, auch mit ihren sehr konkreten Ängsten, ein anderer ist: »Heilen ist Integration. Hier, im ›fundamentalen‹ Bewusstsein, beleuchtet die LIEBE die Welt und zeigt sie uns als Ausdruck tätiger Liebe. Und hier ist alle Angst vergangen«.

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Inhalt:

In der Reihe »Ein spirituelles Willkommen« wollen wir, Gregor und Michael, bestimmte Themen in den Mittelpunkt einer gemeinsamen Betrachtung stellen, die auf dem spirituellen Weg bedeutsam werden können.

In diesem Band der Reihe stellen wir uns die Frage: »Wohin mit der Angst, Bruder?« und nehmen uns vor, Licht auf ein Phänomen zu werfen, das diese Welt in ihrer Perspektivlosigkeit festhält und das von wahrer Spiritualität nicht mehr durch Flucht, Vermeidung oder Angriff, sondern heilend überwunden wird. Im vertrauensvollen Schauen auf die Angst darf sie vergehen, und es kann eine neue Perspektive für unser Leben auftauchen.

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Leseprobe

Teil I (Gregor), Kapitel 2: Der Einstieg zum Ausstieg

Wenn die Angst ein Fall von falsch verstandener Identität ist, dann hat also die Frage »Wer oder was bin ich?« eine gewisse Bedeutung für dich – sofern ich bisher überzeugend genug war. Und natürlich nur dann, wenn Angst ein Problem für dich ist. Nun ja, da Angst für jeden ein Problem ist, selbst wenn er großspurig behauptet, keine Angst zu kennen, scheint die Frage tatsächlich eine universelle Bedeutung zu haben. Denn der Umgang mit der Angst hängt entscheidend von der Klärung dieser Wer-bin-ich-Frage ab.

Warum ist das so?

Angst kommt nicht irgendwo aus dem »Off« – zu deutsch: Sie wird dir nicht angetan. Du bist ihr nicht hilflos ausgeliefert. Es gibt keine »äußere Macht«, die in der Lage ist, Angst zu erzeugen. Ich habe volles Verständnis dafür, dass eine solche Aussage trotz aller Vorbemerkungen lautstarken Protest erzeugen kann und wird. Das ist aber auch der Grund für die Aussage, dass du einen »geschützten Raum« benötigst, um der Angst zu begegnen. Denn wie willst du die Verantwortung für die Angst übernehmen, wenn du felsenfest davon überzeugt bist, dass Angst von »da draußen« kommt? Und wie willst du der vielleicht halbherzig übernommenen Verantwortung gerecht werden und der Angst, in welcher Form auch immer, »ins Gesicht sehen«? Das geht nur im »geschützten Raum« jenseits der Angst, der dir Sicherheit und Geborgenheit bietet, da er von der Angst nicht berührt werden kann. Dieser »Raum« ist wie die berühmte Leinwand (ich liebe diese Metapher), auf der beliebige Dramen, Tragödien oder Horrorgeschichten ablaufen. Du kannst dir jeden Film auf der Leinwand anschauen. Lass die Bilder so angsterregend, hasserfüllt oder blutrünstig sein, wie sie wollen – die Leinwand bleibt davon unberührt. Es sei denn, du hältst dich für den Film oder eine der Figuren darin ...

Was liegt nun näher, als sich an den bisher nur verstreut angedeuteten »Schritten« zum Umgang mit der Angst entlang zu hangeln? Und am Ende bist du dann endlich die Angst los. Das ist der Plan:

- Erfahre den geschützten Raum des Geistes.
- Übernimm die Verantwortung für die von dir wahrgenommene oder erlebte Angst.
- Schaue die Angst an und vermeide die Versuchung, sie zu »tranformieren«. Sie loszulassen. Sie aufzuheben. Sie sonst wie loszuwerden. Stattdessen – tue selbst nichts damit und integriere sie dadurch.

