Lügentod von Sebastian Dobitsch | Indie-Autoren Bücher
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Lügentod von Sebastian Dobitsch

Lügentod

Details:

Genre: Thriller
Format: eBook, Taschenbuch
Seiten: 467
Distributor: Amazon KDP
ISBN/ASIN: 979-8411177688
Bewertungen: Bisher noch keine BewertungSchreibe etwas über das Buch

Klappentext:

Viele Jahre nachdem Sienna untergetaucht ist, kehrt sie in ihre Heimatstadt Edinburgh zurück. Kurz darauf wird ihr Sohn entführt und das Kindermädchen grausam gekreuzigt.

Mithilfe des Sonderermittlers Eric Butler macht sich Sienna auf eine gefährliche Spurensuche. Schon bald tauchen weitere Leichen auf und die Hinweise des Mörders wecken einen furchtbaren Verdacht: Steckt Siennas für tot gehaltener Vater hinter den grausamen Morden oder spielt der Täter nur mit ihren Gefühlen?

Die Suche nach der Wahrheit führt Sienna und Eric tief in ihre Vergangenheit. Schnell wird den beiden klar, dass jeder von ihnen ein schreckliches Geheimnis hütet und sie niemandem in diesem Sumpf aus Lügen trauen können.

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Leseprobe

1.

