
Elfenmord im Paradies von Stephanie Wittern
Details:
Genre: | Fantasy, Krimi |
Format: | Taschenbuch, eBook |
Seiten: | 106 |
Distributor: | Amazon KDP |
ISBN/ASIN: | 979-8532152885 |
Bewertungen: | Bisher noch keine BewertungSchreibe etwas über das Buch |
Inhalt:
Endlich Urlaub!
Es hätte alles so schön sein können. Gravity ist mit ihrer besten Freundin in ihrem wohlverdienten Urlaub am Miami Beach. Zwischen Sonne, Strand und Cocktails möchte sie endlich ein wenig Abstand vom stressigen und übernatürlichen Alltag in New York gewinnen.
Kaum angekommen, wird ein One-Night-Stand für ihre Freundin zum Albtraum. Plötzlich fühlt sich Gravity wieder voll in ihrem Element, denn zwischen Wasserelfen, Menschen, Vampiren und der Aufklärung eines mysteriösen Raubs, muss sie die Unschuld ihrer Freundin beweisen.
„Elfenmord im Paradies“ ist ein sommerlicher Fall aus der Spin-Off-Reihe „Ein Fall für Gravity Anderson“. In diesen Kurzromanen ermittelt Gravity Anderson, Sirene und Hauptperson meiner Buchreihe „Die Chroniken der Gravity Anderson“, als übernatürliche Detektivin in New York und löst allerhand spannende und kuriose Fälle.
Die Buchreihe „Die Chroniken der Gravity Anderson“ besteht aus den Teilen Sirenennacht, Sirenenblut, Sirenenzeit und Sirenenlicht
Die Fälle können unabhängig von der Buchreihe gelesen werden.
Weitere Fälle aus der Reihe „Ein Fall für Gravity Anderson“:
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Leseprobe
Kapitel 1Die Sonne schien mir ins Gesicht. Meine Augen waren unter der Sonnenbrille geschlossen und in der Hand hielt ich den zweiten Cocktail.
»So lässt es sich doch leben«, sagte Angela, die im Liegestuhl neben mir lag.
Ich öffnete die Augen und drehte den Kopf in ihre Richtung.
»Ich will hier nie wieder weg«, meinte ich und seufzte wohlig.
Den Sonnenhut zog ich wieder in die Stirn. Neue Sonnencreme auftragen musste ich erst in ungefähr zwanzig Minuten, also genug Zeit, um noch etwas zu dösen, und über den Sinn des Lebens nachzudenken. Neben uns fingen Kinder an mit einem Ball zu spielen.
»Wenn die den Ball gleich zu uns schießen, dann bekomme ich einen zu viel«, sagte Angela. Ich sah sie wieder an. Sie beobachtete die Kinder ganz genau.
»Und was willst du machen?«
»Weiß nicht, vielleicht verwandle ich sie in Kröten.« Sie sah über den Rand ihrer Sonnenbrille. Ihre dunkle Haut glitzerte ölig und war viel unempfindlicher als meine.
Ich sah ebenfalls zu den Kindern und dachte sofort an meine. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. »Es sind doch nur Kinder.«
»Ja, nervig. Ich habe nicht so viel Geld ausgegeben und bin in ein Hotel nur für Erwachsene gegangen, damit ich am Strand einen Ball gegen den Kopf bekomme.«
»Du bekommst gleich von mir einen Ball an den Kopf«, meinte ich.
»Ja, ja jetzt bin ich die Zicke«, schnauzte sie. Ich lächelte vor mich hin und schloss wieder die Augen. Das Meer rauschte und ließ mich in einen leichten Schlummer abtauchen.
Diesen Urlaub hatten Angela und ich uns mühsam zusammengespart. Wir wollten ein paar Tage raus aus New York und einfach einen Mädelstrip nach Miami machen. Airon war natürlich alles andere als begeistert gewesen, denn er wäre auch gerne mit dabei. Aber auf Männer konnte ich im Moment gut verzichten. Angela sah das ganz anders. Sie hatte schon gestern Abend, als wir eingecheckt hatten, die Männerwelt um sich herum begutachtet und entschieden, dass die meisten kein Hemd mehr tragen sollten. Von so vielen wohlgeformten Nackten hatte sie schon lange geträumt. Natürlich gab es auch den ein oder anderen, der sich lieber ein weites Hemd anziehen sollte, als seinen Waschbärbauch der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ich ertastete gerade meinen Strohhalm, als ich von einer Ladung kaltem Wasser getroffen wurde. Angela neben mir ging es nicht anders. Wir sprangen auf und sahen noch wie die Täter davonrannten.