Dazu sind jedoch ein paar Wegweiser und Aufräumarbeiten in Bezug auf einige Vorstellungen und Missverständnisse hilfreich. Das funktioniert erfahrungsgemäß am besten durch anschauliches Erleben und Nachempfinden, weniger durch knackige theoretische Aussagen. Im Volksmund nennt man diesen Vorgang auch »Lernen«. Wollen wir genau sein, geht es ums Verlernen, da die Angst – wie ja schon mehrfach hartnäckig betont – das Ergebnis enormer Lernanstrengungen ist. Denn wenn die Angst ein Fall von falsch verstandener Identität ist, dann hast du das Kunststück fertiggebracht, deine wirkliche Identität so wirkungsvoll zu verschleiern, dass du sogar Angst vor dem hast, was du bist! Denn es bedeutet für dich Selbstverlust, dein erlerntes Selbstkonzept zu verlieren – welches jedoch nicht wahr ist. Das alles klingt wie eine ziemlich verrückte Idee, oder? In der Tat: Es ist eine verrückte Idee, es ist die winzige verrückte Idee, die zum Auslöser deiner falsch verstandenen Identität wurde.

An dieser Stelle werden wir aber erst einmal praktisch und wenden uns wieder entschlossen dem Ziel zu, das im Titel dieses Buches steht: Wohin mit der Angst? Solltest du dich das in irgendeiner Situation fragen, geht es dir wahrscheinlich weniger um die ontologische Bedeutung der Angst, also um ihre »Wesenheit« oder »Wirklichkeit«. Denn – sie ist ja da, ganz konkret, in irgendeiner Form, sei es als unterschwelliges ungutes Gefühl unbestimmter Herkunft, als konkretes oder nicht konkretes Bedrohungsempfinden, als Angst vor Krankheit, Blamage, Ungerechtigkeit, Verlust oder aus welchen wirklichen oder eingebildeten Gründen auch immer, als Depression, als Phobie, als Todesangst ... Die Liste der Angstgründe oder -auslöser erscheint endlos. Die Liste der grundlosen Ängste ohne erkennbare Auslöser ist auch nicht kürzer. Allen Ängsten in diesen Listen ist eines gemeinsam: Du willst die sie loswerden ...

Teil II (Michael), Kapitel 3: Im Antlitz der Angstlosigkeit – Herr Q. stirbt

Wir gehen noch einmal zum Grab, allein jetzt, die Trauergemeinde hat sich zerstreut. Schön sieht es aus mit den farbenfrohen Kränzen und den bunten Schleifchen, die du dir gewünscht hast. Die Sonne ist von den Bäumen verdeckt und blendet nicht mehr so wie vorhin, als sie mir verboten hat, zu dem Sarg hinunterzuschauen, in dem dein Körper zur Erde zurückgekehrt ist. Statt dessen habe ich, als ich mit A. an dein Grab getreten bin zum öffentlichen Abschied, auf all diejenigen geblickt, die trotz der derzeit unser Leben reglementierenden Vorschriften dir zu Ehren gekommen sind. In respektvollem Abstand sind sie über den gesamten Friedhof verteilt gewesen und das hat um das sonnenbeschienene Grab herum ausgesehen wie eine riesige, voll entfaltete Blüte, die sich ihrer Lebensquelle hinhält. Jetzt ist der Friedhof in deren mildes Licht getaucht, wir sind die Einzigen hier, es ist ganz still.

»Mitgehen« sollten wir mit dir, ich schaue A. an, meine liebe Frau, wie geht es dir? Wie geht es dir, fragt ihr Blick zurück. »Haben wir seinen Wunsch erfüllen können?« ist unsere eigentliche Frage. Du warst einverstanden mit dem Sterben, schon seit einiger Zeit, es war einfach dran. Aber »totgehen« wolltest du nicht, das entsprach nicht deinem Lebensgefühl, in dem der Tod als Abwesenheit des Lebens nicht vorkam. Das war ein gewisses Problem. Du hast es wunderbar gelöst. »Kommt bitte mit!«.
*
Du atmest immer weniger, dabei siehst du ganz ruhig aus, konzentriert, als wüsstest du ganz genau, was du tust, aber wahrscheinlich – nein, ich bin sicher: Du weißt es auch. Du hast keine Angst, nicht wahr? In mir spüre ich sie ebenfalls nicht, da ist nur Nähe, unendliche Nähe. Ein kleines Geräusch machst du beim Atmen, und du siehst aus, als hörtest du ihm zu und es ist auch an uns gerichtet: Bleibt bei mir, horcht mit mir, bleibt da!