Auge um Auge, Zahn um Zahn, so stand es auch schon in der Bibel geschrieben, wie Gary nur zu gut wusste. Und wo hätte das Wort der Heiligen Schrift mehr Gewicht als hier in der Kirche?
Mit seinen Gedanken allein, stand er inmitten der Sakristei, umgeben von so viel Stille, dass er nur die eigenen Atemzüge hörte.
Über der Schulter trug er eine schwere Ledertasche, doch wog diese kaum so schwer wie sein Gewissen.
Er hatte etwas zu erledigen. Etwas, das er nicht tun wollte, aber musste.
Begleitet vom Rascheln seines priesterlichen Gewandes, jus-tierte er seinen Griff an der Ledertasche, wodurch für einen kurzen Augenblick der Flintenlauf herausblitzte.
An einem so friedlichen Ort hätte er beinahe das beengende Gefühl in seiner Brust vergessen, das ihn sonst fast immer begleitete.
Allein der Gedanke an das, was er vorhatte, reichte aus, um seine Hand Richtung Kehle schnellen zu lassen. Was dort nach oben stieg, fühlte sich an wie Erbrochenes, mit dem Unter-schied, dass er es nicht so leicht wieder hinunterschlucken konnte. Diese Gedanken, sie verfolgten ihn, sprachen zu ihm, oder was war es sonst, was er da hörte?
Mit geblähten Backen beugte sich Gary über ein an der Wand hängendes Weihwasserbecken, als müsste er sich jeden Moment übergeben. Das rasselnde Geräusch seiner eigenen Atemzüge füllte seine Ohren. Und da war noch etwas anderes. Eine Stimme, sie flüsterte ihm zu wie ein Priester bei der Beich-te.
»Geh weg!«, jammerte Gary und streckte den rechten Arm weit weg von seinem Körper. Die geballte Faust traf ihn hart an der Schläfe. »Verschwinde endlich!« Er schlug noch einmal zu und spürte etwas Warmes und Klebriges an den Knöcheln. Ein Schwindelgefühl überkam ihn und trotzdem zwang er sich dazu, die Sakristei endlich zu verlassen.
Vor ihm tauchte der ehrwürdige Saal der Kirche auf, ge-krönt von einem tropfenförmigen Dach, das auf Säulen in unschuldigem Weiß thronte.
Gary ging am Altar vorbei und näherte sich über den Mit-telgang der einzigen weiteren Person in der Kirche. Alleine und vergessen kniete sie auf einer der Kirchbänke.
Bei jedem Schritt raschelte das schlecht sitzende Priesterge-wand und wann immer er einen Fuß auf den Marmorboden setzte, hallte ein Echo durch die gespenstisch leere Kirche. Schließlich kam er bei der einsamen Gestalt an, blieb neben ihr stehen und musterte sie eingehend.
Die magere Frau kniete gedankenverloren auf der Bank, ihre gefalteten und bereits runzligen Hände presste sie gegen ihre Brust. Sie hatte strähniges graues Haar und ihre Augen waren von der Farbe einer Haselnuss. Er schätzte sie auf Anfang siebzig. Ihr Anblick ließ Gary vor Erleichterung nach Luft schnappen. Alles fügte sich so, wie der Herr es vorgesehen hatte.
Er räusperte sich, um seiner Stimme den Weg zurück in sei-ne Kehle zu weisen.
»Beten Sie zur Vergebung Ihrer Sünden?«
Die Frau ließ ihre Hände sinken, stattdessen sah sie mit er-hobenen Augenbrauen zu Gary herüber.
»Wie bitte? Oh, nein, das nicht. Ich komme jeden Tag her, kurz bevor die Kirche schließt, dann ist es ruhiger. Die paar Minuten reichen mir für ein Gebet und die Kerze, die ich im-mer anzünde.«
»Ganz alleine?«, fragte Gary mit belegter Stimme. Ihm entging nicht, dass die Frau bei ihrer Antwort zögerte.
»Ja … also nicht ganz. Ich passe auf das Kind einer Be-kannten auf, aber der Kleine wollte nicht mit reinkommen.« Sie zuckte mit den Schultern. »Kinder eben. Er wartet im Auto.«
Eine plötzliche Hitze stieg in Gary auf, sie strömte mit Hochdruck durch seinen Körper, ließ ihn glühen und brennen vor Aufregung.
»Ich weiß«, antwortete er und sah ihr dabei direkt in die Au-gen.
Die Frau musterte ihn und das aufgesetzte Lächeln fiel ihr so schlagartig in die hängenden Wangen hinab, dass diese zitterten. Solche Reaktionen auf sein Aussehen kannte Gary nur zu gut, doch verstand er nicht, was dahintersteckte. Waren es seine Augen, die manche als stechend bezeichneten? Seine zottigen Haare? Oder sein seltsames Atemgeräusch?
»Ich hab Sie hier noch nie gesehen. Sie sind kein Priester«, stellte die Frau mit einem Zittern in ihrer Stimme fest.
»Und trotzdem bin ich ein Kind Gottes. Ich bin nur wegen euch hier.«
Die Frau fuhr von ihrer Kniebank hoch und wich sofort ei-nen Schritt von ihm zurück. Gary wusste nicht, was ihre weit aufgerissenen Augen zu bedeuten hatten. Freute sie sich?
»Was … was soll das? Ist das ein geschmackloser Scherz?«
Ihr barscher Ton ließ Garys Herz schneller schlagen und seine Hände feucht werden. War es Panik, die da in ihm auf-stieg? Er dufte nicht die Nerven verlieren, nicht jetzt. Er sah dabei zu, wie die Frau entrüstet ihre Handtasche an sich riss, im Begriff, jeden Moment davonzueilen, doch versperrte er ihr mit erhobenen Armen den Weg.
»Die Türen … ich habe sie schon verschlossen. Sie beten sehr konzentriert.«
Die Frau schluckte, ihr bis eben noch rotes Gesicht war merkwürdig weiß, beinahe schon wächsern.
»Was murmeln Sie da? Ich verstehe kein Wort. Sie sind ja verrückt. Ich … ich rufe den Priester.«
»Er wird Sie nicht hören. Den Priester habe ich schlafen ge-legt.« Er lächelte, woraufhin die Frau ihre Augen nur noch weiter aufriss.
»Keine Sorge, ich werde gleich gehen«, antwortete er ihr, ohne den Blickkontakt auch nur für einen Wimpernschlag zu unterbrechen. »Aber erst, wenn der Wille des Herrn geschehen ist …«
Aus der Ledertasche zerrte Gary die Flinte hervor. Eine schnelle Folge ohrenbetäubender Schüsse dröhnte durch das weite Kirchenschiff, bevor ein schlaffer Körper zwischen die Kirchenbänke sank.

Der Autor

Sebastian Dobitsch wurde 1993 in München geboren und entdeckte bereits in jungen Jahren seine Liebe für das Schreiben. Im Jahr 2017 erschien sein Debütroman „Stunde Null“, zwei Jahre später folgte sein zweiter Thriller „Lost Life“.

Als freiberuflicher Redakteur schreibt der Autor auch außerhalb der Thriller und Krimiwelt und lebt bis heute in seiner Heimatstadt München, wo er einen Literaturverein für junge Autoren gegründet hat.

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