»Ich hätte sie doch in Kröten verwandeln sollen«, schrie Angela hinter ihnen her. Es war die Kinder, die eben noch Fußball gespielt hatte, scheinbar waren sie dazu übergegangen mit ihren Wasserpistolen zu spielen und hatten uns abgeschossen. Ich lachte über Angelas verschmierte Schminke. Ihr Mascara hatte sich schon auf den Wangen verteilt und auch der Lippenstift zeigte Spuren über ihre Lippen hinaus. Ich war nicht geschminkt, aber sie war der Meinung, dass falls man süße Typen traf, musste man einfach perfekt aussehen.
»Jetzt wird es wohl nichts mit dem flachgelegt werden«, lachte ich weiter.
Sie verzog das Gesicht und holte ein Feuchttuch aus ihrer Handtasche, um die Schminke vollends zu entfernen. Ich fand, dass sie die Schminke sowieso nicht brauchte, weil sie wie ein afrikanisches Model aussah. Ihr weißer Bikini getonte ihre dunkle Haut noch mehr und die Männer drehten sich allesamt nach ihr um.
»Ja, ja lach nur, du Ziege. Mit deinem Oma- Badeanzug guckt dir auch niemand hinterher.«
Ich streckte ihr die Zunge heraus. Sie hatte recht. Ich trug einen schwarzen Badeanzug, der entweder so aussah, als würde ich jeden Moment einen Triathlon absolvieren wollen, oder wie der meiner Oma. Beides nicht unbedingt vorteilhaft, aber leider nicht zu ändern, denn einen Bikini würde ich nie wieder tragen können. Während meiner Entführung hatte man mir Fleisch aus dem Bauch entfernt, um Werwölfe zu Deaddrinkern zu machen. Deaddrinker waren Werwölfe oder Vampire, die ihr Verlangen nach Blut oder Fleisch nicht mehr unter Kontrolle hatten und wahllos töteten. Ich wurde von Alaric gerettet einem der Gründe, warum ich von Männern momentan die Schnauze voll hatte.
»Wollen wir schwimmen gehen?«, fragte ich sie und zeigte mit dem Daumen über die Schulter zum Wasser.
Sie sah mich genervt an. »Meinst du wirklich, ich habe Lust noch nasser zu werden?«, fragte sie und setzte sich wieder in die Sonne.
»Dann bleib doch hier«, sagte ich und lief über den heißen Sand zum Wasser. Ich verbiss mir den Schmerz, denn es sah sicherlich alles andere als grazil aus, wenn ich mich hüpfend über den Sand bewegte und dazu noch ‚Heiß‘ schrie. Die Abkühlung kam sofort, als ich mit der Zehenspitze das Wasser berührte und am liebsten gesagt hätte ‚Verdammt ist das kalt‘. So sah ich mich nur verstohlen um. Ich hatte zwar meinen Sonnenhut abgelegt, aber meine Sonnenbrille auf der Nase gelassen. Ich könnte jetzt cool sein und einfach lachend zurückgehen und so tun, als könnte man nicht mit Sonnenbrille schwimmen, aber ich wollte Angela nicht die Genugtuung geben über mich Lachen zu können.
»Na Süße, isst dir das Wasser zu kalt?«, fragte ein Sunnyboy von rechts. Ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Er war überall tätowiert und hatte blonde Haare. Unter seinem Arm befand sich ein Surfbrett und er war mindestens zehn Jahre jünger.
»Wenn du nicht willst, dass ich dir mit dem Surfbrett den Hintern versohle, dann solltest du dich lieber schnell verpissen«, meinte ich kalt.