Natürlich haben wir uns auch gründlich mit deinem Hausarzt besprochen, und dennoch wollen sich immer wieder Zweifel aufdrängen. Wundervoll: Sie halten sich nicht, fließen einfach ab, münden in eine ruhige Gewissheit, leuchten als Frage kurz auf, nur um schon in diesem Aufleuchten ihre Antwort zu finden: ›Mach ich alles richtig?‹, ›Können wir noch etwas tun, müssen wir noch etwas tun, sollen wir?‹, ›Hast du Atemnot, geht es dir gut, lauert die Angst, hat sie dich zu fassen, kann ich sie dir nehmen?‹, ›Hast du Schmerzen, brauchst du Medikamente?‹ ... Der Kreis des unendlichen Zweifelns wird heilsam berührt von der einen fraglosen Antwort, die nicht aus uns Begleitern, sondern von dir kommt oder vielleicht eher durch dich: »Seid einfach mit mir, seid da! Und glaubt euch bitte, was ihr mit dem Herzen seht!«

Du hast uns gebeten, mitzugehen in diesen »Raum«, der dir schon lange wohlvertraut ist. Du hast dich darin sicherer bewegt als in diesem Provisorium hier, das wir »Realität« nennen. Nur der endgültige Eintritt, der ist dir ein wenig suspekt, nicht wahr? Dass du dafür deinen Körper ablegen musst. Das ist dir unheimlich, da lauert noch die Angst, selbst bei dir, du Weitgereister und Löwenmutiger. Wir mögen mitgehen und dich dort „abgeben“, hast du neulich zu uns gesagt. Was für eine Ehre und was für ein Vertrauen! Und dann sollen wir zurückgehen, hast du hinzugefügt, und da hat man schon herausgehört, dass etwas in dir genau weiß, dass du in Sicherheit sein wirst „dort drüben“, in der »weißen Welt«, wie du dieses »Drüben« mal genannt hast. Und auch, dass wir beide hier noch weiterleben müssen und sollen, in der »Realität«, in der Wirklichkeit einer Welt, die von diesem Drüben so wenig wissen will. Dass wir hier noch eine Aufgabe haben. Das hast du uns immer wieder »durch die Blume« unserer Kommunikation vermittelt, die gerade wegen deiner Demenz so intensiv gewesen ist. Irgendwann haben wir alle drei innerlich Ja gesagt. Gut, das machen wir gemeinsam. Und jetzt hast du dich entschieden. Es ist soweit. Dann lass uns gehen ...

Die Autor:innen

Gregor (Jahrgang 1955)

Wie gehen spirituelle Konzeptwege mit Wegen zusammen, die ausschließlich die direkte Erfahrung in den Mittelpunkt stellen?

Die Beantwortung dieser Frage brachte für Gregor eine erstaunliche Einsicht mit sich: Der Konzeptweg führt innerhalb seines Rahmens als »Leitplanke« durch gezieltes Anwenden zur universellen Erfahrung. Der Erfahrungsweg führt »direkter« zu spirituellen Erfahrungen – bringt aber seinerseits Konzepte hervor, um die Erfahrung einzuordnen und mitzuteilen. Beide Wege haben ihre Stärken und Fallen.

Gregors Rat: Sei offen für beide »Welten« und lasse sie in der Einsicht zueinanderkommen, dass erst die Aufhebung des scheinbaren Gegensatzes zwischen ihnen der wahrhaft »direkte« Weg ist.

Michael (Jahrgang 1957)

Ist umfassende Heilung möglich? Ja, sagt Michael, sie ist ein Kernaspekt des geistigen Weges, an ihr zu zweifeln hieße, das Ziel aus dem Auge zu verlieren. Auch dann, wenn bereits das Urteil »Unheilbarkeit« ausgesprochen ist? Ja! Gerade dann!

Für Michael ist sein Gegenüber, »der Bruder«, das Mittel, die eigene Wirklichkeit zu erfahren. In der Begegnung mit der »Krankheit Demenz« gibt ihm der »demente Bruder« Gelegenheit, seine eigenen Hirngespinste auszuräumen, die er mit diesem Begriff verbunden hat, und zeigt ihm, was wahre Heilung ist.

Dies erfuhr Michael täglich in gelebter Spiritualität, an der Hand von Herrn Q., den er in seiner Wohnung aufgenommen hatte, um ihn vor der Corona-Isolation zu bewahren.

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