Er verzog das Gesicht und rannte ins Wasser. Dabei wurde ich vom kalten Wasser erwischt. Ich biss mir auf die Lippe, um nicht noch einen gepfefferten Spruch hinterherzuschicken. Stattdessen ging ich langsam ins kühle Nass, immer darauf achtend, dass mein Badeanzug so spät wie möglich nass wurde. Das unangenehme Gefühl, wenn man im Schritt nass wurde, wollte ich so lange wie möglich hinauszögern. Und dann war es so weit und es hieß, Augen zu und durch, oder umkehren. Da ich Angelas Blick in meinem Rücken spürte, entschied ich mich für die erste Variante, auch wenn das Wasser, in das ich mich gleiten ließ, eiskalt war und sich alles bei mir zusammenzog. Zum Glück war es nur der erste Moment, der so ablief. Je länger man im Wasser war, umso angenehmer wurde die Temperatur. Ich drehte mich zum Strand und siehe da, ich hatte Recht. Angela beobachtete mich. Ich winkte ihr zu und entschied mich dann, ein wenig weiter hinauszuschwimmen. Dicht am Strand war das Wasser noch klar, aber je weiter man hinaus schwamm, umso weniger konnte man sehen. Ich wagte mich nicht so weit raus, bis die erste Boje kam. Ich war zwar eine gute Schwimmerin, aber ich wusste nicht, ob es hier Haie gab. Mein Freund Sunnyboy versuchte auf den Miniwellen einen guten Ritt hinzubekommen, scheiterte allerdings kläglich. Als mich etwas am Fuß berührte hätte ich fast aufgeschrien. Neben mit tauchte jemand aus dem Wasser auf. Zwei große braune Augen sahen mich an. Es war ein Mädchen, oder sollte ich lieber sagen, eine Meerjungfrau, denn ihre Flosse durchbrach ab und zu die Wasseroberfläche, während sie mich interessiert musterte.
»Ähm ja«, fing ich an. »Ich wusste nicht, dass es hier Wasserelfen gibt.«
»Du kennst uns?«, fragte sie.
»Ja, ein bisschen.« Ich biss mir auf die Lippe. »Um ehrlich zu sein, eigentlich nicht. Ich kenne Luftelfen und das war‘s.«
»Was bist du?«, fragte sie. Sie streckte die Hand nach mir aus. Ich schwamm automatisch etwas zurück. »Warum ist deine Energie so stark?«
Ich blähte die Wangen auf. Eigentlich konnte ich nicht mehr lange schwimmen, denn meine Arme fühlten sich jetzt schon wie Blei an. »Können wir das auch außerhalb des Wassers besprechen?«, fragte ich sie.
Sie sah zum Strand. »Warum?«, fragte sie.
»Weil ich gleich nicht mehr kann.« Ein Krampf im Bein kündigte sich an. Die Elfe tauchte unter. Ich ergriff die Chance und schwamm in Richtung Strand. Als die Schmerzen im Bein immer stärker wurden, tauchte sie plötzlich wieder auf und hatte einen riesigen Hai bei sich.
»Alle aus dem Wasser«, rief der Bademeister durch sein Megafon.
»Hältst du es für klug, einen Hai herzubringen?«, fragte ich.
»Halt dich fest«, sagte sie. Sie ergriff meine Hand und legte sie auf die Rückenflosse des Hais. Er schwamm los. Wasser wurde mir ins Gesicht gespritzt und ich wäre fast ertrunken, wenn ich nicht den Mund geschlossen hätte. Wo brachte sie mich hin? Ich hatte keine Lust, irgendwo auf dem Meer von einer Wasserelfe angegriffen zu werden. Als wir den Strand nicht mehr sehen konnten, hielt der Hai plötzlich an.
»Setz dich auf seinen Rücken«, befahl die Elfe. Meine Arme fühlten sich wie Gummi an. Ich hätte auch keine Wahl gehabt, denn ich war fix und fertig.
»Musste das sein?«, fragte ich.
Sie verschränkte die Arme auf dem Rücken des Tiers und legte ihren Kopf drauf. »Du wolltest am Strand reden und ich auf dem Wasser.«
»Aber du kannst doch deine Flosse irgendwie in Menschenbeine verwandeln, oder?« Ich dachte an die Ratssitzungen der Supras, bei denen auch Wasserelfen anwesend waren.
»Ja, das können wir. Aber ich kann das nur, wenn meine Flosse trocken ist. Ich bin noch in der Ausbildung zum Landgänger. Aber jetzt sag mir, warum leuchtest du so und bist so anziehend. Ich möchte deine Energie…«.
Ich erhob die Hände, als sie dichter kommen wollte. »Das solltest du lieber lassen. Ich bin eine Sirene.«
Sie wich zurück. »Ich habe in Büchern von Wesen wie dir gelesen. Du verführst und lockst Menschen sowie Übernatürliche in den Tod.«
Ich verzog das Gesicht. »So würde ich das nun nicht ausdrücken, aber im Prinzip hast du recht. Supras sterben, wenn sie mein Blut trinken, mein Fleisch essen oder meine Energie rauben. Aber die Geschichte mit dem Schiffe auf Riffe auflaufen lassen durch meinen Gesang, sind Fantasie. Also wenn du meine Energie nicht anzapfst, dann solltest du nicht in Gefahr sein.«
Sie lächelte. »Nicht weit von hier gibt es eine Wasserelfenkolonie. Die würden dich gerne kennenlernen.«
»Nein!«, sagte ich sofort. »Du redest wenigstens mit mir, das tun aber lange nicht alle Supras. Ich halte es nicht für klug ihnen von mir zu erzählen. Wie heißt du eigentlich?«
»Eauli! Und du?«
»Ich bin Gravity. Könntest du mich bitte wieder zurück an den Strand bringen.«
Eauli nickte. »Halte dich wieder an seiner Flosse fest«, sagte sie und schon sauste der Hai wieder in Richtung Strand. Ungefähr an der Stelle, an der wir losgedüst waren, hielt er an.
Ohne gesehen zu werden, tauschte er gleich unter und ich musste wieder schwimmen.
Eauli sah mich an. »Wir werden uns bestimmt wiedersehen.« Sie tauchte ab und ich schwamm wieder zum Strand. Schon vom Weiten sah ich Angela. Sie hatte die Arme verschränkt und blickte wütend aufs Wasser. Als sie mich erkannte, verengten sich ihre Augen weiter und ich dachte schon sie hätte sie geschlossen.
»Weißt du, dass ich dich schlagen könnte?«
Ich fing an zu zittern, denn mit einem Mal war mir kalt.
»Deine Lippen sind ganz blau«, stellte sie fest und reichte mir das Handtuch, das sie über der Schulter hängen hatte.
»Sorry, aber dass ich einer Wasserelfe begegnen würde, hätte ich nicht gedacht.«
Sie beugte sich immer noch mit verschränkten Armen zu mir. »Ich hatte plötzlich die Vision, dass ein Hai auftaucht und dann hat der Bademeister alle aus dem Wasser geholt. Wenn mich keiner gesehen hätte, dann hätte ich mir das Boot dort geschnappt und hätte dich geholt.« Sie zeigte auf ein Fischerboot, das ich der Nähe am Strand lag.
Ich öffnete das Handtuch, das ich vor der Brust zusammenhielt und umarmte sie.
»Igitt, du bist nass!«, lachte sie. Sie hakte sich bei mir ein und wir gingen zu unseren Liegestühlen zurück.
Ich sah mich um und fand unsere Handtaschen nicht. »Wo sind die Taschen?«
Angela grinste. »Meinst du wirklich, ich würde sie unbeaufsichtigt hierlassen?«, fragte sie.
Sie verschob ihren Liegestuhl und sprach ein paar Worte in der Hexensprache. Schon spuckte der Sand unsere Taschen aus und beförderte sie langsam nach oben.
Ich schüttelte den Kopf. »Du bist unglaublich«, meinte ich und setzte mich hin.
Ich fing an mich mit Sonnencreme einzureiben.
Angela nahm mir die Creme aus der Hand und half mir beim Rücken. »Was wollte denn die Wasserelfe von dir?«
»Meine Energie hat sie wohl angelockt und sie wollte sehen, wer ich bin.«
»Sie hat nicht versucht deine Energie zu saugen?« Angela wirkte überrascht.
»Eauli hat schon von Sirenen gehört und war noch sehr jung. In der Nähe gibt es wohl eine Wasserelfensiedung. Sie wollte mich ihren Freunden vorstellen.«
Angela drückte mir die Creme in die Hand und drehte sich selbst um, damit ich sie eincremen konnte. »Du hast hoffentlich abgelehnt. Ich hatte gehofft mal ohne Supras einen Urlaub verbringen zu können«, jammerte sie.
»Frag mich mal! Ich habe übrigens abgelehnt.«
»Gut so! Hätte ich gewusst, dass hier eine Wasserelfensiedlung in der Nähe ist, wäre ich nie mit hierhergekommen.«
Ich lächelte und trank den Rest von meinem Cocktail, der schon warm war. »Für mich heißt das, dass ich nicht mehr so weit hinausschwimme.«
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Die Autorin
Stephanie Wittern wurde 1983 in Hamburg geboren. Schon als Jugendliche ist sie gerne der Großstadt entflohen und in fremde Welten eingetaucht oder mit historischen Figuren in andere Zeiten gereist. Dabei kannte ihre Fantasie keine Grenzen. Schließlich begann sie ihre Ideen nieder zuschreiben und veröffentlichte ab 2015 ihre erste Buchreihe. Zahlreiche weitere Bücher folgten. Stephanie Wittern lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Hamburg.
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